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Eigenen Charakter reflektieren - Veränderung einleiten

E
@HoneySky

Wenn man bereits am Anfang der Beziehung oder Affäre darüber nachdenkt: ...hmmm, wie kann ich das so oder so machen?....dann stimmt doch von vornherein etwas nicht!

Ich meine, wenn man nicht instinktiv handelt, sondern es zu steuern versucht.

In einer richtigen und glücklichen Beziehung kann man sich fallen lassen und instinktiv kommt eine intensive Bindung zustande. Da fragt man sich nicht... Ohhh was muß ich als nächstes tun?

Ich habe bei der AM Geschichte gemerkt, dass ich dauernd im Netz um Rat gesucht habe. Zu Fragen, wo die Antworten eigentlich klar waren. Wie kann ich anders sein? Kann ich es besser machen? Wie verführt man Männer? usw. ....

Das hätte mir die Augen schon von da an öffnen müssen. Vielleicht wollte ich es einfach nicht wahrhaben, dass ich mich in so eine Affäre steuern lassen habe. Ich kam mir plötzlich immer kleiner vor.

Von jeden Tag an wurde ich kleiner und fühlte mich schlechter.

Vielleicht ist es die Angst, dass man nicht begehrt wird und man nicht als Mensch wahrgenommen wird, sondern als Gebrauchsgegenstand.

20.02.2016 11:31 • x 2 #31


I
Zitat von HoneySky:
Also ich für meinen Teil kann eindeutig feststellen, dass ich schon eine Art Wiederholungszwang gelebt habe. Und das auch in meinen früheren (guten) Beziehungen. Denn der Mechanismus dem ich unterlegen war, war immer der gleiche: kleiner werden, selbstloser, unglücklicher, abhängiger.


Und genau das nervt: wenn das Gegenüber sich andauernd selbst in Frage stellt und damit Druck erzeugt.
Es gibt einen Unterschied ob man sich in einem gesunden Maß hinterfragt oder ständig Fehler bei sich selbst sucht, um damit weiterhin Kontrolle über eine Situation zu haben.

Dass du die Affäre konsequent beendet hast, deutet außerdem daraufhin, dass du sehr wohl für dich sorgen kannst.

Veränderungen entstehen oft gerade dann, wann man mit der Nabelschau aufhört und aktiv wird. Anderen Bereichen des Lebens mehr Energie schenkt. Darauf vertrauen, dass ein passender Partner kommen wird, der mit deinen Ängsten gut umgehen kann.

20.02.2016 11:41 • #32


A


Eigenen Charakter reflektieren - Veränderung einleiten

x 3


H
Isabelle, meinst Du mich jetzt? Es nervt, dass ich mich andauernd (andauernd find ich interessant, dafür dass der Faden erst seit gestern existiert) selbst in Frage stelle und damit Druck erzeuge? Was für Druck? Bei wem? Bei Dir? Bei mir? Generell?

Bitte erklär mir das.

Kannst Dich ja vielleicht auch mal fragen, WARUM es Dich nervt.

Der Thread soll sich ja mit der persönlichen Seite befassen. Nabelschau? Naja. Das hier ist ein Ausschnitt meines Lebens und meiner Gedanken.

Natürlich ist es nicht zielführend sich komplett zu zerlegen und sich tot zu analysieren, da gebe ich Dir Recht.

Wenn ein Teil meines Lebens Taubenzucht wäre, würde ich in nem Tauben-Forum schreiben, dort dann allerdings über Tauben und nicht über Beziehungsmuster.

20.02.2016 11:56 • x 1 #33


E
Ich denke, dass es normal ist, dass man sich damit auseinandersetzt. Ich finde das Thema gut.

Man setzt sich damit auseinander. Will verstehen und es besser machen! Oder?

Ich bin jetzt glücklich, aber ich will das nicht nochmal erleben! Ausschließen kann man aber niemals. Weil die AusgangsSituation nie dieselbe sein wird.

20.02.2016 12:18 • #34


Zeit
@Engelskind
Ich habe bei der AM Geschichte gemerkt, dass ich dauernd im Netz um Rat gesucht habe. Zu Fragen, wo die Antworten eigentlich klar waren. Wie kann ich anders sein? Kann ich es besser machen? Wie verführt man Männer? usw. ....

Genau das gleich mach ich auch man sucht verzweifelt die perfekte Anleitung ihn halten zu können !
Man gibt und gibt und vergisst das er nie was geben wird !

20.02.2016 13:13 • x 2 #35


Blanca
Zitat von HoneySky:
Zu jedem Zeitpunkt der Affäre suhlte ich mich im Schmerz, weil ER mich nicht wollte. Ob ICH mir eine Beziehung mit IHM hätte vorstellen können...das habe ich mich tatsächlich so gut wie überhaupt nicht gefragt....

Warum? Weil das unverbindliche Beziehungsmodell mich vor meinen wahren Bindungsängsten beschützt.

Das ist ein Schlüssel. Mit dem solltest Du Dich auch jetzt - nach Beendigung der Affaire - näher befassen, damit Du künftig anders mit neuen Begegnungen umgehst.

20.02.2016 13:17 • x 1 #36


E
@Zeit

Ja, leider! Man setzt plötzlich alles daran die Situation zu ändern. Kontrolliert und steuert. Eigentlich ist schnell klar, was los ist! Doch irgendwie glaubt man, dass man das Ruder noch rumreißen kann. Will es nicht glauben.

Mit Hilfe von tausend Anleitungen aus dem Netz geht es dann in die nächste Runde. Danach kommt emotional der tiefe Fall. Und immer die Frage, was muß ich machen? Sind andere besser? Oder schöner? Oder intelligenter? So ein Quatsch! Oder? Diese Fragen habe ich mir früher nie gestellt!

Sich wieder in den richtigen Bahnen zu bewegen ist schwer.

Schwer ist es mit diesem Kopfkino.

Doch es klappt.

Daher finde ich es gut, dass man sich grundsätzlich einmal mit der Situation auseinandersetzt.

20.02.2016 13:33 • x 3 #37


Zeit
@ Engelskind
ja es ist ein Teufelskreis
ich musste lernen das er nicht so denkt und fühlt wie ich.

20.02.2016 16:09 • #38


G
Hallo mein liebe TE,

meiner Meinung nach geht es ohne Selbstreflektion gar nicht...

für mich bedeutet das Eigenverantwortung und keine Schuldzuweisung oder wer hat mehr Fehler gemacht..

Meiner Meinung nach machen wir keine Fehler sondern wir machen Erfahrungen...

Es Fehler zu nennen bringt uns nur vom wesentlichen weg und man fängt an sich zu verurteilen, anstatt zu reflektieren..

Und so verurteilend gehe ich auch in die Welt raus..selbst wenn ich meine Trennung glaube verarbeitet zu haben diese Verurteilung sitzt so tief und ich werde das von meinem Gegenüber gespiegelt bekommen...

Und schwup, wiederhole ich dies wieder mit einem neuen Partner..

Um aus diesem Kreislauf raus zu kommen, darf ich mir ehrlich beantworten, wie ich gestrickt bin, wie ich ticke...

Muß immer alles so laufen wie ich es will, oder respektiere ich auch andere Meinungen...was für mich nicht heißt das ich so denken muß, aber es akzeptieren kann ohne zu verurteilen..

Es eben einfach so nehmen wie es ist...

Mir hat bei meiner Trennung Robert Betz und Bayron Katie sehr geholfen, wenn du magst kannst du ja mal googeln...

Alles Liebe
Die Gipfelstürmerin

20.02.2016 19:21 • x 1 #39


Blanca
Zitat von HoneySky:
Und nochmal: ja, ich habe Bindungsangst.

Vermutlich strahlst Du die unbewußt auch aus und ziehst damit genau jene Männer an, die keine feste Bindung suchen, während Du zugleich jene abstößt, die eine wollen.

Preisfragen:

Meinst Du, eine feste Bindung finden zu müssen? Wenn ja, warum?

Oder wäre ein Leben als Junggesellin nicht die passendere Option für Dich?
Wenn nicht, was hält Dich ab von dieser Vorstellung?
singles-vom-leitbild-zum-sozialschmarotzer-t29591.html

20.02.2016 19:50 • x 1 #40


A
Zitat:
Preisfragen:

Meinst Du, eine feste Bindung finden zu müssen? Wenn ja, warum?


Müssen nicht. Bin da auch nicht zu faulen Kompromissen bereit, nicht umsonst seit über einem Jahrzehnt Single.
Alleinleben geht auch. Aber wünschen würde ich es mir schon.

Zitat:
Oder wäre ein Leben als Junggesellin nicht die bessere Option für Dich?
Wenn nicht, was hält Dich ab von der Idee?


Option würde ja voraussetzen, dass es eine Wahl gäbe. Da ich keinen Partner habe, ist es die Realität, die ich eben annehme. Was mir manchmal fehlt ist hauptsächlich körperliche Nähe, Zärtlichkeit, S. - dies mit einem Menschen, in den ich verliebt bin und der in mich verliebt ist, zu leben - also nicht in ONS - und da auch mal auf ein anderes Level zu kommen (Tant.).

20.02.2016 20:06 • x 1 #41


A
Und Du, Blanca?

20.02.2016 20:14 • #42


Blanca
Zitat von arjuni:
Und Du, Blanca?

Ich war lange genug verheiratet, um zu wissen, daß ich mich nie wieder auf sowas einlasse. Wenn überhaupt, dann höchstens Living apart together, idealerweise im gleichen Block. Aber keinesfalls mehr eine gemeinsame Wohnung, Konto o.ä. - mit mir nicht mehr.

Ich bin ein typisches Kind der 1980er und lebe gern allein, auch wenn ich es derzeit nicht bin.

20.02.2016 20:53 • x 1 #43


finita
Ups...ich fühle mich beim Lesen des Eingangsposts ertappt.

Selbstständig, unabhängig, freiheitsliebend, selbstversorgend, alleinerziehend, ansatzweise Workaholic.
= unterm Strich, bindungsängstlich, empfänglich für Abwertung (deshalb arbeitet man ja so viel, um den anderen zu beweisen, dass man gut ist).

Auch mein AM wurde hier sehr schön beschrieben.

Schillernde Persönlichkeit, Sunnyboy...andererseits unreif, egozentriert, manipulativ, wankelmütig und ebenso bindungsscheu (hört sich komisch an, bei jemandem, der 30 Jahre Ehe hinter sich hat, aber die dauernden Affären geben ihm in der Ehe wohl die nötige Distanz).

Woher ich meinen Schaden habe, weiss ich inzwischen. Instabile emotionale Bindungen zu beiden Elternteilen (bzw. eher gar keine, da selten anwesend) von frühester Kindheit an. Abwertung als Erziehungsmethode. Pathologische, toxische Beziehungen in der Herkunftsfamlilie mit diversen Leichen im Keller.

Ich halte mich inzwischen für so nachhaltig beschädigt in der Richtung, dass es wohl besser ist, allein zu bleiben. Oder ich finde mal jemanden, der genau so tickt wie ich und den selben Abstand braucht, ohne dabei gleich fremdgehen zu müssen. Soll ja noch Wunder geben.
Leider ist das Wissen um die Fehler noch lange nicht die Behebung derselbigen.
Der AM hat übrigens exakt den selben Werdegang wie ich, nur dass ich das Glück hatte, sehr brauchbare Ersatzeltern zu haben, die zwar emotional auch sehr distanziert, aber sehr fürsorglich waren. Das hatte er nicht.
Deshlab habe ich durchaus tragfähige soziale Bindungen, teils in den Kindergarten zurückreichend. Die Bindung zu den eigenen Kindern ist auch überaus tragfähig, ich wollte wenigstens das Familienerbe an der Stelle nicht weitergeben. Immerhin ist mir das gelungen.

Wenn ein Haus mit so schlechtem Fundament gebaut ist, dann ist das was obendrauf gebaut wird, egal wie perfekt man es zu bauen versucht, immer instabil. Ich bin langsam dazu übergegangen, das zu akzeptieren, statt immer noch weiter am wackligen Haus zu renovieren. Mich selbst eben auch, so wie ich bin.

Warum ich in diese Geschichte gerutscht bin. Eigentlich kein Wunder! So eine Affäre bietet zunächst Mal wunderbare Distanz. Wie schon beschrieben hat man den Alltagskram nicht. Die dreckige Wäsche in der Wohnung verteilt, diverse Geschirrstücke als Deko überall. Dafür sind meine Kinder zuständig.
Vor allem aber hat das emotionalen Schutz gewährleistet, kurzfristig zumindest. Er konnte mir nie zu nahe kommen. Genau darunter habe ich dann am Ende gelitten.
Da ich um diese ganzen Dinge schon lange weiss, war dann irgendwann doch der Wunsch da, echte Nähe zu haben, es hätte mich Mut gekostet, aber ich wäre dazu bereit gewesen. Er hat mich immer so schön sein lassen, wie ich bin. War zuverlässig, aber nie aufdringlich (löst bei mir sofort Fluchtreflexe aus ). Seine Bewunderung war 2,5 Jahre lang sehr konsequent vorhanden.
Rückblickend betrachtet, war er hochmanipulativ, hat stets seine Bedürfnisse durchgesetzt. Als ich anfing, diese zu verweigern, wurde ich bestraft. Mit Ignoranz und Mauern.
Er ist ein unglaublicher Egoist, aber dennoch extrem sensibel und verletzbar. Vermutlich ein Mensch mit zumindest sehr stark narzisstischen Zügen. Solche Persönlichkeiten sind mir aus der Herkunftsfamilie absolut vertraut und daher hab ich mich hier wohl lange Zeit zu Hause gefühlt.

20.02.2016 21:06 • #44


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