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Fast der Versuchung erlegen, Ehe reflektieren

B
Hallo,

ich habe die letzten Tage hier sehr viel gelesen. Und das hat mich zum nachdenken angeregt.
Besonders auch der Thread von Boundlesser, der seiner Ehefrau eine erneute Chance gegeben hat.

Und ich sah Parallelen zwischen mir und seiner Ehefrau. Zumindest in dem was geschah bevor die Affaire angefangen wurde.

Wie oft habe ich meine Unzufriedenheit kundgetan, die fehlende Leichtigkeit nach so vielen Jahren, Langeweile.. aber ich habe das Gefühl er nimmt es nicht ernst. Er scheint glücklich so zu sein. Und ich rede gegen eine Wand. Oft habe ich das Gefühl sämltliche Beziehungsarbeit allein zu machen.

Und ich klebe Rabattmarken, wann immer ein mal wieder echt ungerecht zu mir ist. Das merke ich ja selbst.
Natürlich bin ich auch kein einfacher Mensch, habe viele Fehler.
Und er ist nicht nur schlecht. Er kann und ist es auch sehr häufig, sehr liebevoll sein. Ich liebe meinen Ehemann, ich habe das Gefühl wir sind als Personen zusammengewachsen.

Nur denke ich es gibt eine Sache die er mir nie mehr geben kann (und ich ihm auch nicht). Den Reiz des Neuen, diese kribbelnde Verliebtheit. Eine gewachsene Liebe, ja das kann er mir geben. Wärme auch.. aber nicht mehr dieses Feuer wie wenn man sich gerade kennengelernt hat und verliebt hat.

Und ich habe jemanden kennengelernt und dieses Kribbeln gespürt. Und ganz ehrlich.. ich hätte ihn ganz gerne mal
Aber ich habe es nicht gemacht. Wie hätte ich meinem Mann noch in die Augen sehen sollen.
Ich habe kommuniziert das ich das nicht kann. Und leide teils unter Kummer irgendwie. Aber bin doch froh nicht in ein Schlamassel reingeritten zu sein in dem es nachher nur Verlierer gibt. Und das ich nicht Lügen musste.

Aber meine Ehe verbessern muss ich dringend...

Ich denke, gerade betrogene Männer haben einen Anteil an der Situation. Frauen neigen doch dazu Unzufriedenheit anzusprechen. Und das wiederholt. Ob Männer vor einer Affaire auch oft ihre Unzufriedenheit in der Ehe äussern, das weiss ich nicht. So mach ein Mann nimmt seine Frau dann aber nicht wirklich ernst. Oder sieht nicht was aus Langeweile und Routine entstehen könnte.

Nochmal zu Bound.. der seine Frau zurückgenommen hat.
Woran er dringend denken sollte.. jeder der seinen Partner zurücknimmt der eine Affaire hatte. Nicht nur er gibt ihr eine Chance. Sie ihm auch. Sie hat ihre Affaire für ihn aufgegeben. Und wird sich fragen ob sich das gelohnt hat. Ob er ihr jetzt besser zuhört und auch Beziehungsarbeit leistet.

Und ich glaube das Affairen auch aus einem ganz menschlichen Verhalten enstehen. Jemand verliebt sich. Aber um seine Ehe zu beenden will er erstmal testen ob der andere das auch Wert ist. Ob die Affaire trägt und alltagstauglich ist. Erst dann etwas gutes aufzugeben wenn man etwas besseres gefunden hat. Nicht schön aber menschlich..

Ich würde mich über Denkanstösse freuen..

Loulou

29.07.2016 05:39 • x 2 #1


N
Ein Denkfehler:

Man kann eben nicht testen, ob die Affäre alltagstauglich ist.
Dafür müsste man die Ehe/Beziehung beenden und eine alltagstaugliche Beziehung leben.
Erst dann hätte man den reellen Vergleich.

Ob die Affäre es wert wäre ... puh, da siehst die Problematik. Nach was beurteilst du das? Wie gut der S. ist oder ob man dir zuhört? Ob deine Bedürfnisse befriedigt sind?

Zu allererst wäre es dein Partner wert nicht hintergangen zu werden und eine KommunikatIon zu starten. Ernsthaft. Mit Wunsch nach Änderung. Sonst Trennung. So traurig und unromantisch das klingen mag.

29.07.2016 06:02 • x 1 #2


A


Fast der Versuchung erlegen, Ehe reflektieren

x 3


A
Du hast recht, dass sich auch die fremdgehenden Ehepartner entscheiden müssen. Interessant ist aber doch, dass oftmals der Betrüger gar nicht auf die Idee kommt, dass sich der Betrogene gegen ihn entscheiden könnte.Wo der Betrüger sich doch für den EP entschieden hat. ...
Bevor man sich verrennt, sollte man sich wirklich vorher überlegen, ob man seine Ehe retten will und kann- besonders deine Geschichte gibt dir die Chance dazu! Wenn man feststellt da ist nichts zu retten, mussman sich eben trennen. Aber bewusst mit der Affäre auszuprobieren, ob das nun besser ist alsmit dem EP...kann man machen, aber fair ist das nicht.
Aber das weißt du selber.

29.07.2016 06:29 • x 1 #3


H
Daran scheitert das Leben vieler Affären, nicht ausprobieren können, ob es alltagstauglich ist, ohne das Bestehende aufzugeben.
Gerade Mnnern mangelt es da an Mut.

Es könnte ja passieren, sie stehen am Ende ohne Frau da.

29.07.2016 06:55 • x 1 #4


L
Loulou,

eine Affäre geht auf die Kappe dessen, der oder die sie hat.

Ich war von meinem Mann getrennt, Vater meiner Tochter.
Und wollte mit einem anderen einen Neuanfang. Dieser glaubt nicht mehr an dauerhafte Partnerschaft, wollte nur eine lose Beziehung und trennte sich von mir.
Ein Jahr später, Weihnachten, kamen mein Mann und ich wieder zusammen.
Er kann sich nicht viel ändern, doch
ich tu mehr für mich selbst und dadurch ist es zwischen meinem Mann und mir entspannter.
Ich brauchte meinen Exfreund. Mein zu Egozentrik neigender Mann
ernutigt nicht. Mein Exfreund hat
mich als Frau, in meiner Jobsuche und in meinen Hobbys bestärkt.
Doch es ist mein Ding gewesen und man sollte das nicht dem 'mangelhaften' Ehemann
geschuldet sehen.

29.07.2016 07:10 • x 2 #5


M
Loulou,interessant und hast Du Deinem Mann zugehlrt?Interessueet er Dich,was tust Du um Deine Liebe zu zeigen?Warum wird soviel Energie in eeineandere Person gesteckt?Ist Deine Ehe so schlecht?Dann bedarf es keinen anderen um die Ehe zu beenden,dann sollte man sowieso gehen.Das Feuer,das Kribbeln,die Leidenschaft des Neuen ;das Geheimnisvolle schwindet auch beim nächsten Partner und was dann?Der Nächste? Sorry,das hört sich nach konsumieren an.Das tiefe Gefühl was Du beschreibst ist das worauf Du Dich verlassen und bauen kannst,ja,das scheint in manchen Momenten langweilig und fad im Gegensatz zu dem Feuer.Das Feuer ist erstmal nur oberflächlich und gut für das Ego und erlischt auch.Dann ist die Frage wie weit es sich in Dir reingebrannt hat um gegen die Macken und den Alltag mit all seinen Problemen zu bestehen-es lebe die Wegwerfgesellschaft,die Zeit in der einem suggeriert wird alles erreichen und schaffen zu können.Aber ernsthaft?Die meisten schaffen es ja nicgt mal ehrlich zu sein-weder sich selbst noch anderen gegenüber

29.07.2016 07:15 • x 1 #6


P
Wenn ich so was lese,
Bekomm ich echt das kalte ko....
Äffairen kann man nicht auf Alltagstauglichkeit prüfen. Das ist also das ganze Problem.
Wenn du verheiratet bist wirst du auch gemerkt haben, dass der Alltag die hohe Kunst einer Beziehung ist. Ein Partner ist kein artikel bei dem man auf Grund von Exterior und Ausstattung abwägt ob er im Alltag für mich von nutzen ist oder nicht und wenn man festellt, man hat sich geirrt, macht man vom Widerrufsrecht gebrauch.
Sorry aber so einfach ist es nicht und das ist auch gut so.
Mach dir mal gedanken, warum du verheiratet bist, irgendetwas muss dich ja dazu bewogen haben längerfristig mit deinem Partner zu planen.
Evtl. könnte es ja auch sein, dass du nicht Alltagstauglich bist.

29.07.2016 07:24 • x 2 #7


D
Der größte Denkfehler den man so machen kann ist ja, wenn man länger zusammen ist wäre der Reiz des Neuen und Verliebtheit nicht mehr in der eigenen Beziehung möglich.

29.07.2016 07:34 • x 1 #8


unbel-Leberwurst
Zitat von pavel:
Wenn ich so was lese,
Bekomm ich echt das kalte ko....


Lieber Pavel,
wenn Du der gleiche Pavel bist, der hier im Dezember einen Strang mit dem Thema Gefühle für eine Arbeitskollegin aufgemacht hat, verstehe ich Deine Aufregung nicht wirklich.

Die TE hat ebenfalls die Notbremse gezogen und sich nicht darauf eingelassen.
Sie will doch an ihrer Beziehung arbeiten, ist aber hilflos, weil sie bei ihrem Mann nichts erreicht.

29.07.2016 07:37 • x 2 #9


Keto
Zitat von Loulou:
Ich denke, gerade betrogene Männer haben einen Anteil an der Situation. Frauen neigen doch dazu Unzufriedenheit anzusprechen. Und das wiederholt. Ob Männer vor einer Affaire auch oft ihre Unzufriedenheit in der Ehe äussern, das weiss ich nicht. So mach ein Mann nimmt seine Frau dann aber nicht wirklich ernst. Oder sieht nicht was aus Langeweile und Routine entstehen könnte.


Frauen neigen dazu ihre Unzufriedenheit auf ihre Art anzusprechen.
Wie hast du ihm denn deine Unzufriedenheit gezeigt?
Ein ernstes Gespräch geführt? Ihm direkt von deiner Unzufriedenheit als Konsequenz aus Routine und Langeweile erzählt?
Oder waren es nicht viel eher Bemerkungen nebenbei im Alltag? In ganz anderen Situationen, die auf den ersten Blick nichts mit eurer Partnerschaft zu tun haben?
...
Grundsätzlich haben beide Partner Anteil an der Situation, wenn es in einer Partnerschaft nicht läuft.

Mag sein, dass er gerade nicht an eurer Beziehung arbeitet. Aber du lässt das eben auch zu.
Mal hier und da im Alltag was ansprechen und dann noch insgeheim Rabattmarken kleben ...damit kannst du ihm offensichtlich nicht den Ernst deiner Lage verdeutlichen.
Hier solltest du was ändern.


Zitat von Loulou:
Und ich glaube das Affairen auch aus einem ganz menschlichen Verhalten enstehen. Jemand verliebt sich. Aber um seine Ehe zu beenden will er erstmal testen ob der andere das auch Wert ist. Ob die Affaire trägt und alltagstauglich ist. Erst dann etwas gutes aufzugeben wenn man etwas besseres gefunden hat. Nicht schön aber menschlich..

Ich würde mich über Denkanstösse freuen..

Loulou


Man kann doch die Affaire nicht testen. Man gibt sich ja dem Reiz des Neuen hin, natürlich wird einem dieser Reiz mehr gefallen.
Wenn dann müsstest man sie gedanklich mit der Anfangszeit der Beziehung mit dem festen Partner messen. Wie verliebt wart ihr damals im Vergleich zu der Affaire jetzt? War er damals genauso aufmerksam, wie meine Affaire jetzt? Etc. ...
Und das werden die wenigsten Menschen rational hinbekommen...

Ist also ziemlich unmöglich.

Und der Warmwechsel hat eher mit Unsicherheit und der Angst vor dem Alleinsein zu tun. Diese sind sicher menschlich, aber ausruhen oder gar berufen sollte man sich darauf nicht.

29.07.2016 07:52 • x 1 #10


P
Ja bin ich und ja hat Sie.
Ich hatte aber von Anfang an nie erwogen mich darauf ein zu lassen und wenn es aich parallen gibt.
Ausserdem hab ich die schuld ausschliesslich bei mir gesucht und meine Partnerin raus aus dem Thema gehalten, so gut es ging. Dafür hab ich aber auch Kritik eingesteckt.
@Loulou
Du bist auf gar keinem schlechten weg m.Meinung nach.
Nur die Gründe sind für mich fraglich (Alltagstauglichkeit)

29.07.2016 07:54 • x 1 #11


D
Zitat:
Frauen neigen doch dazu Unzufriedenheit anzusprechen. Und das wiederholt.


Ja, die - änder Du doch bitte was - Methode. Aber nicht nur Frauen versuchen die gerne.

Deine beinah begonnene Affäre sollte Dir zeigen, dass Deine Ehe an einem toten Punkt angekommen ist. Wenn er nichts ändern will - änder Du was.

Zitat:
ich habe das Gefühl wir sind als Personen zusammengewachsen.


Sehr schlecht. Eine Beziehung in der aus Bequemlichkeitsgründen beide zu einem Klumpen matsch werden. Jede verliebtheit, Anziehung usw. geht verloren. Genau das hast ja gemerkt. Also wird es Zeit wieder zwei Personen zu werden. Fang an.

Zitat:
Oft habe ich das Gefühl sämltliche Beziehungsarbeit allein zu machen.


Dann hör auf damit.

Zitat:
aber ich habe das Gefühl er nimmt es nicht ernst.


Wieso auch? Nur weil Du ständig den gleichen Satz wiederholst? Niemand kann etwas ernst nehmen wenn der Andere ZEIGT durch - nicht handeln - dass es ihm gar nicht ernst ist. Und Du handelst nicht. Eben weil es Dir nicht ernst ist. Deine Angst die Sicherheit und Bequemlichkeit Deiner Ehe zu gefährden ist stärker als der Wunsch nach Veränderung. Weiss er auch.

Zitat:
Und ich klebe Rabattmarken, wann immer ein mal wieder echt ungerecht zu mir ist.


Dann hör auf damit.

Zitat:
Und ich rede gegen eine Wand.


Dann hör auf damit.

Sei die veränderung die Du in Deinem Leben willst.

Veränderung ist unbequem. Deswegen willst Du ja auch, dass ER was ändert. Aber eben jene Unbequemlichkeit ist es, die eine Beziehung nicht im Alltagssumpf versacken lässt.

Aber es ist ja auch so schön sicher und bequem. Da jammert man halt dem anderen die Ohren voll - er möge doch bitte was tun.

29.07.2016 08:05 • x 1 #12


L
DerMannderwo40ist,

... sicher und bequem, ist eine Sichtweise. Eine andere ist, dass die beiden die zusammenbleiben wollen, pflegen was gemeinsam gut ist, und mehr eigenen Boden unter den eigenen Füßen spüren, im Rahmen der Ehe und Familie.

30.07.2016 03:02 • #13


L
Danke erstmal für die vielen Anwtorten. Ich glaube ich habe mich unglücklich ausgedrückt mit dem auf Alltagstauglichkeit prüfen. Ich meinte herauszufinden was genau ich an dem anderen Mann eigentlich finde. Nur der Reiz des Neuen, Ego streichlen oder der Spass an Gefühlen wie leichter Verliebtheit und em Kribbeln im Bauch, oder geht es mir wirklich um die andere Person.

Ich denke das ich hauptsächlich das Gefühl gemocht habe. Ich habe mich ins Verliebtsein verliebt. Und wollte aber nicht betrügen. Und habe es ja auch nicht gemacht.

Ich bin ein Freund der klaren Ansagen. Ich habe zu meinem Mann gesagt: Schatz wir müssen was tun, wir brauchen ein gemeinsames Hobby, eine gemeinsame Leidenschaft für irgendwas. Wir sollten uns was suchen. Damit wir unsere Basis stärken, sonst gelingt es irgendwann jemandem von aussen in unsere Beziehung einzubrechen, und sei es nur für eine Affaire. Ich habe ihm erklärt das ich diese Gefahr sehe.
Geht es deutlicher? Und das nicht nur einmal. Und konkrete Vorschläge und Handlungssaufforderungen hab ich auch gemacht. Los komm lass uns gemeinsam... und es kam: Echt, Jetzt? Vielleicht irgedwann....

Na ja und dann kam der Teufel auf meiner Schulter der sagte: Na ja dann biste selbst schuld wenn ich irgendwann mal irgendwas mache....irgendwie sowas wie: Ich probier es hier und sag es dir auch. Geht es deutlicher? Nein. Also.......dann jammer nachher nicht. Neulich habe ich ihm sogar gesagt das ich Rabatmarken klebe....

Ach wie erhaälst du 20 Jahre frische Spannung und Verliebtheit, Kribbeln und so? Die Erklärung will ich

30.07.2016 09:20 • #14


E
Zitat von LouLoualsGast:
Ach wie erhaälst du 20 Jahre frische Spannung und Verliebtheit, Kribbeln und so? Die Erklärung will ich


Sowas zu finden entspricht einem Lottogewinn.
Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass die spannende Anfangszeit einer Beziehung ab einem bestimmten Punkt vorbei ist, man dafür aber andere wertvolle Aspekte gewinnt.
Und... man kann eben nicht alles haben.
Förderlich ist sicherlich wenn jeder in einer festen Beziehung auch Bereiche hat wo er seine Individualität ausleben kann und somit spannend für den Partner bleibt.

Ich würde mal die Situation durchspielen wie es wäre, wenn du deinen Partner nicht mehr an deiner Seite hättest.

Über kurz oder lang kommst du bei jedem Menschen an einen Punkt wo sich Routine einstellt und die Schmetterlinge einer beruhigenden Vertrautheit weichen. Wenn dir das nicht reicht, musst du dir im Sinne serieller Monogamie nach ein paar Jahren einen neuen Mann suchen oder eventuell über die Öffnung der Beziehung in Absprache mit dem Partner nachdenken.

30.07.2016 09:35 • #15


A


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