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Einsam und traurig

Lebensfreude
besuche doch Leute im Altenheim und lese ihnen vor oder geh mit ihnen spazieren.
Es gibt auch Kurse für ehrenamtliche SterbebegleiterInnen und TRauerbegleiterInnen. Habe ich gemacht.

18.01.2022 10:56 • x 1 #16


T
Ich hab das hier schonmal geschrieben, ich war mit 30 Single und mit 32 Mama, mach dich deswegen nicht verrückt !

18.01.2022 12:00 • x 2 #17


A


Einsam und traurig

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S
Fusselfee,

bei uns im Tierheim gibt es Streichelstunden für Katzen. Natürlich auch Gassigehen mit Hunden. Wenn ein Tierheim bei Dir in der Nähe ist, wäre das eine Option?

Tiere geben so viel zurück. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas Dich erfreuen könnte.

18.01.2022 14:36 • x 1 #18


T
Oder Gruppensport? Oder Chorsingen? Tischtennisverein? Irgendetwas, bei dem man mit Leuten in Kontakt kommt und ggf. auch jemanden kennenlernen könnte? Kommst du unter Menschen?

18.01.2022 14:42 • #19


B
Hey,

gut, dass du hier Austausch suchst und deine Gefühle schon mal ausformuliert hast! Das ist ein erster, eigentlich sogar der wichtigste Schritt. Die anderen haben hier ja schon kluge und hilfreiche Dinge geschrieben, denen ich mich anschließen würde.

Ich verstehe dich sehr gut, weil ich genau deine Gedankengänge hatte und manchmal, in düsteren Phasen, auch immer noch habe. Ich bin seit mehreren Jahren wegen Depressionen in therapeutischer Behandlung und kann sagen, dass mich das auf jeden Fall sehr stabilisiert hat, was nicht heißt, dass ich manchmal rückfällig werde. Hast du schon mal darüber nachgedacht, mit Spezialisten zu sprechen? Wenn ich dich richtig verstehe, hast du ein sehr enges Verhältnis zu deinen Eltern - das ist was wunderbares, und das darfst du als großes Glück erachten. Ich habe auch große Angst, dass meine Eltern irgendwann nicht mehr da sind, vor allem, weil es Krankheiten in den letzten Monaten gab, die mir das sehr vor Augen geführt haben. Aber - und das klingt jetzt erstmal schlimm - sie werden irgendwann nicht mehr da sein. Das ist der Lauf des Lebens, so erging es allen Menschen vor uns und daran wird sich nie etwas ändern; wir haben leider eine sehr eingeschränkte und üble Sicht auf den Tod; Und natürlich ist es etwas unglaublich trauriges - aber: es gehört dazu. Und in anderen Kulturkreisen wird damit sehr viel offener und positiver umgegangen. Akzeptanz erscheint mir hier als wichtiges Stichwort. Vielleicht kannst du diesem Gedanken etwas abgewinnen?

Und: Ich kenne auch diese Torschlusspanik, weil sich mein Umfeld langsam verändert und ich das Gefühl habe, langsam nicht mehr dazuzugehören. Zunächst: Vergleiche anzustellen ist eines der schädlichsten Dinge, die man seinem Selbstwertgefühl antun kann - ich weiß, wovon ich rede. Ich habe erst am Wochenende mit einem alten Freund, den ich selten sehe, darüber gesprochen. Ich habe ihn eigentlich als recht erfolgreichen, zufriedenen Menschen wahrgenommen. Aber nun erzählte er mir, welche stark depressiven Phasen er hat, wie sehr er darunter leidet, dass seine Freunde scheinbar glücklicher sind als er, wie er seine Arbeit verabscheut. Was ich damit sagen will: Negatives wird gerne ausgeklammert, meistens sieht man nur die vermeintlich tollen Momente und Errungenschaften. Viele können es sich nicht mal selbst eingestehen, dass ihnen etwas fehlt. Du stellst also einen Vergleich zu deinem Nachteil an - das ist der entscheidende Punkt hier. Vielleicht hilft es dir erstmal eine kleine Liste anzufertigen mit Dingen, die gut in deinem Leben sind: Zb - gesunde, fürsorgliche Eltern. Ein Einkommen. Gesundheit. Freunde. usw usf.

Ich weiß, dass es eine Plattitüde ist, die aber auf den zweiten Blick eigentlich genau richtig erscheint: Der Weg ist das Ziel. Wir sind viel zu sehr darauf konzentriert, bestimmte Meilensteine, wie Beziehung/Kinder/Haus zu erreichen. Aber das Leben findet doch vor allem dazwischen statt. Das Leben sollte kein Warten auf diese Dinge sein, sondern sich organisch ergeben. Und versteh mich nicht falsch; ich wünsche mir auch einen Partner und ein Kind - und ich liege auch mal wach, muss Tränen vergießen. Aber: du darfst traurig sein. Du darfst Sehnsüchte haben. Nur: du hast es auch in der Hand, dich um dein Herz zu kümmern, es zu nähren. Du würdest niemals dein Kind leiden lassen, du würdest es versorgen mit allem was es braucht. Ich höre bei dir eine emotionale Abhängigkeit raus - natürlich sind wir alle ein Stück weit vom Umfeld abhängig, aber eigentlich bist du in der Lage, dich selbst zu versorgen. Hier wäre das Stichwort wiederum Autonomie. Wenn du kleine, eigene wertvolle Erfahrungen machst, merkst du, wie stark du sein kannst; auch, wenn es noch so banal ist. Sich was gutes kochen, Handarbeit, all sowas. Diese kleinen Erfolge werden dich nach und nach stabilisieren, da bin ich sicher.

Auch darf man nicht vergessen, dass wir seit über zwei Jahren in einer Pandemie leben. Das hat großen Einfluss aufs Gefühlsleben und hilft mir auch ein bisschen, die Schuld von mir zu weisen. Es ist wirklich eine schwierige Zeit - aber wenn man die überstanden hat wird man merken, wie viel man aushalten kann. Alles Gute für dich.

18.01.2022 15:24 • #20


Heike1307
Voriges Jahr war ich auch in so einer Situation.
Habe mir dann auch 2 Ehrenämter gesucht und finde es wunderbar! Das und die vielen tollen Leute, die ich dabei kennengelernt habe, haben mich richtig glücklich gemacht.
Versuch es doch mal.

18.01.2022 15:26 • #21




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