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Eiskalt abserviert und alle Kontakte gesperrt

B
@flavia, @dreamfrau, wie sich diese Abschiedsszenarien doch gleichen. Ich kenne das auch.

Das, was ich bin, nenne ich jetzt mal temperamentvoll-leidenschaftlich mit einem analytisch funktionierenden Gehirn, ziemlich patent im Alltag und durchaus auch ehrgeizig, was das Berufliche angeht.
Nur Hausfrau und Mutter, Mäuschen und Hasi kann ich also nicht sein.
Aber nur die toughe Abgeklärte bin ich auch nicht - dafür ist einfach zu viel Temperament in beide Richtungen vorhanden.

Ich brauche also im Alltag nicht wirklich einen Mann, im Sinne von ohne ihn geht es nicht. Geld, Handwerkliches, Freizeitgestaltung, etc. geht alles auch ohne. Nur mag ich Männer eben eigentlich sehr, bin gerne mit ihnen zusammen und begehre den einen oder anderen auch deutlich. Außerdem lebe ich gerne in Gemeinschaft.

Und die Männer nehmen das Patente, auf eigenen Beinen im Leben stehende dann gerne mit.
Und auch das Leidenschaftliche wird für toll befunden.
Aber wehe, das Temperament lässt meine Augen nicht vor Liebe ihn anleuchten, sondern vor Ärger ihn anfunkeln.
Und wehe, mein analytisches Gehirn legt Monsieur mal die Faktenlage ganz sachlich offen und er ist dabei nicht der Held.
Dann kann ich ganz schnell selbst für mich sorgen, brauche ihn ja nicht, bin zu emotional oder zu kalt, zu abgebrüht oder zu irrational. Auf jeden Fall zu irgendwas, was gar nicht geht und viel schlimmer ist als jede Macke, die er hat.

Merke: Solange meine diversen Eigenschaften dazu dienen, Monsieur zu bestätigen, zu erfreuen, in Schwung zu bringen, ihm das Leben zu erleichtern und uns gemeinsam nach vorn zu bringen, bin ich die Beste und Tollste und das, wonach er sich immer schon verzehrt hat.
Stellt sich ihm diese Energie aber mal entgegen oder bleibt sie gar aus, weil ich selbst mal einen brauche, an den ich mich anlehnen kann, bin ich schneller abgelegt und als unmöglich abqualifiziert, als ich gucken kann.

Offenbar habe ich eine besondere Anziehungskraft auf die Sonntagsfahrer unter den Männern.
Zwischenzeitlich kommt es mir so vor, als wären da nur noch Sonn- und Feiertagsmänner unterwegs, die man ständig aufpusten muss, damit sie nicht in sich zusammenfallen und die Beziehung gleich mit einreißen.
Dann kommt es mir so vor, als würden sich die toughen Männer nur an Mausis rantrauen.
Aber dann erkenne ich, dass diese Männer nur im Kontrast zu ihrer Mausi der Fels in der Brandung sind.

Derzeit bin ich (mal wieder in meinem Leben) in der Ich schreibs an jehe-de Wand: Neue Männer braucht das Land-Phase.

Also sollen die in ihrer Beschränktheit und Widerstandsunfähigkeit einfach mir weg bleiben und ich mach es mir ohne einen davon schön. In der Hoffnung, dass irgendwann mal wieder so ein seltenes Exemplar auftaucht, dass mich (zunächst) begeistern kann.

Das schöne daran, so zu sein, wie wir sind, ist ja gerade, dass das Lebensglück nicht ernsthaft von einem Mann abhängt. Das kommt einem zwar so vor, wenn man sich gerade auf einen eingeschossen hat. Aber deren Leidenschaft ist im Grunde nur die, die ich ihnen geborgt habe. All das, was an Beziehungen schön ist, trage ich im Grunde in mir. Das muss nur über andere Kanäle als die Beziehung zu einem Mann herauskommen - und dann ist das Leben auch wieder rund.

05.05.2017 23:08 • x 1 #46





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