Hallo meine Lieben,
auch auf die Gefahr, dass es ein etwas längerer Text wird. Aber ich kann sagen, dass es sich lohnt ihn zu lesen, nicht weil er von mir ist, sondern weil er keine künstliche Hoffnung sondern wahre Hoffnung machen soll.
Kurz zu meiner Person: So wie die meisten von uns hier, hatte ich leider das Erlebnis, dass von einer von mir (noch immer ) sehr geliebten Person meine intensiven Gefühle nicht erwidert wurden.
Viel Spass beim Lesen:
Häufig hörte ich immer, dass die besten Erfahrungen die Erfahrungen sind, die sich spontan ergeben. Wenn man nichts plant, sich treiben lässt und schaut was sich ergibt. So passiert es doch, dass wir uns manchmal sagen, hey das war ja unerwartet aber doch irgendwie ganz schön. So ist es auch geschehen. Wenn man es am wenigsten erwartet, wenn man nicht daran denkt, tauchen Menschen auf, von denen man schon irgendwie weiß, dass sie die Fähigkeit besitzen mir weh zu tun, unbewusst, aber alleine die Tatsache, dass die Möglichkeit besteht spüre ich. Die Faszination steigt und aus der noch unbekannten Person wird etwas bekanntes.
Es beginnt mit einem Flirt, mit einem vielleicht banalen Satz, mit einem Lächeln. Der noch nebulöse Mensch nimmt Gestalt an.
So vergeht Zeit und man lernt sich kennen. Man teilt Geheimnisse, teilt kleine Geschichten, seine gemeinsamen Träume, Sorgen. Man träumt von gemeinsamen Kindern, vom gemeinsamen Älter werden. Man entwickelt seine eigene Witze, die keiner versteht, nur der andere.
Der damals noch unbekannte Mensch wird innerhalb kürzester Zeit zum Mittelpunkt der eigenen Existenz.
So wie alles auf dieser Welt fehlerbehaftet ist und scheitern kann so kann auch unsere Beziehung scheitern. Doch daran denken wir nicht. Wir sind verliebt, lachen miteinander, weinen miteinander.
Die Zeit vergeht aus verliebten werden vertraute und aus Verliebtheit wird Liebe, oder auch nicht.
Wenn es zu keiner Liebe kommt und der andere Partner sich zurückzieht, endet unsere Existenz. Aus meinem Lachen wird ein weinen, meine Augen hören auch zu leuchten. Das Brot das noch während ich verliebt war sogar verschimmelt schmeckte, kriege ich nicht runter. Ich sitze an meinem Arbeitstisch. Die Welt dreht sich, aber ich bewege mich nicht. Ich spüre mein Herz schlagen, aber nicht ihr Herz für mich. Meine Tränen fließen irgendwann nicht mehr, einfach weil ich keine mehr habe. Die Freunde können egal was sie tun nicht verstehen, denn dieser Schmerz ist wie jeder Schmerz exklusiv und nur für mich. Ich treibe gute miene zum bösen spiel und tue so als würde es mir gut gehen.
Eine Kontaktsperre ist da, aber wer hält sich schon daran?
Wie geht es ihr?
Was macht sie ?
Denkt sie an mich?
Ein jeder weiß, wie es sich fühlt, wenn man die ersten Tage überlebt hat. Die Tage werden länger und die Woche zu einer Unendlichkeit. Sonntag, damals noch der Lieblingstag wird zu einem Alptraum. Die Einsamkeit ist da und zerfrisst mich. Alles was ich will ist sie.
Die Zeit vergeht. Aus Tage werden quälende Wochen. Der Mensch ist ein Überlebenskünstler. Während ich niemals daran geglaubt hätte, dass ich die ersten Tage überleben würde, blicke ich nun zurück und sehe, wie schon Monate vergangen sind und sich allmählich der Schmerz in einer bittersüßen Melancholie umwandelt. Die permanenten Gedanken hören langsam auch und die flash backs tauchen auf, unkontrollierte Gedanken, die mich für einige Augenblicke wieder an die zeit erinnern. Ich kann sie kontrollieren, tu es aber nicht. Denn dieser bittersüße Schmerz hat was. So vergeht die Zeit und diese spontanen Erinnerungen werden weniger. Ganz aufhören werden sie garantiert nicht. Wer kennt es nicht, wenn man für sich alleine ist und die Frage stellt, was die Jugendliebe z.B gerade macht. Die Erinnerungen vergehen nicht, sollten sie auch nicht. Sie machen uns zu dem was wir sind, fühlende erinnernde Wesen, die Erfahrungen sammeln und sich irgenwann zurückdrehen und mit einem Lächeln an all das erinnern, an das verliebtsein, an das gebrochene Herz, an die erste Liebe, an den ersten Liebeskummer.
Wir tragen sie alle in uns, den ersten Partner der uns geliebt hat, den ersten der uns verletzt hat, den ersten und hoffentlich einzigen der den rest des Lebens bei uns bleibt.
Vielleicht, nein da bin ich mir sicher, mussten wir all diese Erfahrungen machen um eines Tages den einen passenden Partner zu finden.
Das Leben spielt sein eigenes Spiel mit uns und wir können es nur bis zu einem gewissen Grad lenken und das ist auch gut so. So wie es der Zufall wollte, dass wir aufgrund eines bestimmten Menschen hier zusammen sind, so sollte es auch einfach mit dieser Person nicht klappen. Irgendwann und wenn man es am wenigsten plant wird der Zufall wieder zuschlagen und wir lernen jmd kennen. Dieser jmd wird am Anfang noch irgend eine Person sein. Aber mit der Zeit wird er oder sie zur wichtigsten Person in unserem Leben.
Zum Abschluss: Auch wenn es sich seltsam anhört: Ich bin irgendwie dankbar, dass die von mir noch immer geliebte Person die Gefühle nicht erwidern konnte. Ich hab sehr viel über mich nachdenken können. Habe realisiert, wie sehr ich mich verbogen habe, um ihr zu gefallen. Bitterlich musste ich erfahren, dass man wenn es um Gefühle geht, nicht um Gefühle kämpfen kann. Sie sind da, oder nicht.
Ich habe gelernt, mich zu lieben und zu respektieren.
Wir alle haben das überlebt und werden wieder da raus kommen. Ich hoffe, dass wir unsere Lektionen daraus lernen und das Leben und die Liebe als etwas seltsam unplanbar schönes annehmen.
Grüße
04.01.2015 19:50 •
x 6 #1