Hey @Severin2935 ,
dann bist du ja schon mal einen ganzen Schritt weiter. Super, dass ihr so toll reden konntet, super, dass sie sich öffnen konnte.
Was mir gerade gar nicht gefällt, ist, in welchem Ausmaß du dir gerade komplett den Schuh anziehst.
Zitat von Severin2935: Ich muss auch sehr an meinem Verhalten arbeiten.
Nein, musst du nicht.
Der Punkt ist, dass
deine Frau ein massives Problem hat.
Nicht du! Und so wie du das geschildert hast, ist das ein Problem, das doch deutlich über das hinausgeht, was man mal so nebenbei in einer Partnerschaft mitbearbeitet.
Da sind ja noch Alltag, Kinder, Arbeit... die dich emtotional und zeitlich fordern.
Weder du noch deine Frau können ja von dir verlangen, plötzlich und dauerhaft zum Übermenschen zu mutieren.
Und ganz ehrlich, wenn du so ein emathieloser Klotz wärest, wie du dir selber gerade einredest, dann hätte weder die Ehe so lange gehalten, noch würdest du dir hier in der Breite und Tiefe Gedanken machen, oder dich hier dermaßen hinterfragen.
Ich bin mir auch fast sicher, dass es ziemlich wurscht ist, wie du dich verhältst, siehste ja gerade selber, wenn es einem sch... geht, dann neigt man leider nur allzuleicht dazu, dem Menschen, der einem eigentlich am nächsten ist, die Schuld zu geben. Das ist fast nie wahr.
Das ist im Gegenteil in meinen Augen gerade schon zu viel Empathie, du hast dich offensichtlich dermaßen in deine Frau hineinversetzt, dass du gerade nur noch ihren Standpunkt siehst, und deinen komplett aus den Augen verloren hast. Hier ist nicht Empathie gefragt, sondern ganz im Gegenteil, Abgrenzung!
Ganz besonders abgrenzen würde ich mich gegen Aussagen ala: Du warst nicht so für mich da, wie ich es gebraucht hätte. Das ist in meinen Augen eine ganz, ganz miese Ansage, weil sie dich in Nachhinein als ungenügend dastehen läßt. Und zwar in einem Punkt, wo du nicht wirklich etwas ändern kannst, und wo du ja offensichtlich auch dein Bestes gegeben hast. Du hattest das Problem ja ganz offensichtlich auf dem Schirm! Ich kann hier wirklich nicht erkennen, dass du irgendwas falsch gemacht hättest!
Ich befürchte, solange deine Frau nicht aus dieser Vorwurfshaltung herauskommt, und sich selber als verantwortlich sieht, das in den Griff zu bekommen, mit deiner Hilfe (wenn du das leisten kannst, was man wirklich von niemandem verlangen kann, andere Leute studieren dafür und machen viele Jahre Ausbildung!), oder eben sich wo anders Hilfe zu suchen, was ja überhaupt keine Schande ist.
Körperlich wäre ein passender Vergleich, dass man mit einer Schramme gut zum Partner gehen kann, Pflaster aufkleben kann jeder, oder Tee kochen und da sein, wenn man mal erkältet ist. Aber dem anderen Vorwürfe machen, weil er es nicht geschafft hat, einen gebrochenen Knochen einzurichten, oder Krebs zu heilen, das ist lächerlich. Da brauchts halt einen Arzt.
Du bist ok so wie du bist. Ihr habt einen guten ersten Schritt gemacht, und zwar auf deine Initiative hin. Dafür kannst du dir mal sowas von auf die Schulter klopfen. Jetzt braucht es von dir Klarheit und Authentizität. Komm wieder in deine Kraft, anstatt dich selber ummodeln zu wollen. Wenn du ihr helfen kannst, dann am ehesten dadruch. Du kannst sie unterstützen, aber es ist ihr Job, ihre ureigenen Probleme zu lösen.