hallo zusammen,
ich hatte, ehrlich gesagt, zuerst einige bedenken und lange mit mir gerungen, bevor ich mich dazu entschlossen habe, hier reinzuschreiben. aber ich fühle mich hundeelend und hoffe auf etwas besserung, wenn ich mir mal den ganzen frust von der seele schreibe.
meine situation sieht folgendermaßen aus (und ist an sich eine unter vielen ähnlichen): nach acht jahren beziehung haben meine freundin (sie war zwar meine zweite, aber die erste große liebe) und ich uns vor drei monaten getrennt. obwohl sie schon seit längerer zeit unzufrieden und unglücklich war, ging der letzte impuls schließlich von mir aus, weil ich nicht garantieren konnte, sie jemals wieder glücklich zu machen. bis vor kurzem dachte ich noch, dass es im großen und ganzen die richtige entscheidung war, weil wir sonst niemals aus diesem teufelskreis ausbrechen hätte können (wir standen schon zweimal kurz vor der trennung in den vergangenen jahren, jeweils aus denselben gründen, die letztendlich zu unserer trennung geführt haben). allerdings hatte ich bis jetzt wohl auch noch nicht richtig realisiert, dass unsere beziehung endgültig vorbei ist, das kam erst in den letzten tagen, als ich mich wie ein irrer aufführte, (zu einem kleinen teil aus zufall und zu einem größeren teil aus dummheit) in ihren mail-account einstieg und eindeutige hinweise darauf fand, dass sie sich schon wieder s.uell und emotional - und zwar gänzlich, mit haut und haaren - auf einen anderen eingelassen hat. das hat mich dann komplett aus den socken gehauen, einerseits weil ich damit endgültig erkannt habe, dass das mit uns vorbei ist - ich hatte zwar nie das gefühl, wir könnten oder würden in nächster zeit wieder zusammenkommen, aber irgendwo in meinem hinterkopf schwirrte (und schwirrt) womöglich noch immer die hoffnung auf eine baldige versöhnung rum; und andererseits, weil ich nicht glauben konnte, dass sie nach so kurzer zeit wieder auf dem sprichwörtlichen damm war, während ich mir ständig die augen ausheule.
in jedem fall habe ich ihr dann eine nachricht geschrieben (die nicht feindselig, sondern eher für mich gedacht war) und ihr genau das erklärt, nämlich, dass ich es nicht begreifen könne, wie schnell und leicht sie offenbar mit der trennung fertig wurde und sich schon wieder mit einem anderen einlassen konnte, und dass ich mich fühle wie ein verschwundener, den niemand vermisst. sie erklärte mir dann (erneut), dass sie in keiner beziehung sei und sie sich im betreffenden fall in etwas hineingesteigert habe, ich sie aber schon lange vor unserer trennung verloren hätte und ihr diese deshalb wohl um einiges leichter falle als mir. sie hat damit völlig recht, sie hat im gegensatz zu mir wirklich um uns gekämpft und lange alles dafür getan, dass das mit uns funktioniert. ich war allerdings zu lethargisch und habe mich nicht dazu aufraffen können, etwas zu tun, und entschieden, dass eine trennung für uns beide wohl besser wäre - im nachhinein die mit abstand dümmste entscheidung meines an solchen nicht armen lebens.
ich vermisse sie unheimlich, mir fehlt es, mit ihr zu reden, ihr lachen zu hören, sie zu berühren oder einfach nur anzusehen, während sie schläft, und tausend andere kleine dinge, die ich immer für selbstverständlich nahm. ich kann mir im moment nicht vorstellen, den kontakt zu ihr ganz abzubrechen (obwohl es wahrscheinlich das beste wäre), auf der anderen seite bin ich aber geradezu krankhaft eifersüchtig (so eifersüchtig, dass ich mich benehme wie ein wahnsinnig gewordener exfreund) und habe angst, wie mir wohl zumute ist, wenn sie tatsächlich wieder vergeben ist (was nur eine frage der zeit zu sein scheint). mir geht es wirklich miserabel, immer wieder kreisen meine gedanken um sie und diese verfluchten mails, ich kann gar nicht aufhören zu weinen und des nachts nicht einschlafen, ich lebe wie in einem taucher- oder raumanzug und warte darauf, dass das richtige leben wieder anfängt. ich möchte endlich über sie hinwegkommen, weitermachen und vor allem diesen schmerz endlich hinter mir lassen, doch im moment habe ich das gefühl, es wird nie soweit kommen, weil ich aus dem grübeln einfach nicht rauskomme. ich will nicht so sein, möchte nicht mehr den ganzen tag heulen, mich nicht mehr wie ein verrückter oder stalker aufführen und frage mich, wann es endlich wieder besser wird.
danke fürs zuhören,
oneironaut
31.10.2014 17:35 •
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