Liebe XxCherryxX
Es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.
Eine so schwierige Zeit mit sehr kleinen Kindern zu durchstehen, ist ganz sicher hart.
Dein Wunsch nach Mut und Zuspruch kann ich gut verstehen.
Es scheint, dass eure Beziehung der Krise, die durch Stress, verursacht durch Hausbau, Geburt..., nicht gewachsen war.
Möglicherweise fehlte einfach ein stabiles Fundament, um solche schwierigen Zeiten zu durchstehen.
Ein stabiles Fundament in einer Beziehung entsteht, wenn diese Partnerschaft über gelernte Strategien (sich gegenseitig achten, sich nicht als selbstverständlich sehen, sich immer wieder zu gemeinsamen Gesprächen finden und führen, ..) verfügt, die von beiden angewendet werden - besonders wenn es kritisch wird und ans Eingemachte geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir deine Ehe etwas genauer betrachtest.
Zitat von XxCherryxX:Mein Mann und ich waren jahre lang ein glückliches Paar.
Um wie viele Jahre handelte es sich denn?
Wie gingt ihr in dieser Zeit mit Krisen um?
Zitat von XxCherryxX:Mein Mann lernte mich nach einer gescheiterten Ehe kennen und lieben.
War es deine oder seine zweite Ehe?
Woran scheiterte diese erste Ehe?
Gab es ein ähnliches Muster zur Beilegung des damaligen Konflikts (geringes Durchhaltevermögen, früh aufgeben)?
Zitat von XxCherryxX:Sein Kinderwunsch war groß, so bekamen wir unser
Wunschkind, unsere Tochter.
Diese Art von Liebe meinem Kind gegenüber kannte ich nicht.
SEIN Wunsch und DEIN Kind?
Wie sah denn damals deine Ideal-Vorstellung deiner Zukunft aus?
Außerdem...
Du wundertest dich über die Liebe zu eurem Kind?
Warum?
Was hattest du stattdessen erwartet?
Zitat von XxCherryxX:Natürlich steckten wir als Paar zurück - fanden uns wieder, heirateten im Folgejahre
Was heißt denn genau zurückstecken?
Und wie fandet ihr euch wieder?
Gab es damals diesbezüglich Gespräche?
Wie sahen die aus?
Dann war wieder alles gut?
Wie lange dauerte es an?
Wie lange ist dies jetzt her?
Zitat von XxCherryxX:Unser Sohn wurde im April geboren. Eine für mich traumatische Geburt.
Mein Mann musste nach der Geburt sofort gehen.
Ich hatte lange daran zu knabbern, auch an den Verletzungen.
Ja, ein für dich traumatisches Erlebnis ganz alleine durchzustehen, ist hart.
Gab es später diesbezüglich Gespräche?
Welche Verletzungen meinst du?
Es klingt alles sehr traurig.
Ihr habt euch in all dem gegenseitig verloren.
Es gab kein Miteinander mehr.
Denn jeder von euch verarbeitete seine eigenen Frustrationen und Enttäuschungen ganz alleine.
Dein Mann hatte vermutlich ganz andere Vorstellungen von einer Familie und war nun maßlos enttäuscht, dass es so nicht funktionierte und du seine Erwartungen nicht erfüllen konntest.
Auch du hattest sicherlich eine Idealvorstellung einer Familie in deinem Kopf und warst jetzt frustriert, dass es so nicht klappte und dein Mann nicht da war und dich wortlos verstand.
Ihr wurdet beide immer unzufriedener und unglücklicher.
Zeit füreinander nahmt ihr euch nicht - leider.
Nun, wenn dann für das Miteinander keine Zeit mehr ist, sich beide nicht mehr als Paar sehen und es keine Gespräche mehr gibt, sondern jeder nur noch selbst überleben möchte, löst sich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Paarbeziehung langsam auf.
Zitat von Mira_:Und wenn das passiert und man nicht auf sich als Paar achtet, kann die Liebe auf der Strecke bleiben. Man nimmt sich dann für selbstverständlich.
@Mira_
Das sehe ich absolut genauso.
Zitat von Mira_:Aber das muss nicht bedeuten, dass sie wirklich weg ist. Vielleicht ist es zur Zeit eine Flucht von ihm und er benötigt erstmal Abstand? In jedem Fall, solltest Du ihn erstmal ziehen lassen.
@Mira_
Auch dem stimme ich zu.
@XxCherryxX
Ob du deinen Mann wieder erreichen wirst, ist nicht vorhersehbar.
Es ist schade, dass er zudem keine Unterstützung zulässt.
Möglicherweise benötigt er tatsächlich Zeit für sich.
Aber, auch du kannst diese Zeit nutzen.
Such du dir entspr. Unterstützung.