Die Verlierer sind die Kinder bei einer Scheidung

E
Hallo Leute,

heute ist es nun passiert, der Grand Slam, der große Knall. Ich muß heute davon berichten.

Vor 2 Wochen hat mein Sohn einen Aussetzer gehabt, so nannte das meine EX. Er mußte von der Realschule herunter, weil er mit seinen Klassenkameraden nicht mehr zurechtkam und auch mit den Lehrern nicht.

Heute sind wir wieder soweit gelandet. Mein Sohn drohte, sich aus dem Fenster zu stürzen, weil ein Mitschüler ein Versprechen nicht eingehalten hat.

Die Schulleitung hat sofort reagiert und meine EX angerufen. Diese meldete sich dann bei mir, ob ich denn näher an der Schule wäre. Ich konnte mich nicht sofort loseisen, da fuhr sie hin. Dort wurde dann der Fall erklärt und mein Sohn mußte in die psychatrische Klinik.

Nach meiner Arbeit fuhr ich sofort hin und war dann bei einem Gespräch dabei, das hatte es sehr in sich:
- Selbstmordgedanken seit 2 Jahren... hmm.. seit der Trennung
- Revolte gegen die EX und ihren Freund, wo es nur ging... er hat ihr das Leben zur Hölle gemacht
- Heute auch schon wieder keine Lust auf die neue Klasse, sie ärgern ihn nur..
- Auf die Frage, ob er damit die Eltern wieder zusammenführen will, ein klares ja
- Freude in seinem Gesicht, als die Therapeutin mit ihm die nächsten Tage und den Sinn des Lebens diskutiert, er ist ab heute bei mir und am Mittwoch ist er jetzt auch regelmäßig bei mir. Da hat er gestrahlt, als die Therapeutin auf Mittwoch zu sprechen kam

So, und in Zukunft Sitzungen in der Klinik, Problembehandlung usw... Morgen um 9.00 Uhr muß er die Therapeutin anrufen.

Gott sei dank keine stationäre Unterbringung... das war aber kurz wirklich die Option.

Er muß sich wohl zuhause zumüllen, ist völlig konträr gegenüber ihrer Führung und revoltiert, wo es nur geht. Mit seiner Schwester streitet er zuhause, bei mir nicht!

Ich nahm dann meinen Sohn und meine EX mit nach hause. Sie erklärte mir beim Heimfahren: Er gibt ihr die volle Schuld für die Trennung, Sie weiß nicht mehr, was sie machen soll, Er interessiert sich überhaupt nicht dafür, was sie sagt, verschiedene Beispiele und Ratlosigkeit. Die kleine Schwester fungiert dabei als Spion, mein Sohn vertraut sich meiner Tochter an... und die erzählt es dann der Mutter...

Meine Erklärungsversuche, - ein Hilfeschrei eines labilen Kindes, oder - Er braucht Liebe und Aufmerksamkeit, Anerkennung und nicht dauernd Befehle und Ermahnungen, oder - Er sah mich als den leidenden Teil und Dich mit dem Neuen, oder - er muß auch erst einmal lernen, daß man so Probleme nicht lösen kann, verhallen nahezu.

Ihre Aussage final: Dann ist es ja gut, daß wir in der Psychiatrie gelandet sind. Die werden ihm das schon erklären...

.....

Ich rede mit meinem Sohn, er ist froh, heute hier zu sein. Ich sage ihm, so wie er mit seiner Mutter umgeht, das hat kein Mensch verdient! Ich will das nicht. Ich erkläre ihm, wir haben Beide Fehler in der Beziehung gemacht und Menschen gehen nunmal auseinander...
Er verspricht mir, sich meiner EX gegenüber nicht mehr so zu verhalten. Ich will das auch nicht, es hilft niemanden...

Ich habe heute bis Sonntag erhöhte Aufmerksamkeit auf ihn zu richten, nicht damit ein Suizidversuch tatsächlich stattfindet...

So nebenbei wühlt das alles wieder die Trennung auf, die Fragen von der Therapeutin und gleich ihre Aussage: Ach übrigens, ich lebe in einer neuen Beziehung, wir sind seit 2 Jahren getrennt.

Und ich fühl mich sooo schei.... weil ich nichts, aber auch garnichts tun kann - nur reden, da sein sooft es geht, aber den Schmerz, die Angst, die Qual, die muß er selbst aushalten.
Er leidet dermaßen unter der Trennung... und die Kinder, die zahlen die Zeche... das hab ich meiner EX übrigens auch gesagt... Das ist aber wohl nicht so wichtig... Gruß, Gerd

10.12.2004 17:29 • #1


H
Ach Gerd.....

Ich bin tief betroffen.....

Lass dich einfach mal umarmen


Renate

10.12.2004 17:49 • #2


A


Die Verlierer sind die Kinder bei einer Scheidung

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Hallo Renate...

nun kullern die Tränen bei mir... das hätte auch schon einmal bei dieser Therapeutin passieren können... Dort war ich tief bewegt, aber die EX saß da und hat mit eine Kälte meinen Sohn und sein Verhalten beschrieben - ohne nur ein einiges mal nur anzunehmen, daß sie etwas falsch macht...
Es tut soooo weh... Wie kann ein Mensch nur so wenig bei sich selbst anfangen...
Gruß, Gerd

10.12.2004 17:58 • #3


H
Ich verstehe dich sehr gut, lieber Gerd und fühle mich sehr hilflos, was ich dir sagen kann. Du fühlst es alles selber und machst das Richtige...

Ich fühle mit dir und mit der kleinen verletzten und verwirrten Seele deines Sohnes.

Schön, dass er jetzt bei dir ist und du ihm Wärme gibst und Verstehen.

Ganz besonders lieben Gruß
Renate

10.12.2004 18:08 • #4


E
Geradeeben wurde meine Tochter angeliefert... und mit einem Geheimnis von ihr geimpft...

Nun das ist alles nur wegen Weihnachten... aber alles schmerzt.

Meine 9 Jahre alte Tochter als Spion mißbraucht, sie muß alles auskundschaften, muß Geheimnisse für sich behalten - und ja - sie zieht es viel mehr zu ihrer Mutter.
In Gottes Namen so soll es sein... aber dieses Theater kostet mir momentan schon wieder seeeehr viel Kraft... und Tränen... Gruß, Gerd

10.12.2004 18:20 • #5


E
Hallo Gerd,

tut mir Leid, aber so ganz kann ich Dich nicht verstehen.
Kenne die Vorgeschichte nicht.

Ich gehe deshalb nur von der momentanen Situation aus.

Wenn mein Kind in einer derartigen Lage wäre, würde ich alles tun um ihm zu helfen.

Dazu sind auch Väter in der Lage.

Was hindert Dich daran Deinen Sohn sofort zu Dir zu nehmen, wenn er das wirklich will?

Das Leben meines Kindes wäre mir in diesem Fall am wichtigsten.

Den schwarzen Peter allein Deiner Frau zuzuschieben ist einfach.

Dir ist das ganze Ausmaß aber bekannt, also könntest Du handeln.

Sorry, aber ich stehe auf der Seite des Kindes.

Eine Mutter

10.12.2004 19:05 • #6


E
Hallo Wuppi,

nun... was mich abhält ist zum Einen die Tatsache, daß ich ja voll arbeiten muß und mein Sohn erst 11 Jahre alt ist. Die Aufsicht kann ich nachmittags nicht gewährleisten.

was mich zum anderen abhält ist die Tatsache, daß meine EX (mit aus Unterhaltsgründen) nicht bereit wäre, meinen Sohn ziehen zu lassen... aber ich denke, das erste zählt stärker...

Hallo Tato,

die Diskussion im Chat mit Dir war sehr ergiebig. So hätte ich es erst einmal nie gesehen... aber Dein Sohn hat recht... und ich sehe es auch so...

Manche Kinder nutzen auch die Chancen, die sich nutzen... ein interessanter Aspekt...

Trotz alldem ist das kein Spaß nicht, was hier passiert... Wennde mal in die Klapse rennst um Deinen Sohn abzuholen. Nun ich telefoniere mal morgen mit der Dame... und werde sehen, was passiert... Danke nochmal, Gruß nach Norden, Gerd

10.12.2004 22:05 • #7


E
Hallo Tato,

danke für Deine klare Sicht der Dinge.

Es war sehr hilfreich, es so zu sehen.

Ich habe ihm nun heute und die Tage davor ein paarmal erklärt, daß es besser ist, zu kooperieren als gegen die Mutter zu arbeiten.

Ich habe meinem Sohn erklärt, daß ich auch sehr schöne Zeiten mit seiner Mutter hatte und sie es nicht verdient hat, daß er überhaupt nicht auf sie hört.

Ich habe ihm gesagt, daß er mir mit seinem Verhalten weh tut, ich ihn aber trotzdem sehr liebhab.

Ich habe ihm gesagt, er soll der Therapeutin morgen meine Telefonnummer geben, ich werde aber morgen nach der ersten Sitzung gleich anrufen.

Die Therapeutin hat beim ersten Gespräch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, daß ich meinen Sohn auch Mittwochs zusätzlich nehme. Sie fragte, ob ich das wirklich problemlos einrichten kann, ich halte das auch durch.

Mal sehen, wie sich alles weiterentwickelt. Ich hatte ihn dieses Wochenende - er zeigt überhaupt keine Verhaltensstörungen, streitet nur wenig mit seiner Schwester, das Verhalten ist völlig normal. Er war auf einer Geburtagsfeier von Bekannten, alles völlig problemlos.

Wenn man ihm Richtung, Aufgaben, Zeit und Vertrauen (Liebe) gibt, hat man keine Probleme...

So habe ich es auch in der Trainerausbildung gelernt, ohne Aufgaben, Ziele und dem notwendigen Vertrauen wird ein motivierendes Miteinander nicht möglich sein.

Und - sie werden es lernen, sie werden schon groß. Gruß aus Bayern, Gerd

12.12.2004 22:13 • #8


E
hallo gerd,

wie du weisst, hatte ich ja auch eine herbe trennung vor 4 jahren, auch mein sohn war lange (aber weniger stark) durch den wind: Spielsucht, neurodermites, wutanfälle und aufseesigkeit gegen ex - bei mir aber schuldbewußtes tw. lammfrommes verhalten ohne kritik.

nun seit dem sommer (er ist 14) wohnt er bei mir, wir mussten uns in einigen punkten neu aufeinander einstellen, aber jetzt geht es ganz gut und so langsam wird es auch in der schule wieder besser.

eine andere sache ist aber (und ich sage das nur, weil ich gutmütiger depp ex immer wieder sachen nachsehe), was denn in fortsetzung der trennungsauseinandersetzungen zwischen ex und dir /mir abläuft. (siehe auch den thread vulkanausbrüche)

also zumindest meine ex hatte sich das ja anscheinend prima zurechtgeplant:
- ich (ex) bin im leben und mit meiner ehe unzufrieden, geniesse aber doch versorgung und gutmütigen ehemann
- suche mir also in aller ruhe (bei uns 2 jahre) rechtzeitig einen ersatzpartner und plane schon mal in ruhe alle szenarien durch (wie komme ich -ex- dann finanziell mit eigenenm gehalt und unterhalt und kindergeld zurecht, welche wohnunggrösse geht, wie organisiert man den umzug usw.
- dann irgendwann startet ex das endszenario mit der hauptrolle als enttäuschte, alles versucht habende ehefrau (läßt sich nicht irgendwo was bei dir finden (gewalt, Alk., jobprobleme), die ja nun (schade dass die ehe vorbei ist) mit 1-2 kindern alleine zurechtkomen muss.
- ok sie hat einen neuen freund (keiner weiss ja, dass sie den schon 2 jahre kennt), aber sie war ja immerhin auch 10-15 jahre mit dir zusammen.....
- damit du aber als versorger und verantwortlicher (die kinder sind im moment so mies drauf, kannst du nicht mal mit ihnen reden ? achja was machst du denn sylvester, die kinder möchten so gerne mit dir feiern...ich, ja ich bin auf einer fete, aber das hat damit garnix zu tun....) weiter bereitstehst, spielt sie bei dir natürlich das wechselnde klavier weiter aus zurückhaltender wärme (wir hatten ja auch schöne jahre) und schuldzuweisungen (ja, ich habe die kinder und kann nicht wie mr.neusingle einfach den tag geniessen....)
- und wenn es dann wirklich dicke kommt (wie in deinem fall gerd jetzt), dann setzt sie natürlich selbstverständlich voraus (bei eigener schuldresistenz), dass du wie früher alles stehen und liegen lässt und da bist.....

mein tipp: organisiere die drei jahre und nimm ihn dann zu dir...auch wenn es wieder mal fies ist, dass ex dann immmer noch ihren partner hat, während du vielleicht weiter alleine bleibst...und auch wenn die kinder vielleicht auch etwas berechnend sind ....du kannst dir später immerhin sagen, dass du der steher geblieben bist und immer für die kinder da warst !!!

schöne weihnachten und guten rutsch durch die bluesige zeit.

mick, (das vierte weihnachtsfest alleine, aber für irgendwas muss das ja alles irgendwann gut sein....)


13.12.2004 08:04 • #9


D
Guten Morgen Gerd,

dein Bericht hat mich sehr berührt.
Bedenke, in wie vielen Kindern dieser Gedanke schlummert. Mir wird Angst und Bange.
11 Jahre - normalerweise sollte er an schöne Dinge denken, ans Fussball-Training, Judo ect., aber nein.
Tief verletzt und gekränkt. Versteht nicht, er kann nichts - gar nichts - ändern. Obwohl er so gerne möchte.

Du hast gesagt, du weißt nicht, wann es sein wird, dass er zu dir kommen wird.
Gerd, meine Kinder sind zwar etwas älter (13 und 14 3/4), aber auch schon vor vier Jahren habe ich gearbeitet.
Ich habe beide zur Ganztagsschule angemeldet.
An zwei Tagen ist dies Pflicht, an zwei Tagen freiwillig.
Sie bekommen Mittagessen und können noch lernen oder Hausaufgaben erledigen.
Dies hätte ich früher zwar viel besser gebrauchen können, aber auch jetzt ist es gut.
Ich weiß nicht, ob dies bei euch angeboten wird.
Ich weiß aber, dass auch meine Kinder um vieles beraubt worden sind.
Das Urvertrauen wurde --viel auch durch mich-- zertört! Jetzt auch die erneute Trennung. Damals die Trennung von ihrem Vater.
Sie lieben beide.

Vielleicht war die Mutter deiner Kinder überfordert. Denn bedenke, mit Kindern (ich meine ohne Partner) ist vieles ganz anders.
Ich kann dir nur aus meinem Leben erzählen.
Mein Sohn litt sehr unter meinem Freund. Er hat aber nichts gesagt. Er darf zur Zeit die 8te Klasse auf der Realschule wiederholen. Und mein Ex ärgerte ihn ziemlich. Ich habe ihn zwar in Schutz genommen, aber es saß!
Na ja, er bringt jetzt gute Noten nach Hause. Und wir redeten lange über unsere neue Lebenssituation. Er ist viel offener geworden. War er zwar immer schon (mir gegenüber), aber er hat gelitten und ich hab es nicht wahrgenommen.
Meine Tochter hat ihn geliebt! Zu ihr hatte er ein anderes Verhältnis.
Ja, dann finde mal den goldenen Mittelweg.
Die Situation bei uns ist ekaliert. Wir haben uns getrennt.

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Durch das allein erziehend sein - MUSSTEN meine Kinder schon sehr früh viele Dinge ohne mich erledigen.
Kamen sie von der Schule heim, waren sie für ca. 2,5 bis 3 Stunden alleine.
Gerd es ging. Ich habe aber auch nicht von ihnen erwartet, die Wohnung oder so müsste OK sein oder so.
Es geht. Die Kinder merken und lernen sehr gut und sehr schnell mit der Verantwortung, die wir ihnen geben, umzugehen.
Das Handy - sehr wichtig. So können sie jederzeit anrufen und wenigstens fragen: wann kommst du?

Ich möchte dir etwas Mut machen. Unsere Kinder sind es wert! Immer. Setz dich ganz nah neben deinen Sohn, so das ihr euch spüren könnt, und dann legst du irgendwann deinen Arm um ihn. Vorsichtige Nähe. Nenne ich das. Denn unsere Kinderseelen wurden verletzt.

Ich möchte hier nicht rumlabern.
Ich lebe seit vielen Jahren mit meinen Kindern alleine. Im Sommer sind wir zu meinen Eltern ins Haus gezogen.
Doch die Jahre vorher waren wir - auch mit Partner - alleine. Denn die Verantwortung für die Kinder liegt bei mir. Ich habe von meinem Partner zwar manchmal etwas erwartet, aber es wurde nett zerschmettert. Es ist besser, die DInge für sich zu entscheiden.
Auch wenn doch viel anderes fehlt!

Lieber Gerd, ich wünsche deinem Sohn alles Liebe und Gute. Ich hoffe, er kann seine Kindheit mit und bei leben. Er ist noch so jung.
Dir wünsche ich ebenso alles Gute.

Lieber Gruß
Monika

13.12.2004 09:09 • #10


E
Hi Gerd,

ich hab das Gefühl, dass du am Stock gehst, weil du so wenig Einflussmöglichkeiten auf deinen Sohn hast, denn er lebt ja vornehmlich bei Mama. Möchte er denn lieber bei dir leben? Und wenn ja, dann mach einfach alles, um das möglich zu machen. Bau dein Leben um deinen Sohn herum, es gibt doch für alles eine Lösung. Überleg mal, wie viel Frauen es auch gibt, die vollzeit arbeiten müssen und trotzdem ihre Kinder versorgen. Das kannst du auch, wenn du es willst und die Prioritäten dafür setzt.

Es ist und bleibt aus Sicht der Kinder alles suboptimal, wenn Mama und Papa nicht zusammen leben. Aber man kann das Beste draus machen, und das Beste ist es, genauestens die Bedürfnisse der Kinder zu erforschen (allerdings mit dem deutlichen Hinweis, dass das Optimum eben nicht lebbar ist, und von daher halt auch nicht wirklich optimal ist).

Gerd, was die Frauen können, das können wir Väter auch: arbeiten und Kinder versorgen.

Und im Übrigen, habt ihr schon mal über ein Woche Papa/ Woche Mama Modell nachgedacht? Das könnte deinem Jungen evtl. Loyalitätskonflikte nehmen.

Laß dir bloß nicht deine Kinder klauen. Es gibt kein Naturrecht der Mütter, dass die Kids nach einer Trennung bei ihnen leben, das ist nur gesellschaftlich gewachsen, weil sie uns ganz zum Schluß dann doch zu reinen materiellen Versorgern degradieren. Weißt du, da kriegen sie jahrelang glänzende Augen, wenn du die Kinder wickelst, mit ihnen spielst, bei ihnen bleibst, wenn sie krank sind, und nach einer Trennung beanspruchen sie die Kids für sich allein: Nein! Das ist nicht richtig.

Dieser Automatismus macht mich stinkwütend, und noch wütender macht es mich, dass ich darauf reagiert habe und mich so lange gefügt habe.

Ich hatte meine beiden (Tim 10, Lea jetzt am WE bei mir und habe sie nochmals befragt, welches Wohnmodell jeder einzelne für sich möchte: Tim möchte die Woche/Woche-Regelung, und Lea (kleines Mamatierchen#61514;) hat sich für eine 5 Tage Papa/9Tage Mama-Regelung entschieden.

Die ganze Geschichte wird jetzt zusammen mit dem Jugendamt diskutiert und dann werden wir eine an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtete Regelung treffen.

Und, oh Wunder, seit es diese Perspektive gibt und ich die Einheit Ex/Kinder aufgebrochen habe, geht es mir richtig gut. Mein Alltag wird sich im nächsten Jahr ziemlich verändern, ich werde viel mehr Verantwortung für die Kids haben, aber ich trau mir das zu, und das, was ich noch nicht kann, kann ich lernen.

Ja Gerd, und ganz plötzlich bin ich kein Opfer und kein Verlierer mehr. Und was Trulla mit ihren Lovern macht ist mir gerade ziemlich egal. Ich schüttel manchmal noch den Kopf, wenn ich so über ihre zweite Pubertät nachdenke, mache aber mein Wohlbefinden nicht weiter von ihr abhängig. Sie ist entlassen und ich bin für mich selbst verantwortlich. Es war nicht alles schlecht, aber es war auch längst nicht alles gut.

So Gerd und jetzt ran an den Speck. Und wenn es deiner Ex in erster Linie um die Unterhaltszahlungen geht und die Kinderbedürfnisse in den Hintergrund treten: suche dir Verbündete (die Psychologin, Jugendamt, Lehrer).

Ein Freund von mir hat im letzten Jahr das alleinige Sorgerecht für seinen Sohn bekommen, weil er diesen Weg der Verbündetensuche gegangen ist und dabei nach und nach nachweisen konnte, dass EX ausschließlich ihre Bedürfnisse befriedigt hat, und dabei hat sein Sohn noch einen Halbbruder, es sind also Geschwister getrennt worden. Das soll dir klar machen, dass sehr viel geht.

Ich wünsche dir viel Glück und verfolge deine weitere Geschichte, laß dich nicht unterkriegen.

Liebe Grüsse, Bente64

13.12.2004 11:22 • #11


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