Guten Abend/Morgen liebe Gemeinde,
vor einigen Tagen stiess ich per Zufall auf dieses Forum. Die Seite an sich hat mir sehr gut gefallen und ich habe einige Aspekte finden können, welche ich absulut nachvollziehen kann und unterbewusst schon wahrgenommen hatte.
Aufgrund der Anonymität des Internets habe ich mich dazu entschlossen, meine Gedanken und Gefühle offen zu legen. Ich bedanke mich schon an dieser Stelle recht herzlich, dass man sich die Zeit nimmt und diese Worte liesst. Selbstverständlich ist das auf keinen Fall.
In meinem recht jungen Alter (19) hatte ich bisher nicht allzu viele Beziehungen, wobei diese Aussage sehr relativ ist. Ich persönlich habe öfter das Empfinden, dass mir grundlegende Verhaltensweisen fehlen, weil ich sie nie erlernt habe und vor allem erlernen wollte. Meine Art war schon immer eine sehr spezielle, mit der nicht viele Menschen klar kommen können, mich selbst eingeschlossen. Oftmals stehe ich mir selbst im Wege, was ich aber leider erst viel zu spät realisiere.
Wenn man sich selbst nicht leiden kann, dann kann man auch andere nicht leiden oder gar lieben. Auch wenn dies nur für den Moment ist, dann häuft es sich doch und als Partner fühlt man sich einfach bescheiden. Gerne habe ich mich darüber beklagt, wie viel Elend und Leid es auf der Welt gibt, welches anderen Personen widerfährt und meine Partnerin ( 18 ) dazu aufgefordert, die guten Seiten zu sehen. Der Egoist hängt auch hier wieder sehr weit zum Fenster raus.
Ich werfe mir nun endlich selbst vor, dass ich in meiner ehemaligen Beziehung, die mir sehr am Herzen liegt, sehr viele Fehler begangen habe. Das Ganze hat ungefähr 6 Monate gehalten.
Anfangs waren wir beide sehr sehr glücklich. Wir hatten uns kennen gelernt und gegenseitig aus einer Krise geholt, uns aufgebaut und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Tägliches sehen, gemeinsame Zeit verbringen und etwas unternehmen und sich näher kommen. Das war uns beide wirklich wunderschön. Doch in mir kam der Egoist durch. Ich habe relativ schnell angefangen, mich nur noch für mich selbst zu interessieren. Im Stress des Alltags, verschärft durch die täglichen und die längerfristigen Belastungen habe ich oftmals keinen klaren Kopf gehabt. Innerlich habe ich mich sehr auf meine Freundin gefreut und auch sehr gerne Zeit mit ihr verbracht. Aber nach aussen hin habe ich dies weder gezeigt, noch realisiert. Das führte dann zu einer sehr ekeligen Selbstverständlichkeit. Es war für mich selbstverständlich, dass sie immer für mich da ist, mich aus ganzem herzen liebt, alles für mich tut, mich aufbaut, meine engste Bezugsperson ist. Und der Egoist wurde immer sturer. Ich habe mir nichts sagen lassen, von niemanden. Immer wollte ich alleine sein, über Probleme keinesfalls reden, denn es ist ja so viel einfacher, sich zurück zu ziehen und einfach zu schweigen. Für den Moment hat mir das gut getan. Ich habe die Augen vor der Reallität verschlossen und dabei nicht an andere, insbesondere meine Freundin gedacht, welche mir doch so viel bedeutet. Das habe ich nicht ein oder mehrere Male getan, sondern regelmässig.
Weiterhin habe ich in einem Ton mit ihr geredet, welcher absolut nicht vertretbar ist. Sie hat sich oft bei mir beschwert, wie ich denn mit ihr reden würde. Und ich habe mich jedes mal gefragt und vorallem heftig gewehrt, was sie denn überhaupt von mir wolle (da fängt es schon an). Ich habe ihr oft nicht gesagt, dass ich sie liebe (weil es einfach für mich selbstverständlich war, so bescheuert ist der Egoist), ich habe ihr vor den Kopf gestossen, wenn sie Hilfe benötigt hätte, ich habe ihr Gründe zur Eifersucht geliefert, die absolut unnötig waren. Durch fehlende Liebeszusprüche hat sie sich zurecht schlecht gefühlt. Als ich ihr dann jedoch klar gemacht habe, auf eine Art welche nicht vertretbar ist, dass ich neben ihr auch Kontakt mit anderen Mädchen pfelge, hat sie sich regelrecht kaputt gemacht. Dieses Gefühl kann ich mittlerweile nachvollziehen, weil mich selbst die Eifersucht und die Trauer dahinter ergriffen haben. Ich habe ihr versucht klar zu machen, bin jedoch gescheitert, da wieder mal der Egoist geblockt hat, dass sie die einzige in meinem Leben ist, welche ich wirklich liebe, was sich bis heute kein Stück verändert hat. Allerdings habe ich ihr mehr beiläufig (weil ich nicht verstanden habe, dass wir Gesprächsbedarf haben und ganz ehrlich gesagt wollte ich nicht mal mit ihr ein paar Meter gehen und mal reden), dumm einfach nur dumm von mir) gesagt, dass ich gerne meine Ex-Freundin besuchen würde. Zu meiner Verteidigung muss ich dazu sagen, dass zwischen mir und ihr klare Verhältnisse herrschen. Wir sehen uns wenn es hochkommt 2-3x im Jahr. Wir unternehmen einen lustigen Tag über etwas und sind dann froh, wenn wir beide erstmal wieder ruhe haben. Wir möchten beide nichts voneinander und wenn sie mir so was gesagt hätte, hätte ich augenblicklich den Kontakt eingestampft. Als der Tölpel und Einfallspinsel, gepaart mit Egoistit und Sturrkopf, der ich leider nun wirklich bin, habe ich ihr natürlich einfach nur erzählt, dass ich meine Ex-Freundin besuchen will. Und das sie das bitte nicht hinterfragen sondern annehmen möge. Wenn man mir das so gesagt hätte und dann noch dazu meine eigene Freundin, ich kann mir kaum ausmalen, wie ich dann reagiert hätte. Ich glaube ich wäre augenblicklich geplatzt. Und meine Freundin hat es einfach nur in sich rein gefressen. Ich habe es nicht bemerkt und vor allem nicht bemerken wollen. Oft habe ich mich gefragt, warum sie so unglücklich ist. Und sie eben damit konfrontiert, dass es doch so viele schreckliche Dinge gäbe.
Es kommt aber leider noch dicker. Zusätzlich zu dem mehr als groben Schnitzer mit meiner Ex-Freundin habe ich auch weitere Kontakte gepflegt, weil ich es für selbstverständlich erachtet habe. Im Grundsatz, irgendwo da ist das auch kein Problem. Aber ich habe es ihr weder richtig erklärt, noch ihr die Chance gegeben, diese Personen kennen zu lernen. Sie hat es genau richtig gemacht. Sie hat mir angeboten, ihre Freunde kennen zu lernen, etwas mit ihnen zu unternehmen. Und ich Blödidiot habe abgelehnt. Zum einen, weil ich kein Gesellschaftsmensch bin, was ich tief im inneren sehr bedaure. Es überfordert mich, in einer vormalig fremden Gesellschaft einfach nur da zu sein. Mich zu integrieren, Kontakte zu knüpfen, das gelingt mir nach einiger Zeit (fast Stunden) sehr schnell und sehr gut. Aber ich habe Angst davor, Spaß zu haben. Es für den Moment zuzugeben, dass es gar nicht so schlimm, sondern toll war.
Dazu möchte ich ein Beispiel anführen. Es ging um einen 18. Geburtstag eines Freundes meiner Freundin. Ich wurde im Vorfeld eingeladen, bzw es wurde extra für mich gefragt. Innerlich habe ich mich gefreut, nach aussen hin kein Stück zugegeben. Nicht im Entferntesten Mit viel hin und her bin ich dann schliesslich doch gegen 9h (die Party fing wesentlich früher an) hingefahren. Ich hatte lieber an meiner Xbox 360 rumgebastelt, als mich mit meiner Freundin oder ihrer Freizeit zu beschäftigen! Das, besonders das zuzugeben ist sehr krass. Und das tut mir nicht nur unendlich leid, sondern auch unendlich weh. Auf der Party angekommen, hatte ich erstmal extreme Selbstbewusstseinsprobleme. Es waren fast ausschliesslich fremde Leute da, die mich aber nicht abgestossen sondern angenommen haben, trotz meines späten Erscheinens. Als ich dann endlich aufgetaut bin, kam ich mit den meisten, zum Schluss sogar allen Anwesenden ins Gespräch. Es war wunderschön, meine Freundin und ich hatten einen durchweg schönen Abend, besonders weil ich ihr eine wirklich schöne Kette mit Ohrringen vorher gekauft hatte, die ihr so wunderhübsch stehen. Sie hat sich so sehr gefreut und das hat mich so dermassen glücklich gemacht...
Der Abend wurde dann noch perfekt abgerundet, als sie sich entschloss, nicht dort zu schlafen sondern mit mir nach Hause zu kommen und bei mir zu übernachten, was meine Eltern zugelassen haben.
Ich muss dazu sagen, meine Eltern mögen sie wirklich sehr. Das überschreitet sogar die Grenze zur Liebe. Vorher wurde eine Freundin nicht in diesem Masse respektiert, in die Familie aufgenommen, gemocht und integriert. Darüber habe ich mich insgeheim sehr gefreut. Und da habe ich auch schon den nächsten fetten Fehler zur Hand. Wenn meine Freundin mal bei uns war, habe ich mich gelinge gesagt, aus dem Staub gemacht. Meine Mutter und mein Vater, sowie mein kleinerer Bruder verstanden sich super mit meiner Freundin, was ich ausgenutzt habe und mich vor den Pc verkrümelte. Nicht einmal, sondern auch mehrfach. Hätte man das mit mir gemacht, ich glaube ich wäre todunglücklich gewesen. Jetzt, wo ich das niederschreibe und erkenne sticht es mir durch das Herz und ich fühle mich sehr schäbig.
Da ich es schon angekratzt habe, möchte ich es direkt weiter ausführen. Ich bin sehr Technikfixiert. Eigentlich war ich immer stolz drauf, doch jetzt hasse ich mich schon fast dafür. Ich behaupte von mir selbst, dass ich mich recht gut mit der Technik auskenne (Computer, Xboxen, Smartphones, das Internet an sich, und viele weitere sucht gefährdende Medien). Einen Computer kann man super programmieren und bei Bedarf abschalten. Man kann Stunden vor ihm verbringen, wann immer man will, ihn anschalten, wann immer man will. Ich würde mich selbst nicht als süchtig bezeichnen, sondern als zu vernarrt. Es mag da nur feine Unterschiede geben, aber es gibt sie gewiss. Ich habe zum Glück auch andere Interessen, aber und jetzt kommt mein riesen Fehler, ich habe meine Freundin vernachlässigt. Oft habe ich mich nach einsamen und ruhigen Momenten vor meinen Medien gesehnt. Das meine Freundin auch mal Zeit mit mir verbringen wollte, habe ich nicht angenommen. Und wenn ich mich dann doch drauf eingelassen habe, weil ich sie auch sehen wollte, weil ich sie schliesslich über alles liebe, dann habe ich sie angemault, ihr die Schuld für´s schlechte Wetter gegeben, sie als selbstverständlich hingenommen, ihr Vorwürfe gemacht, ihr fast schon direkt gesagt, dass sie mich von meiner Arbeit abhalten würde.
Das ist ziemlich krass. Ich schreibe das grade alles zum ersten mal nieder und es tut mir weh. Aber es tut mir noch viel mehr weh, wenn ich nur daran denke, wie sie sich gefühlt haben muss. Und ich bereue mein Verhalten, zutiefst.
Wenn ich heute einsam, in Ruhe, vor meinem Pc o.ä. sitze, dann fühle ich trauer. Denn ich denke über das nach, was ich getan, was ich vergeigt habe. Was mir nun fehlt, wer mir immer zur Seite stand, nämlich meine Freundin. Ich habe die Musik wieder für mich entdeckt, nur als Konsument, und gerade Musik lässt einen nachdenken.
Als Betroffener ist das wie im Wahn, wie in einer Sucht. Man nimmt das selbst kein Stück war, man will es nicht wahrhaben, egal wer und was einer einem sagt. Jemand der stark Alokohlabhängig ist würde aus freien Stücken sicherlich nicht zugeben, dass er es ist. Auch wenn es ihm seine eigene Frau sagen würde. Auch dann nicht, wenn er den riesen Berg an Flaschen sehen würde. Und genau so war ich auch. Jetzt, wo ich meine Fehler eingestehe, sie vorallem sehe, zugebe und nie wieder wiederholen will, kann es kaum glauben, dass ich da wirklich von mir selbst erzähle.
Ich vermisse sie schrecklich, sie fehlt mir so sehr, ich bereue, ich sehe ein, ich will einsehen und ich will etwas verändern. Ich möchte so nicht weiter machen. Bevor ich meine Freundin kennen lernte, besuchte ich eine sehr kompetente Dame, welche mir aus meiner schweren Zeit half. Als ich meine Freundin dann als solche gewinnen konnte, habe ich ihr davon erzählt und wir haben uns darauf geenigt, die Gespräche einzustellen. Heute weiss ich, dass es zu früh war. Ich möchte mir helfen lassen. Alleine werde ich das nicht hinbekommen, ich habe den Willen und zum Glück die Erkenntnis gewinnen können, aber die Umsetzung stelle ich mir sehr schwierig vor. Das wird ein langer Weg werden, den ich aber defintiv zu gehen habe. Ich möchte nie wieder zu irgendeiner Person derart sein, schon gar nicht, zu einer die mir so sehr nahe steht.
Als sie mich dann auf einen SMS Verlauf angesprochen hat, der vom Vortag war, habe ich vehement alles abgestritten. Zu meinem Entsetzen habe ich dann mein Handy herbeigeholt und mir meine und ihre Worte vom Vortag durchgelesen. Eine Konversation von vlt 10 Sms pro Teilnehmer. Von mir kam nicht EIN liebevolles Wort. Das ganze hat mich zwar sehr aufschrecken lassen, auch zum nachdenken gebracht, aber es hat nichts verändert. Ich habe festgestellt, dass ich ein Problem habe, aber ich wollte es nicht zugeben. Auch verdängt habe ich es einfach. Unmittelbar danach hat sie die Beziehung beendet, was ich die ersten paar Tage überhaupt nicht wahrgenommen habe.
Meine damalige Freundin hat mir unendlich gut getan. Wo ich schon mal dabei bin, hole ich auch noch mal ein bisschen weiter aus. Der Text ist ohnehin schon etwas länger geworden als geplant und wer ihn komplett liesst, dem gebührt viel lese Respekt.
Wir haben trotz meiner Fresse, die ich immer wieder gezogen habe (ich könnte mich so ohrfreigen!) auch einiges unternommen. Anfang Monat 8 haben wir ein Wochenende an von zu hause weg verbracht. Mein allererster Spruch war, dass dies mein erster und letzter Urlaub mit ihr gewesen wäre. Wenn man so einen Spruch gedrückt bekommt, dann läuft mächtig was schief. Und wer es nicht geblickt hat, war wie immer ich. Fresseziehend habe ich also den Urlaub über mich ergehen lassen. Äusserlich. Innerlich war er wunderschön. Wir haben Orte besucht, an denen ich als Kind war, und die ich noch nicht kannte. Es war wundervoll mit einer vertrauten Person diese Orte zu bereisen. Als Auflage musste ich mein Handy auslassen. Ich hatte ein riesen Drama draus gemacht, es war aber im Endeffekt kein Stück schlimm. Meinen Laptop hatte ich mehr oder weniger mitgeschleift ihn jedoch zum glück ausgelassen. Ich habe es mir aber nicht nehmen lassen, mich über diesen Misstand mehrfach aufzuregen. Grosszügig wie ich manchmal war, habe ich versucht, meiner Freundin das rauchen abzugewöhnen. Das ich ihr dabei nichts gutes getan habe, habe ich auch nicht wirklich mitbekommen. Diesen Fehler werde ich auch mit Sicherheit kein zweites Mal begehen. Ich wollte ihr helfen, habe es aber nicht geschafft. Wenn sie jemals aufhören möchte, dann sollte sie es von sich aus tuen und ich würde sie dabei unterstützen wollen und nicht unter Druck setzen, so wie ich es unweigerlich getan habe.
Abgesehen von einigen Reiberein war es doch ein schöner Urlaub, den ich nur zu gerne wiederholen würde. Was sich allerdings durch meine Blöd und -Sturrheit erledigt hat.
Ein grosses Problem meiner selbst ist, dass ich es wie angedeutet vorziehe, mich zurück zu ziehen und die Welt von mir aus zusammenrechen zu lassen, aber meine Ruhe einfordere. Bloss nicht über Probleme reden, wenn es irgendwie geht. Ausweichen, wegdrehen, weglaufen, verkriechen. Das ist so viel einfacher als drüber zu reden. ABER und nun das grosse Aber. Es hilft absolut nicht, kein Stück. Es macht die Sache nur noch schlimmer. Und das zu erkennen ist die eine Sache, erkannt habe ich es schon länger. Es aber auch dann umzusetzen, besonders in Stresssituationen ist für mich alleine unmöglich. Und über diesen Misstand habe ich meine damalige Freundin nicht wirklich aufgeklärt. Natürlich ist sie dann damit auch überfordert. Ich habe durch schlechte Laune, Pamigkeit und abweisen gezeigt, dass ich am liebsten alleine wäre.
Das das so nicht mehr geht und gehen kann ist mir jetzt klar geworden. Und ich will so nicht mehr sein und ich will es ändern. Mein Lösungsansatz ist die professionelle Hilfe und die Hilfe durch dritte und die Bitte nicht locker zu lassen, nicht zu sagen, dann geh doch oder ähnliches. Und auch an mich selbst, dass es nicht einfach so stehen lasse sondern drüber rede. Reden. Vor ein paar Wochen hätte ich niemals das alles hier geschrieben, wobei mir schreiben wesentlich leichter fällt als drüber zu reden.
Durch diese Verhalten habe ich mich bei ihrer Familie auch sehr stark ins Aus geschossen. Ich würde alles dafür geben, auch dieses wieder gerade zu biegen, denn ich mag ihre Familie sehr. Mit ihrer Mutter habe ich bereits ein kurzes Wiedersehen gehabt. Da ich wie gesagt besser schreiben kann, habe ich ihr ein paar Worte aufgeschrieben und sie hat meine Nachricht angenommen, als ich sie ihr überreicht habe. Da war ich schon sehr erleichtert. Natürlich fehlt da aber ein sehr klärendes Gespräch, was ich unbedingt führen möchte. Darauf würde ich mich auch richtig vorbereiten, wie auf eine Klausur.
Für mich war es nicht leicht, liebe zu zeigen und zu geben. Ich habe versucht das durch materielle Geschenke und Aufmerksamkeiten zu kompensieren. Das das keinesfalls der richtige Weg ist, ist mir nun bewusst. Ich würde gerne mehr liebe zeigen, auch mal zugeben, dass etwas schön ist, nicht immer so stur sein und vor allem nicht so kalt und lieblos. Das tut einem Gegenüber sehr sehr stark weh.
Ich glaube, der Einzelgänger, der gar keiner seien möchte, hat nun zumindest grob ein wenig über sich preisgegeben.
Den aktuellen Schmerz, welchen ich fühle, kann man kaum beschreiben.
Zum einen fühle ich mich sehr schrecklich, weil ich so zu dem Menschen gewesen bin, den ich über alles liebe, weil ich es immer wieder versprochen habe, zu ändern, aber nicht geschafft und mit Sicherheit auch nicht gewollt habe.
Mich plagen schlaflose Nächte, mich schmerzt der Verlust einer wirklich grossartigen Liebe.
Meine ehemalige Freundin hat sich vor 2 Tagen auf ein Gespräch eingelassen. Ich habe ihr ein wenig versucht zu erklären, was mit mir los ist. So ganz geschafft habe ich es noch nicht. Ich möchte an ihrem Leben teil nehmen, für sie da sein, das habe ich am allerwenigstens geschafft und mir am allermeisten gewünscht. Ich vermisse sie wirklich sehr stark. Der Gedanke eine Zukunft OHNE sie, ist grausam und jetzt Realität. Ich habe ihr zu Beginn gesagt, dass ich eine Zukunft mit ihr will, zu Ende immer weniger. Tief in mir wollte ich es aber immer.
Und jetzt, wo ich den Verlust erlitten habe, will ich es umso mehr. Ich hatte lange Zeit, sie wirklich lieben und schätzen zu lernen. Ich möchte unendlich gerne eine Zukunft mit ihr, dass sie das nicht kann, hat sie mir gesagt. Und es ist mehr als verständlich.
Sie sicherte mir zu, mich auf meinem Weg der Besserung zu begleiten. Das finde ich sehr sehr nobel und nett von ihr. Dafür bin ich ihr auch sehr sehr dankbar. Verdient habe ich es eigentlich nicht.
Als sie mir sagte, dass sie keine Zukunft mit mir wolle, brauch für mich meine heile Welt zusammen. Sie sagte, ohne dich geht es mir einfach viel besser. Als ich das gehört habe, sind mir alle Sicherrungen durchgebrannt. Ich habe hemmungslose Gefühle gezeigt, richtig lange geweint. ich habe realisiert, was Sache ist. Ich habe verstanden, dass Feierabend ist. Das sie nicht mehr kann. ich habe gesehen, was ich angerichtet habe, was ich aus ihr und aus uns gemacht habe. Das hat sehr sehr weh getan. Ich schäme und verachte mich dafür. Geschworen habe ich mir, nicht mehr so seien zu wollen. Es in die Hand zu nehmen, etwas zu ändern.
Sie sagte mir, dass sie mich nicht mehr für eine Beziehung ausreichend lieben würde. Was auf jeden Fall logisch und nachvollziehbar ist, wenn man sich vor Augen hält, was ich die ganze Zeit über getan habe. Ihre Gefühle sind nicht mehr die, die gleichen, welche sie sonst immer für mich hatte. Auch dieses brachte mich weit über die Grenze der Verzweifelung. Ich habe lange geweint und das allerste Mal das Gespräch mit meinen Eltern gesucht. Natürlich hatten diese mitbekommen, wie ich mich verhalten hatte. Aber sie konnten nichts machen. An mich war nicht ranzukommen. Da mache ich alleinig mir den Vorwurf. Bei dem Gespräch haben wir auch festgestellt, dass ich die Hilfe weiter in Anspruch nehmen werde.
Ich glaube für mich selbst, dass ich auf dem Wege der Besserung bin. Drüber reden fällt mir ehrlich gesagt (wobei es hier ja nur schreiben ist) nicht so schwer, wie ich es immer befürchtet habe.
Einen Rat, oder eventuell auch mehrere, suche ich auch noch. Erst bitte ich darum diesen ellen langen Roman zu lesen und dann bitte ich auch noch um Ratschläge.
Ich weiss nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Meine Gefühle sind sehr stark, ich empfinde wahre liebe. Mein Gegenüber aber verständlicherweise nicht.
-Wie soll ich mich verhalten, ihr gegenüber?
-Wie und kann ich sie wieder gewinnen?
-ich möchte ihr zeigen, dass ich für sie da bin. Ich möchte es wirklich besser machen, sie aber auch nicht bedrängen! Das ist meine grösste Sorge. Wie zeige ich ihr das alles am Besten?
ich bedanke mich wirklich noch einmal ganz herzlich bei dem aufmerksamen Leser und wünsche noch ein angenehmes Wochenende.
Gleich werde ich versuchen ins Bett zu gehen.
04.11.2012 04:33 •
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