Hallo Balrog,
Zitat von Balrog:Ich weiß nicht, ob meine Vorstellung, z.B. als Eltern noch gemeinsame Familienfeiern abzuhalten und eine neue Freundin zu haben sich ausschließen.
Nein, es schließt sich nicht aus. Es ist schon über 20 Jahre her, da war ich in der gleichen Situation wie jetzt deine neue Freundin. Einen festen Partner, welcher Vater zweier Töchter ist. Nennen wir meinen Ex mal Franz und seine EX-Frau Franzi.
Es war von anfang an klar, dass Franz immer für seine Kinder da sein wird. Er hat seine Kinder mehrmals wöchentlich zuhause besucht, haben gemeinsam Hausaufgaben gemacht usw., die Kinder haben bei uns übernachtet, Schultermine haben Franz und Franzi gemeinsam wahrgenommen, ebenso wurde Geburtstage und Feiertage gemeinsam verbracht. Kurz, Franz und Franzi sind aktive Eltern geblieben welche sich gemeinsam um das Wohl der Kinder gekümmert haben.
Die Familie von Franz hat mich damals mit offenen Armen begrüßt, aber Franzi wurde nicht verstoßen. Franzi hatte nur noch ihren Vater, welcher zu Franz ein sehr gutes Vrehältnis all die Jahre hatte, was sich auch nicht ändern sollte.
Ich war nun die erste neue Frau nach der Scheidung der Beiden.
Zitat von Balrog:Über die letzten Tage hat sie sich richtig da rein gesteigert und meinte dass ich zumindest meiner Ex sagen muß,
dass sie nun die Frau an meiner Seite ist.
Das kenne ich tatsächlich auch. Hat Franzi bei uns angerufen, hat sie am Telefon nach Ihrem Mann verlangt . DAS fand ich natürlich so gar nicht lustig. Der gemeinsame Start war schon seeeehr holprig...
Es hat schon einige Zeit gedauert, bis ich mein Plätzchen in diesem Potpurri gefunden hatte. Für mich stand immer fest, daß ich keinen Partner möchte, der sich nicht mehr um seine Kinder kümmert. Der seine Pflichten nicht mehr wahrnimmt. Mal abgesehen davon, dass Franz seine Kinder abgöttisch liebt und ich liebte Franz und da stellt man sich nicht dazwischen.
Ich möchte kein Charakterschwein an meiner Seite - und Männer die sich aus dem Staub machen und sich nicht um die Kinder kümmern und die Mütter ihrer Kinder bekriegen sind nun mal für mich Charakterschweine.
Irgendwann hatte dann jeder sein Plätzchen gefunden . Das war ein langwieriger Prozeß und alles andere als einfach. Aber dann war´s gut. Dann konnten wir uns alle unterm Tannenbaum, zu Geburtstagen oder wo auch immer treffen .
Wenn ich jetzt, nach all den Jahren darüber nachdenke warum es geklappt hat, lag es, glaube ich, daran, dass Franz immer klar war in seiner Vorstellung als Vater. Ich immer das Gefühl hatte, dass ich von ihm eingeladen bin ein Teil zu sein und nicht ausgeschlossen bin. Er war immer ehrlich, wenn auch nicht immer einfach für mich.
Warum es dann auf die Jahre doch nicht geklappt hat...? Er ist 10 Jahre älter als ich. Das heißt ich war damals Anfang 20 .. nach gut 5 Jahren (das klingt jetzt egoistisch) wollte ich mein Leben nicht mehr nach seinen Kindern ausrichten.
Das war rückblickend eine tolle Zeit. Franz hat alles richtig gemacht, ich war für dieses Modell zu jung... wir sind im Guten auseinander.. Heute ist er übrigens wieder verheiratet und Franzi ist nochmal Mutter geworden... Wir haben immer noch sporadisch Kontakt...
Ich denke heute nicht anders als damals. Deine Verantwortung und deine Liebe zu deinen Kindern endet ja nicht mit der Trennung. Deinen Kindern soll es so gut wie möglich in so einer Situation gehen. Da gehört für mich allerdings auch dazu, dass die Kinder weiterhin ihre Familien haben und die Erwachsenen sich wie solche benehmen.
Für mich ist dein Wunsch, das Ganze irgendwie unter EINEN Hut zu bekommen ein absolut erstrebenswertes Bedürfnis.
Ich wünsche dir, dass du dafür schon die richtige Frau an deiner Seite hast und ihr irgendwann stolz auf euer Potpourri sein könnt.