36

Eine tiefe Liebe wird zum Albtraum

J
Hallo. Meine Freunde haben mich daran gehindert, das zu tun, was ich vorhatte. Die Freundin meines Kumpels besser gesagt. Sie hatte ein komisches Gefühl und rief mich an. Ich erzählte ihr dann wo ich bin.... Ich habe eigentlich jeden Tag Kontakt zu ihnen, da sie sich auch sorgen und sehen wie es mir geht. Sie helfen mir, das zu verarbeiten.
Zur Erläuterung, wo ich überhaupt arbeite:ich kann es aus rechtlichen Gründen nicht genau nennen aber ich bin an einem Theater angestellt, die betreffenden Personen inkl. Ex arbeiten dort im Bühnenbau bzw. macht dort alle Abteilungen durch. Da wird sie es wohl rumerzählt haben. Die Technik dort sind nicht die hellsten, eher ein wenig tumb. Beim Betriebsrat war ich noch nicht, ich wollte das nicht noch mehr aufbauschen und da ich dort eh keine Zukunft sehe, wollte ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Aber vielleicht sollte ich das tun.
Es war sicherlich ein Fehler, eine enge Bindung mit einem Arbeitskollegen einzugehen, da gebe ich euch Recht. Hätte ich im Ansatz gewusst, was da auf mich zu kommt, wäre ich weg gerannt. Professionell war es von meiner Seite aus definitiv nicht. Da sie aber so um mich gebuhlt hat, dachte ich, dass es etwas ganz besonderes sei.
Was meine Freunde und Rest-Familie angeht, so schütteln sie bei dem Verhalten meiner Ex nur den Kopf, besonders mein engster Freund hält sie für ein gestörtes Stück Sch.

29.11.2017 16:42 • #61


J
Hallo erndnuss und blackeyed. Ich tue mir mir gerade sehr schwer immer richtig zu antworten aber ich lese jeden Beitrag mehrfach, immer wieder durch. Ihr beide und auch die vielen Gäste hier bei diesem topic sind mir eine große Hilfe!

Ich danke euch!

29.11.2017 16:53 • x 1 #62


A


Eine tiefe Liebe wird zum Albtraum

x 3


J
Womit ich noch zu kämpfen habe, gelinde gesagt, ist einfach der Fakt, dass alles so wunderbar angefangen hat und so elendig zugrunde gegangen ist. Diese 2 komplett gegensätzlichen Dinge. Das kann ich noch nicht begreifen. Man versucht es zu erfassen, zu erörtern und zu verarbeiten aber es geht einfach nicht. Auch wie sehr ich mich in der Beziehung zum negativen verändert habe, wieviel ich einstecken musste, wie meine Layer schrittweise abgeschält wurden, bis ich nur noch eine offene Wunde, komplett nervlich am Ende war. Innerhalb eines Jahres. Man sieht halt nur den wunderbaren Anfang und versteht nicht, dass immer gegen einen gekämpft wird, man in der Beziehung nicht zusammen arbeitet sondern mehr und mehr versucht seine Sichtweise durchzuboxen. Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger, verständnisvoller Mensch, mich anzupissen ist schwer aber zum Ende hin war ich nur noch damit beschäftigt, meine Gefühle und meine Sichtweisen zu verteidigen. Keine Einsicht oder ein-her, ist ok, ich verstehe dich- sondern nur drauf, drauf, drauf. Wenn ich daraufhin emotional rückwärts ging wurde mir noch das zum Vorwurf gemacht. Ich sollte alles schlucken umgekehrt keinerlei Einsicht oder mal ein ruhiges Wort.
Als ich so am Ende war in den letzten 3 Wochen dieser Beziehung, gab ich mir nochmal besonders Mühe es richtig zu machen. Dafür hatte ich den Eindruck, dass sie immerarroganter und selbstgefälliger wurde, sie hatte dann komplett den Respekt verloren. Wenn man das mit dem Beginn vergleicht, mit den lobeshymnen mir gegenüber, steht das dermaßen im Kontrast das das weder Emotional noch rational verarbeitet werden kann.
Erdnuss32 hat das ja schon erklärt, es dringt nur noch nicht fest in meine Gedankenwelt ein..

29.11.2017 17:45 • #63


blackeyed
Julian, lass Dir bitte Zeit. Es wird noch eine ganze Weile dauern, es zu begreifen, zu verstehen, es richtig einordnen zu können.
Und selbst dann, wenn Dein Verstand es erkennen kann, werden Deine Gefühle noch länger hinterherhinken.

Es ist in der Tat ganz normal was sich in Dir nun abspielt, auf soviel gebotene Ambivalenz von ihrer Seite inkl. Jekyll und Mr.Hyde- Verhalten kommt unser Gehirn erwiesenermaßen! nicht klar.

Setz Dich nicht unter Druck.
Achte weiterhin gut auf Dich.

Du hast Freunde, Du hast Familie, sie stehen alle hinter Dir.

Und auch wir hier im Forum sind da.
Viele haben ähnliches erlebt, Julian.

Du wirst es auch schaffen. Ich verspreche es Dir. Es wird dauern, aber Du wirst eines Tages wieder glücklich werden.
Gib nicht auf.

29.11.2017 19:08 • x 4 #64


J
Was wird aus solchen n menschen? Wie sehen ihre zukünftige Beziehungen aus? Wird sie einfach so weitermachen? Gibt es Personen, die sowas abfangen können?

01.12.2017 18:43 • #65


Novemberkind
Ich lese deine Beiträge und kann deinen Schmerz verstehen. Absolut. Auch ich habe diese offene Wunde am Herzen und leide und leide ...

Die letzter Post ist aber zum aufrütteln: Versuche dich daraus zu lösen, was aus IHR wird, wie SIE ihr Leben hinbekommt.
Ich versuche auch schon die ganze Zeit mich davon zu befreien, von diesen Gedanken, was ER macht, wie ER damit umgeht, was ER fühlt oder denkt. Ich glaube das ist der richtige Weg: sich auf sich selbst konzentrieren und nicht den Fokus auf den anderen haben.

Es ist so schwer.

02.12.2017 09:20 • x 2 #66


E
Hey, gerade diesen post gelesen, wie geht es dir mittlerweile? Gibt es Neuigkeiten? GrüßeEdelherz

08.01.2018 03:12 • #67


J
Hallo edelherz!
Hatte das Forum über die letzten Monate gemieden, da ich mich in einem Prozess der Neuausrichtung befinde. Nett, dass du fragst, wie es mir geht, ich beschreibe es gerne. Die Trennung liegt jetzt ein halbes Jahr circa zurück. In dieser Zeit bin ich durch ein großes Wechselbad der Gefühle und tue es heute noch. Was ich jetzt schreiben werde, wird vielen nicht gefallen aber es ist die endgültige Antwort auf zuviele Verletzungen.
Wie ich bereits in einem früheren Post befürchtet habe, wurde ich nicht mehr der alte. Die ersten Monate waren geprägt von ausuferndem Hass und Verzweiflung. Durch mein Therapeut wurde klar, dass es nicht meine erste Beziehung ist, die in ein missbräuchliches Verhalten umschwang. Es war die 3. inkl. Einer Borderlinerin...meine dependente Persönlichkeit suchte wohl unbewusst immer wieder einen bestimmten typus Frau. Macht Sinn. Macht Kummer...damals wußte ich nichtmal, was ein borderliner ist.
Wie erging es mir in den letzten Monaten? Traurig. Es ist eine ganze Welt gestorben. Ich habe aufmerksam und still meine Umgebung beobachtet und die Beziehungen meiner Freunde und Kollegen beobachtet. Was soll ich sagen? Lug, Betrug, emotionale Erpressungen, knallharte misshandlungen. Alleine einer meiner längsten Freunde wurde plötzlich für einen anderen verlassen zu Weihnachten, nachdem es erst hieß, da würde nichts laufen. Ein weiterer steht jetzt vor der Realität, dass seine Freundin, mit der er seit 8 Jahren zusammen ist und wohnt, seit 4 Jahren eine Affäre mit einem Freund hat...rausgefunden dadurch, dass sie vor ein paar Wochen vor meiner Haustüre stand und versuchte mich zu verführen. Ich sagte nein und rief ihn an...der Rest ergab sich danach. Bei der Arbeit wird die neue Regieassistentin rumgereicht (deren ahnungsloser Partner abends vor dem Theater wartet um sie abzuholen)und auch meine Ex fliegt gut durch die Betten. Alles borderliner und gestörte Persönlichkeiten? Das denke ich nicht. Ich denke es ist eine gesellschaftliche Entwicklung.

Ich habe gelernt durch die Therapie. Dass ich ein hoffnungslos romantischer, eigentlich warmherziger Mensch bin, der es liebt zu lieben und zu teilen. Der sich liebe und Zuneigung durch helfen erkaufen wollte (dependenz). Abhängig von guten emotionen. Dass ich erst entspannen kann, wenn ich das Gefühl habe, dass es meinem Partner gut geht. Dependent halt...gestört.

Ich bin jetzt in den späten 30ern. Ich trainiere mir das ritterliche jetzt konsequent ab. Jeden Tag. Aufs neue. Man geht gegen die eigentlich erlernte Erziehung aber für mich sind alle Züge abgefahren was das angeht. Irgendwann muss Schluss sein.

Ich habe erst überlegt es jetzt heimzuzahlen, Frauen ab jetzt wie dreck zu behandeln...erzählen, was sie hören wollen, ausnutzen und auf den Müll werfen. Für kurzen s. und Tschüss. Fremdgehen als neues Status Quo.

Das bin aber nicht ich.

Ich habe mich letztendlich entschlossen, keine Beziehung mehr einzugehen. Ich werde niemandem schaden damit aber auch nicht mehr helfen. Mgtow ist das Wort, dass ich für mich entdeckt habe.
Ja, irgendwo auf diesem Planeten mag die eine Frau sein, mit der ich glücklich werden könnte, könnte aber ich will nicht mehr suchen und ich will das Risiko nicht mehr. Die Seele hält nicht mehr alles aus. Ich möchte den Hass bekämpfen und liebes-Beziehungen den Rücken kehren. Mit solchen Worten füttert man nur die sehnsüchtige, romantische Seite, die bei mir konsequent ausgehungert wird. Ich werde Frauen nicht hassen und damit dann in die Welt rausgehen, das schadet mir nur selbst aber ich gehe ihnen privat und beruflich so gut es eben geht aus dem Weg. Beruflich professionell bleiben, privat nur aufs oberflächlichste reduziert. So sieht es aus. Das wird vielen hier nicht gefallen aber es ist MEINE Reaktion auf MEIN Umfeld in dem ICH leben muss. Und dass heißt auch für mich das Ende von Träumerein und gewissen Hoffnungen und Vorstellungen, das ist der Preis, den ich bezahlen werde.
Das ist alles, was ich dir sagen kann Edelherz. Meine Handlungen sind meine Reaktion. Sie sollen weder als Vorbild noch als Anleitung gelten, wie man mit sowas umzugehen hat. Ich möchte nicht verachten und hassen. Ich möchte aber auch nicht mehr mein Herz zerrissen bekommen. Es ist mein Weg und meiner allein.

05.02.2018 20:45 • x 2 #68


S
@julian78
Krasse Worte. Ich bin zwar frisch getrennt aber ich kann und möchte mir nicht vorstellen nie wieder eine Beziehung zu haben . Klar gibt es immer die Möglichkeit verletzt zu werden. Aber es gibt auch die Möglichkeit die eine zu finden. Natürlich sollte man erst mit sich selbst glücklich sein. Aber wenn man dies ist ist die Chance für eine glückliche Beziehung doch gut.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute

05.02.2018 21:09 • #69


M
Das liest sich wie bindungsangst weg laufen Statt mal drüber nach denken ... Geld für Nettigkeiten hört sich komisch an...
was war für dich das tolle an ihr ?

05.02.2018 22:31 • #70


Y
Zitat:
Ich habe gelernt durch die Therapie. Dass ich ein hoffnungslos romantischer, eigentlich warmherziger Mensch bin, der es liebt zu lieben und zu teilen. Der sich liebe und Zuneigung durch helfen erkaufen wollte (dependenz). Abhängig von guten emotionen. Dass ich erst entspannen kann, wenn ich das Gefühl habe, dass es meinem Partner gut geht. Dependent halt...gestört.


Zitat:
Ich bin jetzt in den späten 30ern. Ich trainiere mir das ritterliche jetzt konsequent ab. Jeden Tag. Aufs neue. Man geht gegen die eigentlich erlernte Erziehung aber für mich sind alle Züge abgefahren was das angeht. Irgendwann muss Schluss sein.

Ich habe erst überlegt es jetzt heimzuzahlen, Frauen ab jetzt wie dreck zu behandeln...erzählen, was sie hören wollen, ausnutzen und auf den Müll werfen. Für kurzen S. und Tschüss. Fremdgehen als neues Status Quo.


Das sind zwei Extreme. Entweder die Verschmelzung und der Traum, oder radikale Distanz bzw. Kampf.
Wäre es nicht sinnvoller, sich für einen anderen Typus Frau zu entscheiden? Es laufen ja nicht nur Borderlinerinnen herum. Es gibt durchaus bindungsfähige, treue Frauen. Aber vielleicht hast Du die bisher gar nicht wahrgenommen.
Lieber offen sein für neue Beziehungsmuster, statt gegen das eigene Wesen ankämpfen.

Genauso würde es keinen Sinn machen, mir immer nur Schlägertypen an Land zu ziehen und die Konsequenz draus zu ziehen, entweder selbst zuzuschlagen, oder gar keine Beziehung mehr zu führen.

06.02.2018 02:42 • x 1 #71


M
Das erinnert mich an eine Freundin von mir. Diese Frau hat in ihrer letzten Beziehung so sehr gelitten und soviel eingesteckt, dass sie ihre Ohnmacht jetzt durch Aggressivität wettmacht und auch anfängt zu lügen etc. Sie hatte das einfach noch nicht verarbeitet... Vielleicht passiert das auch nie.

09.02.2018 01:38 • #72


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag