Ein Jahr ist vergangen

Hallo,letztes Jahr habe ich hier meine Geschichte beschrieben,habe viel gelesen wie andere in solch einer situation reagieren. Wie sie mit diesen ,gefühlt,unendlichen Schmerzen umgehen und habe hoffnungsvoll Geschichten gelesen von denen die es geschafft haben,irgendwie.
Nun ist es etwas über ein Jahr her wo ich dachte das ich diesen Schmerz nie wieder los werde,diese überwältigende Angst vor der Zukunft,dieses Gefühl versagt zu haben.
Jeden Tag und jede Nacht die gleichen Fragen:
Wie geht es weiter?
Wie soll ich das alles alleine schaffen?
Wie wird es finanziell weiter gehen?
Kann ich meinen Kindern gerecht werden und uns ein neues Leben aufbaue ?
Und noch viele Fragen mehr.
Ja,ich war eine dieser Frauen die zu Hause bei den Kindern war und den Haushalt geschmissen hat,ich habe mich nie großartig um finanzielle Angelegnheiten gekümmert,ich hatte meinen Bereich und er seinen.
Nicht das ich nicht lebensfähig ohne ihn wäre,aber ich musste doch vieles dazu lernen,musste für jede neue Sache wieder meinem Mut finden es an zu gehen.
Das hat sich manchmal kindisch angefühlt und ich habe mich auch so manches mal dafür geschämt aber jetzt weiss ich das es daran lag das ich so gut wie kein Selbstbewusstsein hatte.
Jetzt geht es mir etwas besser.
Ich habe endlich eine Wohnung und das Haus ist verkauft.
Ich werde mir ein Jahr nehmen um mir darüber klar zu werden was ich machen will,vor allen Dingen beruflich.
Das ist etwas was ich im laufe des letzten Jahres gelernt habe,mir Zeit für Dinge zu nehmen,auch für mich Zeit zu nehmen.
Es ist viel passiert,mit meinem Ex,leider auch in meinem Freundeskreis.
Man merkt leider erst in extremen Situationen wer wirklich Freund ist.
Aber ich habe auch Menschen kennen gelernt die mir jetzt sehr wichtig sind und denen ich sehr wichtig bin und das gibt mir ein tolles Gefühl.
Gedanken an einen neuen Mann an meiner Seite habe ich nicht,garnicht. Aber auch da sage ich ,wenn es passieren sollte dann schauen wir mal.
Es geht mir gut aber ich weiss das ich noch viel Zeit brauche um das Geschehene zu verarbeiten und zu verstehen.
Es war mein halbes Leben das ich mit ihm zusammen war,das kann ich nicht innerhalb von ein paar Monaten bei Seite schieben.
Will ich auch garnicht,das war mein Leben! Und das wird es auch immer bleiben!

Ich wünsche allen viel Kraft,haltet durch,ja, es wird besser,in kleinen Stücken,aber es wird.

Es ist schon komisch, wie eine Ausnahmesituation einem selbst zeigt, wieviel Kraft in einem steckt.

Auch wenn es anstrengend ist, und mit Sicherheit ab und zu sehr frustrierend, finde ich es mutig und lebendsbejahend, so einen Schritt zu gehen.

Naja,man könnte sagen das er mutig war diesen Schritt zu gehen.
Ich glaube schon das ihm irgendwann klar wurde das es ein riesen Schritt für uns alle bedeutet.
Aber leider war er mehr an sich interessiert im letzten Jahr,hat sein neues und freies Leben gefeiert,was auch ok ist,denn das war ja ein Grund der Trennung.
Allerdings war es falsch sein altes Leben auf Pause zu drücken,nicht wegen mir,sondern wegen unserer Kinder.
Ich sehe mich nicht unbedingt als mutig.
Ich wurde in diese Situation hinein gestoßen und habe nur versucht so gut wie es geht zu reagieren.
Vielleicht sehe ich das irgendwann mal anders.
Aber egal wie er sich verhalten hat oder sich noch benimmt,es war wichtig für mich und meine Entwicklung.
Es zeigt sich langsam das es so kommen musste,seine Einstellung zum Leben passt mit meiner nicht mehr zusammen. Habe eine ganze Weile dafür gebraucht um das so sehen zu können,ich muss auch immer wieder daran arbeiten,denn wenn ich das nicht mache fange ich an ihn dafür zu hassen und das wollte und konnte ich von Anfang an nicht.
Naja,manchmal schon so ganz für mich in meinen Gedanken.
Meine Liebe zu meinen Kindern und auch die Liebe zu mir selbst lässt mich jeden Tag aufstehen und die Dinge anpacken.

Toll Ich bin auf dich und du darfst es auch sein.