Hallo zusammen,
ich hab mich nach einigem und langem Hin und Her von meinem Mann getrennt. Auslöser der Trennung für mich war, dass ich mich in einen anderen Mann verliebt habe und ich darüber erkannt habe, was mir in meiner Ehe gefehlt hat und wie unglücklich ich gewesen bin.
Bis ich mir darüber klar war, was ich wollte und wie ich mit meinem Gewissen umgehen sollte, hab ich wirklich lange gehadert. Besonders wegen unserer Tochter. (Hab ich in nem anderen Thread geschrieben).
Naja, kurz und gut, ich hab mich von meinem Mann getrennt und bin in eine eigene Wohnung gezogen. Dort wohne ich seit ca 2 Monaten. Wir teilen uns die Sorge um unsere Tochter zu gleichen Teilen, das heißt, eine Woche ist die Kleine bei meinem Mann, eine Woche bei mir.
Das klappt erstaunlicherweise recht gut. Unserer Tochter geht es momentan wesentlich besser, als zu den Zeiten als ich noch zu Hause war. Sie ist fröhlich und ausgeglichen, wenngleich sie natürlich bei mir immer wieder auch ihren Papa vermisst und umgekehrt. Aber im Großen und Ganzen hat sie die neue Situation so wie sie ist akzeptiert und selber geäußert, dass sie es jetzt besser findet, wenn wir uns nicht mehr ständig streiten.
Das tun wir auch nicht - jedenfalls bekommt sie es nicht mit.
Mein Mann wirft mir nach wie vor vor, verantwortungslos und krank zu sein. Krank weil ich so lange gebraucht habe, mich zu diesem endgültigen Schritt zu entschließen und das auch durchzustehen. Mir aber trotzdem immer wieder Tränen kommen und es mir auch mies geht, was ich ihm auch gesagt habe. (Das sagt er, ließe Rückschlüsse darauf zu, dass ich es mit meinem neuen Freund halt doch nicht ernst meinen könne)
Verantwortungslos findet er, dass ich unsere Tochter meinen Freund hab kennenlernen lassen. Ich will dazu sagen, dass wir uns natürlich vor ihr absolutneutral verhalten haben. Das käme für mich nicht in Frage. Wir haben gemeinsame Ausflüge unternommen oder hier etwas zusammen gekocht und gegessen. Er hat allerdings auch schon einmal hier übernachtet, als sie hier war - auf dem Sofa natürlich.
Als mein Mann das gehört hat (die Kleine mag meinen Freund echt gerne und erzählt ständig von ihm) hat er mir vorgeworfen, dass ich absolut verantwortungslos wäre und unserer Tochter einen Totalschaden verpassen würde. Ich wäre krank und sollte mich mal Psychatrisch durchchecken lassen, so würde kein normaler Mensch mit einem kleinen Kind handeln. Das hätte auch sein Psychologe gesagt, zu dem er seit der Trennung geht - und der wohl auch Kinderpsychologe ist.
Ich liebe meinen Freund und will mit ihm den Rest meines Lebens verbringen. Er liebt mich und mag meine Tochter richtig gerne. Legt sich für uns ins Zeug, macht mir aber wirklich Null Druck, verhält sich richtig richtig toll.
Ich würde es meiner Tochter niemals zumuten, ihr hier ständig wechselnde Liebschaften vorzusetzen. Mir ist es ernst. Ist es da tatsächlich zu viel für sie, wenn sie meinen Freund nach und nach immer mehr kennen lernt und es irgendwann einfach normal für sie ist, wenn er da ist?
Wenn sie hier bei mir ist, fragt sie ständig nach ihm. Will, dass ich ihn einlade - und sie selber hatte die Idee mit dem Übernachten, damit er nicht mehr so spät im Dunkeln nach Hause fahren muss.
Wenn ich merken würde, dass sie das nicht möchte oder es ihr nicht gutgeht damit, würde ich das alles doch gar nicht machen.
Trotzdem frage ich mich, ob mein Mann mit seinen Vorwürfen vielleicht doch recht hat. Das zieht mich grad ziemlich runter, hab eh so ein schlechtes Gewissen wegen der Trennung.
13.09.2013 15:51 •
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