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Einsamkeit in der Beziehung

B
Zitat von Kirschlaub:
Er war davor 1x bei einem anderen Psychiater, der meinte ich schreibe Sie nicht krank, ich bin der Meinung dass Ihnen eine Tagesstruktur gut tut Mein Mann war anderer Meinung und ist nicht mehr hin. Sein Hausarzt hat ihn fortlaufend krank geschrieben ohne nachzufragen. Man muss halt nur die richtigen Leute finden, die machen was man möchte.

Was macht das mit dir? Immerhin, dein Mann findet stets Menschen, die ihn in seiner Krankheit verharren lassen. Was er dankend annimmt.
Zitat von Kirschlaub:
Will ich auch nicht ausschließen, nur ist es für mich quasi mittlerweile zu spät. Ich gehe beziehungsmäßig schon auf dem Zahnfleisch. Nach 2 Jahren kompletter emotionaler und körperlicher Distanz fühle ich mich nicht mehr fähig, das noch länger auszuhalten.

Klingt ein bisschen danach, als wäre die Entscheidung für dich innerlich bereits getroffen, der Erlauber fehlt dich noch ein Stück weit. Bin ich da richtig? Du darfst müde sein. Du darfst gehen. Nein, wenn dein Mann nichts für sich tun mag, wenn er nicht für sich kämpfen will, dann solltest du gehen. Um nicht mit unterzugehen. Du hast eine Loyalitätsverpflichtung dir selbst gegenüber. Die hast du offensichtlich schon lange vernachlässigt.
Zitat von Charla:
Du hast lange genug Verständnis für ihn aufgebracht, ihm Chancen gegeben, die er nicht genutzt hat, irgendwann muss es genug damit sein.
Fange an an dich zu denken und dein Leben leichter und unbeschwerter zu leben.


Zitat von Libellenfrau:
Du hast genug investiert.


Zitat von Yoffi:
Und sonst geh. Wenn er untergehen will, dann geh nicht mit unter, sondern geh und leb dein Leben.

11.07.2024 20:43 • x 2 #46


Y
@Kirschlaub
Ja, vielleicht reden wir aneinander vorbei.

Deshalb versuche ich es noch ein letztes mal.

Bei jemandem der so schwer krank ist, wie du ja sagst, hast du ZWEI Möglichkeiten, damit sich etwas ändert.

Du gehst.
Oder du bewegst ihn dazu sich helfen zu lassen. Und zwar adäquate Hilfe.

Mir scheint aber, dass du noch in dem Glauben bist, du hättest 3 Möglichkeiten.

Nämlich die von mir genannten und zusätzlich, dass er deine Bedürfnisse begreift und sich etwas verändert, so dass du bleiben kannst.

Dafür müsste er aber gesund genug sein.

Wenn es aber dir nur darum geht deine Bedürfnisse zu äußern, ohne Erwartung an ihn und ohne zu gehen, dann ist das um ehrlich zu sein ziemlich gemein. Denn es verstärkt nur, dass er sich sowieso schon schlecht fühlt.

Deshalb nochmal die Frage: kennst du die Tragweite seiner Erkrankung? Erkennst du diese an?

Und dann erübrigt sich auch die Diskussion darüber, dass er selbst aktiv werden müsste.

Aus seiner Sicht stellt sich das so dar. Er war aktiv, er war beim Psychiater. Es hat nichts gebracht.

Das schwarze Loch in dem er sich bewegt wird dadurch dunkler, die Perspektive schwindet.

Deshalb sehe ich hier ja gravierende Fehler bei seinen Ärzten.

Das Maß an Antriebslosigkeit und die Tiefe und Schwärze seiner aktuellen Lebenssituation müsste diesen bekannt sein. Da braucht es Fachkräfte, die einen an die Hand nehmen, wieder Perspektive geben, Schutz bieten, Aufklärung betreiben.

So hat er doch nur eine Verfestigung seines Zustands erreicht und sich darin eingerichtet.

Und wenn, wenn (du kannst auch gehen. Keine Frage) du eine Perspektive für euch möchtest, dann ist es an dir jetzt die Schritte einzuleiten, die es braucht damit ihm wirklich ernsthaft geholfen wird und er aus diesem Loch rauskommt. Und ja, da kann es helfen ihm einmal ganz klar Grenzen zu setzen und GLEICHZEITIG an die Hand zu nehmen und die Kommunikation mit den Ärzten zu übernehmen und ihm das Gefühl vermitteln, dass es noch eine Chance gibt auf Besserung, wenn er das jetzt einmal durchzieht.

11.07.2024 21:14 • #47


A


Einsamkeit in der Beziehung

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Kirschlaub
Zitat von Brightness2:
der Erlauber fehlt dich noch ein Stück weit. Bin ich da richtig?


Vielleicht meinen wir dasselbe, ich würde sagen es fehlt das wahrhhaben. Rational kenne ich die Fakten, emotional ist es auch eindeutig. Der letzte Rest ist dieses das kann doch echt nicht sein Das Gefühl, dass jemand 12 Jahre gegen die Wand fahren lässt, ohne auch nur ein Mal auf die Bremse zu tippen oder gegenzulenken. Die Depression kam dazu, aber die anderen Situationen sind davor passiert und die sind (meiner Ansicht nach) mit der aktuellen depressiven Episode nicht zu erklären.

Mit einer zuvor guten Basis wäre die aktuelle Episode nach meiner Vermutung für die Beziehung weniger gravierend geworden. Aber wenn es vorher schon keine stabile Basis gab und dann noch die Depression obendrauf kommt, und als Folge dazu auch noch die zwischenmenschlichen Bedürfnisse (die ich nur mit dem Partner teile) über längere Zeit vertrocknen; Dann ist die Last irgendwann zu groß und es fehlt wohl mittlerweile beiden die Kraft um was zu tun.

11.07.2024 21:25 • x 1 #48


Kirschlaub
Zitat von Yoffi:
dass er deine Bedürfnisse begreift und sich etwas verändert, so dass du bleiben kannst.

Dafür müsste er aber gesund genug sein.


Ich weiß nicht wie ich es anders sagen soll, das ist nicht an ihn gerichtet und betrifft auch nicht ein Fortbestehen der Beziehung.

11.07.2024 21:27 • #49


Libellenfrau
@Kirschlaub Würdest du sagen, dass deine Beziehung vorbei ist?

11.07.2024 21:30 • x 2 #50


Y
Zitat von Kirschlaub:
Wir waren heute bei einem Sozialarbeiter, bzw. es war (leider) eher mein Termin und er ging eben auch mit. Ich habe erzählt, was ich mir wünsche ...

Also entschuldige @Kirschlaub , aber du kannst doch nicht sagen, dass es nicht um ihn oder euch geht, wenn er bei dem Gespräch dabei ist, du Teile davon direkt an ihn richtest und ihr beide sogar zuletzt eine Aufgabe mit nach Hause bekommt.

Aber die Frage, ob du die Erkrankung verstehst habe ich mir mittlerweile selbst beantwortet.

Du bist offensichtlich sauer. Aber das Gehen und Trennen kann dir keiner abnehmen. Dass du innerlich schon weit weg bist ist spürbar.

11.07.2024 21:36 • #51


Violettsloth
Zitat von Kirschlaub:
Will ich auch nicht ausschließen, nur ist es für mich quasi mittlerweile zu spät. Ich gehe beziehungsmäßig schon auf dem Zahnfleisch. Nach 2 Jahren kompletter emotionaler und körperlicher Distanz fühle ich mich nicht mehr fähig, das noch länger auszuhalten.

Ich kann dich so gut verstehen. Ich erkenne in deinen Schilderungen meinen Mann. Auch er ist seit zwei Jahren mir gegenüber emotionslos und kalt. Nur hat er keine diagnostizierte Depression, auch wenn ich vermute, dass bei ihm diesbezüglich was im Argen liegt. Für mich ging es so nicht weiter, mit Beziehung hatte das mal gar nichts mehr zu tun, daher habe ich mich vor drei Monaten von ihm getrennt.

11.07.2024 22:48 • x 4 #52


Kirschlaub
Zitat von Yoffi:
Also entschuldige, aber du kannst doch nicht sagen, dass es nicht um ihn oder euch geht, wenn er bei dem Gespräch dabei ist, du Teile davon direkt an ihn richtest und ihr beide sogar zuletzt eine Aufgabe mit nach Hause bekommt.


Doch kann und tue ich, weil es wie mehrfach gesagt so ist. Ich hatte meine Bedürfnisse völlig unabhängig von diesem Gespräch vorher schon aufgeschrieben. Ich finde es nicht in Ordnung, wie du über mich urteilst. Aber wie du über andere denkst, ist deine Sache.

Zitat von Libellenfrau:
Würdest du sagen, dass deine Beziehung vorbei ist?


Spontan geantworte, ja. Es ist viel passiert und selbst wenn hypothetisch alles perfekt werden würde, merke ich bei mir eine Hemmung mich wieder auf ihn einlassen zu können. So ähnlich waren auch neulich meine Gedanken, dass eine Beziehung ohne diesen emotionalen Anteil keine mehr ist und wir uns quasi bisher nur noch nicht offiziell getrennt haben. Aber emotional kam es schon zur Trennung.

12.07.2024 11:07 • x 3 #53


B
Zitat von Kirschlaub:
Spontan geantworte, ja. Es ist viel passiert und selbst wenn hypothetisch alles perfekt werden würde, merke ich bei mir eine Hemmung mich wieder auf ihn einlassen zu können.

Was machst du nun mit dieser Erkenntnis, wie kommst du zu einem Plan, wer unterstützt dich, was hilft dir?

12.07.2024 11:32 • x 2 #54


Charla
@Kirschlaub
Zitat von Kirschlaub:
Es ist viel passiert und selbst wenn hypothetisch alles perfekt werden würde, merke ich bei mir eine Hemmung mich wieder auf ihn einlassen zu können.

Das ist verständlich und für mich auch nachvollziehbar, irgendwann kommt der Punkt an dem man/frau nicht mehr kann und auch nicht mehr will, nochmal 12 verpasste Jahre zu investieren ist unzumutbar.
Du bist nicht seine Krankenschwester, Hilfe kann er sich woanders holen, ein Anruf würde schon reichen um etwas ist die Wege zu leiten und das ist seine Angelegenheit.

12.07.2024 13:01 • x 3 #55


A


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