Hallo Nofretete,
danke für dein Mitgefühl. MIr geht es tatsächlich besser. Auch Dank der Unterstützung, die ich hier erfahren habe. Ich bin froh, dass ich diese Seite gefunden habe. Man fühlt sich verstanden und auch getröstet. Ich habe hilfreiche Tipps bekommen. Und mir wurde Mut gemacht.
Besonders hilft mir der Sport. Immer, wenn ich mich besonders mies gefühlt habe und teilweise immer noch fühle, zieht es mich raus. Beim Laufen reagiere ich mich ab, oft bis zur völligen Erschöpfung. Früher habe ich dann angehalten und Rotz und Wasser geheult. Dann weiter, immer weiter. Und irgendwann war es besser. Über den Tag bin ich dann deutlich ruhiger und kann auch an anderes denken. Inzwischen muss ich beim Laufen nicht mehr heulen. Auch das sehe ich als Fortschritt. Ich will mich einfach nicht mehr schlecht fühlen!
Und tatsächlich geht es mir inzwischen besser. Ich habe Leute von dem Wandertag wieder gesehen, wir waren in einer kleineren Gruppe unterwegs und mit einer Frau habe ich mich besonders angefreundet. Sie ist ganz anders als ich. Irgendwie taff und mutig, lässt sich so leicht nicht unterkriegen. Mir imponiert das. Auch sie hat mir durch die schlimmste Zeit geholfen, mit Tipps und Zuspruch.
Gestern haben wir uns in einem Café zum Frühstück getroffen. Es war schön, wir haben viel gelacht und über Gott und die Welt gesprochen. Ablenkung ist immer gut. Freunde treffen, weggehen.
Und, wie ich schon mal angesprochen habe, hilft die Zeit. Tatsächlich muss man wirklich geduldig mit sich sein, sich die Zeit zum Trauern nehmen aber niemals die Hoffnung aufgeben, dass es einem irgendwann besser geht, auch wenn man zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht daran glauben mag.
Ich habe inzwischen immer längere Phasen, in denen ich nicht mehr an ihn denke. Das macht mir Mut.
Ich kann dir deshalb nur raten, Nofretete, horche in dich hinein. Mach, was dir gut tut. Und wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist. Auch habe ich in den schlimmsten Phasen meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben und werde den Block wegwerfen, wenn ich ihn nicht mehr brauche, sprich, wenn es mir wieder gut geht. Als Symbol, dass ich losgelassen habe und frei bin. Dass er keine Macht mehr über mich hat. Oder ich ihm keinen Raum mehr gebe.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Lass dich nicht unterkriegen.
26.08.2019 23:36 •
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