Nachdem ich in den letzten Tagen nun einige eurer Beiträge gelesen habe, möchte ich auch gerne meien Geschichte erzählen und hoffe, dass ihr mir vielleicht einen Rat geben könnt, was ich tun soll.
Ich muss vielleicht ganz vorne anfangen, damit es deutlicher wird. Ich habe im Dez 2001 in einer neuen Firma angefangen, die aus 3 Geschäftsführern (alle Ende 20), einer weiteren Angestellten und mir besteht. Wir sind alle recht jung (ich bin 24) und verstehen uns sehr gut, unternehmen auch oft privat etwas zusammen. Ich hab mich sehr gut eingelebt und verstand mich auch von Anfang an mit allen sehr gut. Zu einem der Chefs habe ich dann relativ schnell ein besseres Verhältnis aufgebaut. Ich kann das garnicht genau beschreiben, aber wir waren irgendwie auf einer Wellenlänge.
Mit der Zeit wurde er mir immer sympathischer und ich begann, mich in ihn zu verlieben. Jedoch hatte er seit 3-4 J. eine Freundin und ich machte mir keine Hoffnungen, dass er ähnlich für mich fühlen könnte. Doch als ich im April auf einer Messe war hab ich ihm aus Langeweile einige E-Mails geschrieben und er mir und dabei kam dann raus, dass er ähnlich empfindet.
Nach meiner Rückkehr hat er sich von seiner Freundin getrennt. Das aber nicht nur meinetwegen, sondern auch, weil es einige Probleme gab. Sie ist eine ziemlich Zicke, hat ihn dauernd vor die Wahl gestellt - die Firma oder sie, ging nicht oder nur wiederwillig zu Freunden, zu Treffen mit seinen Kollegen (hier in der Firma kann sie auch keiner leiden) und und sogar zu seiner Familie mit. Und wenn sie mitkam, macht sie ein total mißmutiges Gesicht und wollte schnell wieder gehen. Dann wollte sie auch woanders arbeiten und verlangte von ihm, dass er mitkäme (wo er doch hier seine eigen Firma hat). Er sagte zu der Zeit, dass er sich schon seit längerem überlege, sich von ihr zu trennen. Er hat mich gleich am nächsten Tag nach der Trennung von ihr gebeten, zu ihm zu kommen, und wir waren spazieren und sind uns zum ersten Mal nähergekommen. Er hat mich auch gleich gebeten, bei ihm zu übernachten. Ab diesem Tag waren wir fast jeden Tag und jede Nacht zusammen und waren schrecklich verliebt und total glücklich. Wir konnten die Hände kaum voneinanderlassen und haben in Gedanken allemöglichen Pläne für die Zukunft gemacht. Nach 2-3 Wochen hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zusammenziehen möchte. Ich war so glücklich mit ihm und wollte das natürlich auch. Ich muss hier einfügen dass es nach der Trennung von der anderen ziemlich Stress gab, weil sie und ihre Familie dauernd anriefen und ihn beschimpften und so. Ausserdem haben sie fast alles aus der gemeinsamen Wohnung ausgeräumt, obwohl sie als Studentin nie was verdient hat und er die meisten Sachen alleine bezahlt hat. Die Küche war hinterher komplett leer (kein Löffel, kein Teller garnichts) und er hatte auch kein Bett mehr. Ich hab dann einiges von mir zu ihm gebracht, wir haben ein neues Bett usw. gekauft. Er hat mir in der ganzen Zeit immer wieder gesagt, dass er mich liebt und es mir auch gezeigt. Obwohl er sich (aus schlechtem Gewissen) ein zwei Mal mit ihr getroffen und öfters mit ihr telefoniert hat, zweifelte ich nicht an seinen Gefühlen für mich. Er hat sich hinterher auch immer so aufgeregt über sie und einmal auch gesagt, wenn er sich bisher nicht von ihr getrennt hätte, dann an diesem Tag. Bei der ganzen Sache muss ich vielleicht noch erwähnen, dass sie die erste Frau war, mit der er geschlafen hat und er wiederum mein erster war. Darüber haben wir auch gesprochen und empfanden es beide schön, dass wir so einfach darüber reden können. Er hat mich nie mit ihr verglichen und wollte das auch nicht, aber einmal hat er zumindest die Bemerkung rausgelassen, dass der S. mit mir nicht so verkrampft wäre wie mit ihr.
Auf jeden Fall fuhr ich dann mit meinen Eltern eine Woche zu Verwandten, weil das schon seit Monaten geplat war und ich auch nicht absagen wollte. Es fiel mir zwar schwer, ihn alleine zu lassen, aber ich hab mir sonst keine weiteren Sorgen gemacht. Wir haben jeden Tag telefoniert und auch da kam mir nichts auffälig vor. Am Tag bevor ich zurückkam sagte er mir, dass er viel nachgedacht hätte und es vielleicht besser wäre, wenn wir noch nicht zusammenziehen würden und auch nicht in dieser Wohnung, weil in da alles an die alte Beziehung erinnern würde. Ich war ziemlich überrascht und auch irgendwie verletzt. Es wäre zwar sicher sowieso etwas früh gewesen, gleich zusammenzuziehen und das sah ich auch da schon so, aber dass er seine Meinung so plötzlich ändert tat trotzdem weh. Am Tag als ich zurückkam holte er mich bei meinen Eltern ab und wir haben uns erst lange festgehalten und gekuschelt und sind dann ein wenig spazierengegangen, bevor wir den restlichen Tag bei einem Kollegen auf der Geburtstagsfeier waren. Wir waren also die meiste Zeit nicht allein. Trotzdem war er total lieb und ich machte mir keine weiteren Sorgen. Wir haben abends dann auch miteinander geschlafen, was nur durch seinen Heuschnupfen etwas eingeschränkt wurde. Ich hatte dabei schon das Gefühl, das etwas anders wäre, weil er danach gleich schlafen wollte. Aber das kann auch wegen des Heuschnupfens gewesen sein. Am nächsten Tag (Freitag) hatte ich frei und er ging arbeiten. Wir verabredeten, dass ich vorbeikäme und wir die Bilder beim Fotographen aussuchen wollten, die wir machen ließen. Dann rief er jedoch an, dass seine Oma gestorben wäre und er zu seiner Familie fahren müsste. Er kam noch kurz vorbei und verabschiedete sich und fuhr dann gleich los. Eigentlich wollte er So mittag zurückkommen. Er blieb dann das ganze Wochenende und rief erst So abend an, dass er Mo direkt in die Firma käme. Dort war er dann auch eigentlich wie immer. Jedoch fuhr er abend gleich wieder heim, da am Di die Beerdigung war. Er wusst noch nicht, wann er wiederkommt und versprach aber, sich zu melden und dann zu mir zu kommen. Er hat sich aber nicht gemeldet. Ich lag die halbe Nacht wach. Am nächsten Tag gingen wir die Bilder aussuchen und dabei sagte er mir, dass SIE bei der Beerdigung gewesen wäre (er hat mir ihr telefoniert) und sie DI abend noch lange geredet hätten und er nicht mehr sicher wäre, ob es richtig war, sich von ihr zu trennen. Ich war total am Ende. Er hat aber schnell eingelenkt, und gesagt, er bräuchte einfach ein bißchen Abstand und Zeit für sich, um sich über seine Gefühle klar zu werden. Wir haben dann abends nochmal telefoniert und ich hab ihm von meinen Ängsten ihn zu verlieren erzählt, weil ich auch Fr-So wegmusst und das nicht mehr absagen konnte (war alles gebucht und bezahlt - ein Geschenk der Firma). Er meinte, er wäre hinterher immer noch mein Freund und ich müsste keine Angst habe. Am Do war er in der Firma auch wieder total lieb und anhänglich und wollte mich dauernd anfassen und wir haben uns auch zweimal in die Küche zurückgezogen um zu knutschen. Er hat auch versprochen mich am Wochenende jeden Tag anzurufen. Dann hat er sich jedoch die ganzen drei Tage nicht einmal gemeldet und ich war total verzweifelt. Ich muss dazu sagen, dass er generell total ungern sein Handy dauernd anlässt und ich ihn deswegen auch nicht erreichen konnte. Am Mo hat er mir dann verkündet, dass er sich trennen will und es mit seiner Ex nochmal versuchen. Ich konnte es echt nicht fassen und habe den ganzen Tag nur geheult. Wir sind dann mittags spazieren gegangen und haben geredet und er sagte dann wieder, dass es ja noch nicht endgültig sei usw. Er bräuchte einfach etwas Zeit. Am Di war ich bei ihm weil wir meine Sommerreifen wechseln wollten und ich wollte nochmal mit ihm reden. Jedoch schon nach kurzer Zeit meinte er, dass ich ihn nervös machen würde und er hat mich gefragt, ob er mit mir schmusen darf. Wir waren beide total heiss aufeinander und haben gleich miteinander geschlafen. Er hat mir gesagt, dass er mir nichts versprechen kann bzw. will, aber dass vielleicht doch alles wieder gut würde. Meine restl. Sachen haben wir danach aber noch zusammengepackt. Die nächsten Tage haben wir uns nur in der Firma gesehen und ich wusste nicht, woran ich bin. Es war furchtbar. Und trotzdem konnte ich nicht glauben, dass er sich gegen uns entscheidet. Am Do haben wir dann nochmal geredet, aber er konnte einfach keine Entscheidung treffen. Am Di darauf hat er dann bei mir angerufen - ich hab mich so gefreut. Jedoch war ich gerade mit einer Freundin unterwegs und er meinte, er riefe später wieder an. Hat er dann nicht getan und bei meinen Anrufe (von 23:00 - 1:00 Uhralle 15min oder so) ging er nicht ran. Er hat dann am nächsten Tag gesagt, er wäre um 22:00 Uhr eingeschlafen. Am Mi abend hat er wieder angerufen und mir gesagt, er hätte sich für sie entschieden. Dabei kam auch raus, dass er in der Zeit, in der er angebl. Abstand brauchte, sich mit ihr getroffen hatte und öfters mit ihr telefoniert hat. Er hat sich von mir zurückgezogen und mit ihr alle Probleme ausdiskutiert und sich einreden lassen, dass sie das alles ändern will. Am Do trug er dann auch gleich wieder IHREN Freundschaftsring. Am Freitag war ich dann nochmal bei ihm um meine Ersatzreifen zu holen und wir haben nochmal über alles geredet. Dabei erwähnte er, dass er sich noch nicht getraut hätte, unseren gemeinsamen Urlaub zu stonieren (wer weiss, was bis dahin ist) und dass wir uns ja trotzdem ab und zu mal treffen könnten - SIE könnte ihm das ja nicht verbieten. Daraus schöpfte ich neue Hoffnung. Am Mi wollte ich dann die allerletzten Sachen aus seiner Wohnung holen und nochmal mit ihm reden, wie er das so gemeint hatte, und ob er nicht doch noch Zweifel hat. Als ich da war hat er mir jedoch verkündet, dass SIE gleich vorbeikäme, er das nicht gewollt hätte, sie jedoch nicht davon abhalten konnte. (Ausserdem stand ein Bild von ihr im Wohnzimmer.) Ich war so geschockt und wir haben nur die Sachen eingepackt und ich bin gegangen. Er meinte dann, wir könnten ja am Wochenende oder nächste Woche reden. Ich war total am Ende und bin direkt zu meinen Eltern gefahren (wie ich dort hinkam weiss ich selbst nicht mehr genau - ich hab die ganze Zeit geheult und geschrien). An dem Abend hatt ich dann einen Nervenzusammenbruch und bin auch die nächsten zwei Tage nicht in die Firma gegangen. Er hat sich nichtmal da erkundigt, wie es mir geht! Dann musste ich ihn regelrecht zwingen, nochmal mit mir in Ruhe zu reden. Irgendwann hat er sich auch bereiterklärt. Ich hab ihm dann vorgeheult wie es mir geht, und dass ich das Gefühl habe, ihm egal zu sein. Er hat mir versichert, dass ich ihm immernoch viel bedeute und er nur nicht wüsste, wie er sich mir gegenüber verhalten sollte. Er hat dann versprochen, künftig lieb zu mir zu sein und sich zu bemühen, mir das Gefühl zu geben, dass er mich noch mag. Die ganze Zeit hat er mich auch immer wieder tröstend gestreichelt und meine Hände gehalten. Immer wieder hat er seine aber auch zurückgezogen und dann doch wieder meine zu nehmen (Unsicherheit oder doch noch Gefühle für mich die bei Berührungen verstärkt werden?) Am Freitag dann der nächste Hammer: wir waren alle länger in der Firma weil eine dringende Sache fertiggestellt werden musste. Ich holte mir nur kurz was zu essen (vielleicht sollte ich hierbei gleich erwähnen, dass ich seither kaum noch was runterkriege und mir dauernd schlecht ist - ist das normal?). Auf dem Rückweg kam SIE mir an der Firmentür entgegen und als ich reinging kam sie einfach hinterher bis ins Büro! Ich war so fertig und hab mich ins Nebenzimmer zurückgezogen! Die anderen waren darüber auch ziemlich sauer und versuchten mich irgendwie zu beruhigen. Er ist dann mit ihr gegangen - ohne jedoch vorher ein Wort zu mir zu sagen! Am Wochenende hab ich ihn nie erreicht. Am Mo hat er mir dann eine E-Mail geschrieben, dass ihm das furchtbar leid täte, dass er garnicht gewusst hätte, dass sie überhaupt vorbeikommen wollte und das zukünftig zu vermeiden versuchen würde (jedoch mit der Bemerkung, dass sich das vielleicht nicht immer vermeiden ließe). Solch E-Mails unterschreibt er übrigens immernoch mit Dein K. (Namen lassen wir jetzt mal beiseite). Die E-Mail hab ich aber erst gelesen, nachdem ich ihn zur Rede gestellt habe. Da war er auch sehr zerknirscht und es tat ihm furchtbar leid. Nachdem ich ihm nochmal erklärt habe, wie es mir dabei geht, war er an dem Tag auch noch recht bemüht und wir haben uns wieder mehr unterhalten und er wich auch den Berührungen nicht mehr aus. Trotzdem ist er im Moment sicher, dass er mit IHR zusammensein will. Sie ziehen zwar nicht gleich wieder zusammen aber das ist wohl auch nur eine Frage der Zeít, weil er sich eine neue Wohnunh sucht und sogar überlegt, ein Haus zu kaufen. (Eigentlich müsste er aber doch aus der alten Wohnung nicht raus, wenn er eh wieder mit ihr zusammenzieht, oder?) Ich bin total verzweifelt! Obwohl das Ganze nicht mal zwei Monate gedauert hat habe ich doch so viele Gefühle investiert. Ich liebe und vermisse ihn so sehr! Und tief in mir weigert sich alles, die Hoffnung aufgeben zu müssen, dass es doch noch anders kommt, und er erkennt, dass SIE sich nicht ändert und das mit uns was besonderes war (er war ja in der Zeit genauso glücklich wie ich und total euphorisch und es gab nie Streit oder Probleme zwischen uns). Aber ich glaube auch, dass er sich eine erneute Trennung von ihr auch bei wiederkehrenden Problemen vielleicht eher überlegen würde wie beim ersten Mal, nach allem was war. Was soll ich nur tun? Ich ertrage das alles nicht! Glaubt ihr, es gibt noch Hoffnung für mich? Lohnt es sich, darauf zu warten? Und was kann ich tun, um ihn von mir zu überzeugen, ohne ihm zu dicht auf die Pelle zu rücken und ihn damit evtl. abzuschrecken (wenn er meint ich fasse sein Verhalten als hoffnungsgebend auf zieht er sich vielleicht wieder zurück)? Ist es gut, ihm weiterhin immer wieder E-Mails zu schreiben und ihm zu sagen, dass ich ihn noch liebe, vermisse usw. und wie es mir so geht? Meistens beantwortet er sowas eh nicht und weicht diesen Konfrontationen aus.
Ich würde mich sehr über einen Ratschlag bzw. eine Einschätzung der Lage aus eurer Sicht freuen.
U.K.
10.07.2002 13:55 •
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