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Ehe 2 0 nach Betrug

N
@Brightness2

Zitat von Brightness2:
Was sind die Warnsignale, die ihr zu spät erkannt habt? Ich finde diesen Satz wahnsinnig spannend. Weil er das wir einschließt. Welches Warnsignal hast du übersehen, als dein Mann in der Ferne mit seinen Kolleginnen durch die Laken getobt ist. Was hast du im Wochenbett übersehen, als du allein mit eurem Neugeborenen zu Hause warst und er aus Einsamkeit eine monatelange Affäre angefangen hat. Kannst du das alles für dich abhaken und neu durchstarten?

Eine Fernbeziehung bringt viele Schwierigkeiten mit sich.

Man sieht sich in der Woche nur 2 1/2 Tage und diese Tage sind so voll, dass wenig Zeit für uns als Paar blieb. Mit den Jahren stiegen die Aufgaben: Selbstständigkeit, Hauptjob+ Minijobs, Haus, Hausumbau, Hochzeitsplanungen, Weiterbildungen beiderseits und zu guter Letzt ein Baby.

Er war mit vielen Dingen komplett überfordert. Wollte mir in der Zielerreichung nacheifern, vergaß dabei allerdings, dass es gar nicht seine Ziele waren. Sondern er dachte er müsste diese meinetwegen erreichen. Mir etwas beweisen. Oder mir gewisse materielle Dinge schenken müssen.

Dabei lege ich auf so etwas keinen Wert.

Es war einfach alles immer viel zu voll. Viele Aufgaben hingen an mir, was ich ihm dann wieder vorgehalten habe. Er hat sich dadurch schlecht gefühlt, auch weil er mich nie unterstützen konnte. Viele Feiern mussten ohne ihn stattfinden. Die meiste Zeit unseren gemeinsamen Leben waren wir getrennt voneinander.

Als dann das Baby kam, hatte ich eine neue Hauptaufgabe, während er die meiste Zeit nicht mitbekam und sich noch ungebrauchter fühlte. Er sah die Verbindung zwischen mir und unserem Kind, während er sich gefühlt noch weiter emotional entfremdete.
Natürlich habe ich versucht in mit einzubinden, aber immer wenn ich ihn brauchte war er nicht da. Und das hielt ich ihm wieder vor.

Teufelskreis.

In all diesen Abläufen gebe ich mir eine Mitschuld. Das hätten wir unterbinden müssen. BEIDE!

14.10.2024 18:10 • x 4 #16


T
@NoWords345 das finde ich ehrlichgesagt ziemlich stark, dass du das so klar erkennen und benennen kannst!

Deswegen trifft dich trotzdem keine Schuld am Betrug deines Mannes - aber was hilft es..?
Die Beziehung war offensichtlich in arger Schräglage... und da hättet ihr, wie du sagst, beide etwas dagegen tun können.

Dennoch ist und bleibt der Betrug die freie Entscheidung und Verantwortung deines Mannes.
Beide Erkenntnisse können mE. nebeneinander existieren, ohne dass man beides vermischen und in einen Topf werfen müsste/sollte.

Grundsätzlich ist es aber so oder so wichtig, die Beziehung im Fokus zu haben... passt es so für beide, oder was passt nicht, woran könnte gearbeitet werden.

14.10.2024 18:14 • x 4 #17


A


Ehe 2 0 nach Betrug

x 3


E
Hallo,

Traurige Geschichte erzählst du da.... Du kannst nichts dafür, dass du der Stärke Part bist in eurer Beziehung, aber auch das scheint mir eine Rolle zu spielen.

Meiner Erfahrung nach ist es für einen Mann wichtig, wie er sich als Partner fühlt. Ob seine Frau glücklich mit ihm ist. Hinsichtlich Familie und Partnerschaft definieren sich oft Männer dadurch und das subjektive empfinden hängt stark davon ab. Bevor man über mich herfaellt, ich sage nicht, dass alle Männer so ticken. Aber die meisten der Männern, denen ich begegnet sind, haben ihren Wert als Beziehungspartner an meinem Zufriedenheitsgrad korelliert.

Du bist stark, wuppst alles, hältst die Projekte an laufen, euer Alltag, das Baby, du scheinst deine Rolle mit links zu erfüllen, bei deinem Partner scheint mir das nicht der Fall zu sein.

Das ist nur mein Eindruck, gepaart mit meinen Erfahrungen. Vielleicht hilft dir das..... Nun war es sicherlich keine Glanzleistung, sich gute Gefühle zu verschaffen unter Gefährdung eurer Ehe und lässt ihn auch nicht sonderlich gut darstehen. Das, was er getan hat, war feige und schwach in meinen Augen, das lässt ihn sicherlich nicht gerade männlich wirken.

Sorgen macht mir die Tatsache, dass die jetzige Situation das Ungleichgewicht zwischen euch noch stärker werden lässt....
Wenn du es nicht schaffst, dieses Ungleichgewicht aus dem Weg zu räumen, sehe ich ehrlich gesagt keine große Hoffnung für euch.

14.10.2024 19:16 • x 5 #18


Waris07
Liebe @NoWords345


Du bist eine Macherin und eine Kämpferin. Du weißt wer du bist, was du willst und bist dir deiner Stärke voll bewusst. Du ruhst in dir und gehst immer gerade aus deinen Weg. Hinternisse schrecken dich nicht ab sondern du stellst dich der Herausforderung und meisterst sie mit Bravour.

Dein Mann scheint das genau Gegenteil von dir zu sein und zwar in allen belangen.

Ich sags mal so von Augenhöhe / Gleichgewicht, die für meine Begriffe unabdingbar ist für eine gute solide Ehe sind, kann hier nicht die rede sein und ich hab die Vermutung das genau dort der eigentliche Knackpunkt liegt. Und da stellt sich mit schon die Frage.Wie das auf Dauer funktionieren soll. Ich gestehe ich bin echt gespannt, wie du das hinbekommen willst.
Ehrlich gestanden ich wüsste jetzt auch nicht wie das ohne professionelle therapeutische Hilfe gehen soll.

Irgendwie lesen sich deine Beiträge auch so als siehst du dich in der Hautpflicht diese Ehe zu erhalten und die Karre wieder alleine aus den Dreck zu ziehen. Während dein Mann sprichwörtlich in der Karre hocken geblieben ist und dir dabei zu sieht, wie du dich im Matsch abmühst. Und das halte ich persönlich für den falschen Weg.

Aber gut.
Es ist dein Leben und du alleine entscheidest wie du dieses Leben leben und gestalten möchtest.
Du hast dich dazu entschieden, deinen Mann weiterhin Teil deines Lebens sein zu lassen.
Ist dein gutes Recht und völlig okay.

Bleibt mir nur, dir alles erdenklich Gute dabei zu wünschen.

14.10.2024 21:27 • x 3 #19


B
Zitat von NoWords345:
Er wollte mir der Mann sein, welchen ich mir gewünscht habe.

Zitat von NoWords345:
Er möchte absolut keine Therapie und lehnt diese stringent ab.
Ich für meinen Teil erachte nur eine gemeinsame als sinnvoll weil wir sonst noch weiter Auseinanderdriften. Was die Aufarbeitung betrifft.

Seine Worte klingen schon schön. Der Mann sein, den du dir gewünscht hast. Hm, irgendwie passt es dann aber nicht, dass er den Weg dorthin schlicht verweigert. Damit bliebt es bei Willenserklärungen. Mir ist es unbegreiflich, wie ihr den Karren wieder flott bekommen wollt, ohne eine ehrliche, offene, transparente Aufarbeitung zu durchlaufen. Gemeinsam. Dein Mann hat dich nicht mal eben in einem Ausrutscher in einem Hotelbett betrogen und sich am nächsten Tag erschrocken mit Schuldgefühlen von anderen Frauen zurück gezogen. Er hat sich mehrmals Auswärtsspiele gegönnt. In einem der sensibelsten Momente deines Lebens, als frischgebackene Mama, hat er eine mehrmonatige Affaire gestartet. Während du mit eurem Kind alleine zu Hause warst. Als du davon erfahren hast, wurde dir so der Boden unter den Füßen weggezogen, dass du die Zeit mit eurem Säugling nicht mehr genießen konntest, nicht mehr die Mama warst, die du sein wolltest. Das hat ganz sicher was mit dir gemacht. Was hier noch gar nicht an die Oberfläche schwimmt. Er hat dir gezeigt, dass du gar nicht so stark bist. So tough. Ich würde mal ganz vorsichtig hinschauen, ob hiermit -unbewusst- Machtgefälle kompensiert wurde. Aus Sicht deines Mannes erfolgreich. Denn du stellst dir gerade viele Fragen, was du möglicherweise falsch gemacht hast.

Wie wollt ihr ohne therapeutische Unterstützung diese schrägen Machtsysteme wieder gerade ziehen. Da brodelt doch mehr unter der Oberfläche, als euch beiden zuträglich ist. Pass gut auf, dass du in den unausgesprochenen Themen nicht unter die Räder kommst. Ihr habt da vermutlich ein ungutes Gefälle in eurer Ehe. Auf Augenhöhe seid ihr zumindest nicht. An Aufarbeitung so richtig interessiert ist dein Mann auch nicht. Fühlt sich für mich nicht gut an.
Zitat von Waris07:
Irgendwie lesen sich deine Beiträge auch so als siehst du dich in der Hautpflicht diese Ehe zu erhalten und die Karre wieder alleine aus den Dreck zu ziehen. Während dein Mann sprichwörtlich in der Karre hocken geblieben ist und dir dabei zu sieht, wie du dich im Matsch abmühst. Und das halte ich persönlich für den falschen Weg.

Er hat zugegeben, was zuzugeben war. Hat seinen Job gewechselt. Nun kannst du @NoWords345 zusehen, wie du mit der Vergangenheit zurecht kommst. Das Büßerhemd, das er trägt, muss als Aufarbeitung reichen. Was dich wiederum für einige Zeit schwächeln lässt. Du willst ihn ja stark aussehen lassen. Ist deine Schwäche, deine Verletzung seine Stärke? Schau mal genau bei dir hin, nicht dass du bei aller Anstrengung, dass jetzt alles wieder gut werden muss, dir verloren gehst.

14.10.2024 22:14 • x 2 #20


N
@Ella
Zitat von Ella:
Meiner Erfahrung nach ist es für einen Mann wichtig, wie er sich als Partner fühlt. Ob seine Frau glücklich mit ihm ist. Hinsichtlich Familie und Partnerschaft definieren sich oft Männer dadurch und das subjektive empfinden hängt stark davon ab. Bevor man über mich herfaellt, ich sage nicht, dass alle Männer so ticken. Aber die meisten der Männern, denen ich begegnet sind, haben ihren Wert als Beziehungspartner an meinem Zufriedenheitsgrad korelliert.

Diese Erfahrung kann ich tatsächlich teilen. Sehr ich ganz genauso. Ich habe meinem Partner über die Jahre vermittelt, dass ich ihn nicht brauche. Das ich alleine klar komme und auch auf eigenen Beinen stehen kann. Dieses Gefühl von „gebraucht werden“ fehlte ihm. Außerdem fühlte er sich oft nicht wirklich geliebt. Ihm fehlte Nähe und Zuneigung. Das gewisse „Anhimmeln“ kam von mir nicht mehr.

Zitat von Ella:
Sorgen macht mir die Tatsache, dass die jetzige Situation das Ungleichgewicht zwischen euch noch stärker werden lässt....


Was meinst du genau mit Ungleichgewicht? Meinst du das Thema Therapie?
Oder generell die Kommunikation zwischen uns?

15.10.2024 08:36 • #21


DieSeherin
Zitat von Ella:
Du bist stark, wuppst alles, hältst die Projekte an laufen, euer Alltag, das Baby, du scheinst deine Rolle mit links zu erfüllen, bei deinem Partner scheint mir das nicht der Fall zu sein.


hmmm... ich finde das ein wenig einseitig! ich habe eher den eindruck, dass beide sich nicht m,ehr gesehen haben. nicht mehr gesehen haben, was der jeweils andere für einen beitrag für den aufbau der rahmenbedingungen für die familie geleistet hat.

nur war das eben nicht das, was der andere gebraucht hätte, sondern was jeder gedacht hat geben zu können und müssen.

Zitat von NoWords345:
Ich habe meinem Partner über die Jahre vermittelt, dass ich ihn nicht brauche. Das ich alleine klar komme und auch auf eigenen Beinen stehen kann. Dieses Gefühl von „gebraucht werden“ fehlte ihm. Außerdem fühlte er sich oft nicht wirklich geliebt.


... und das ist dann die folge dieses einander nicht sehens. im grunde ging es dir ja auch nicht anders, oder?

15.10.2024 08:47 • #22


T
Frage @Forenleitung: Gehört dieser Thread nicht eher zum Forum Fremdgehen Affären?

15.10.2024 09:05 • x 1 #23


N
@DieSeherin
Zitat von DieSeherin:
hmmm... ich finde das ein wenig einseitig! ich habe eher den eindruck, dass beide sich nicht m,ehr gesehen haben. nicht mehr gesehen haben, was der jeweils andere für einen beitrag für den aufbau der rahmenbedingungen für die familie geleistet hat.

Das stimmt. Wir beide haben uns nicht mehr gesehen. Nur noch funktioniert.
Zumindest in der Zeit meiner Weiterbildung und mit Kind. Das beinhaltet allerdings nicht den ersten Seitensprung.


Zitat von DieSeherin:

... und das ist dann die folge dieses einander nicht sehens. im grunde ging es dir ja auch nicht anders, oder?

Mir ging es auch so.
aber ich wäre niemals in der Lage gewesen ihn zu betrügen.
Damit hätte ich mich selbst viel mehr gedemütigt und meine eigenen Grenzen mehr als überschritten.

Ich hätte mir auch einen anderen Weg von ihm gewünscht.

15.10.2024 09:29 • x 2 #24


H
@NoWords345
Im Prinzip finde ich es bewundernswert wenn man verzeihen kann. Aber jetzt kommt das große Aber: Du lässt Dich durch sein Verhalten zu etwas machen was Du nicht bist. Vorher warst Du stolz, jetzt wirkst Du unsicher. Vorher hast Du vertraut, jetzt bist Du misstrauisch. Vorher warst Du begehrt, jetzt bist Du nur noch die Betrogene (in Deinen Augen). Und ernsthaft: das liegt nicht an Dir.

Ich verstehe wenn man Betrug verzeiht. Auch Affären. Aber nicht fünf. Und auch keine die nur durch andere ans Licht kommen. Dein Mann ist nicht das was Du jahrelang in ihm gesehen hast. Dein Mann macht Dich klein, das sehe ich genauso. Und seine Gründe dürfen Dir bei fünf Bettgeschichten herzlich egal sein. Warum ist es anders, dass Du sie auf einen Schwung erfahren hast als wenn es hintereinander passiert wäre? Weil er dazwischen beteuern hätte können, dass es nicht wieder vorkommt? Warum konnte er jetzt seinen Arbeitgeber wechseln? Vorher jedoch nicht? War es nicht vielleicht doch ein wenig schön so ein Leben zu führen?

Ich bin entsetzt, was er mit Dir machen darf. Ich glaube man kann verzeihen, die Taten des anderen, aber ich könnte nicht zulassen, dass er das aus mir macht.

Zitat von NoWords345:
In der Vergangenheit war ich immer so überheblich und habe oft erwähnt dass er total blöd wäre mich zu betrügen oder gar zu verlassen. So eine Frau würde er nie wieder bekommen.

Und das ist nicht überheblich. Das ist die Wahrheit. Er ist nur wirklich blöd. Sry.

15.10.2024 09:46 • x 3 #25


DieSeherin
Zitat von NoWords345:
aber ich wäre niemals in der Lage gewesen ihn zu betrügen.
Damit hätte ich mich selbst viel mehr gedemütigt und meine eigenen Grenzen mehr als überschritten.


ich greife jetzt mal richtig tief in die klischee-kiste (verzeih!): ich glaube, dass viele männer S. ganz anders trennen können von dem ganzen nähe- und gefühlsgedöns - und auch viel an selbstbestätigungs-kick darin sehen!? und das ganz unabhängig davon, ob sie ihre partnerin noch lieben und nicht verlieren wollen.

keine ahnung, ob ich damit umgehen könnte, aber ich glaube, dass ich das anders einsortieren könnte, als eine lange affäre.

15.10.2024 09:49 • x 2 #26


A


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