Ich bin wie ich bin, stark und zuversichtlich nach aussen, einsam und haltlos gegen innen. Wer gibt das schon gerne zu? Das Leben hält für uns so einiges bereit was wir nicht erwartet hätten. Es stellt sich oft automatisch die Frage Warum oder Weshalb.
Mit der Zeit habe ich gelernt die Fragen anders zu formulieren, mich aus der Opferrolle zu befreien und dadurch einen anderen Blickwinkel auf die die jeweiligen Situationen und Umstände zu erhalten. Ziel einer jeder Krise sollte doch sein gestärkt da raus zu kommen. Aus persönlicher Erfahrung weiss ich das dies im Moment der Krise nicht immer einfach ist, es aussichtslos erscheint und die Verzweiflung oft Überhand gewinnt. Innert zwei Jahren ging meine langjährige Beziehung in die Brüche, ein neues Haus das ich nicht halten kann, eine kleine Tochter die ich in der Alternierendenobhut betreue und zum Schluss noch eine Nierenkrebs Diagnose. Da den Halt nicht zu verlieren, gerade in der Coronazeit, wo keiner da ist um sich anzulehnen, ist eine Herausforderung. Ohne jemanden zu haben der einer starken Schulter unter die Arme greift wenn diese gerade nicht so stark sein kann. Deshalb habe ich gelernt die frage Warum? nicht mehr zu stellen. Für mich ergeben sich dadurch ganz andere Bilder auf die Gegebenheiten. Es hilft mir die Frage mit dem Wort Wozu zu stellen. Wozu ist die aktuelle Situation gut? Wozu habe ich mich entschieden? Wozu habe ich Zeit mit dieser Person verbracht?
Ein aktuelles Beispiel aus meinem Leben? Ich frage mich nicht warum hat es mit dem letzten Date nicht geklappt. Denn diese Frage würde auch das einbeziehen was beim Gegenüber vorging und davon weiss ich zu wenig oder garnichts. Also stelle ich mir lieber die Frage Wozu war das letzte Date gut? Darauf folgen für mich Antworten die meist sehr positiv klingen. Ich habe eine schöne und spannende Zeit mit jemandem verbracht, Da war jemand tolles in mein Leben getreten und ich habe Seiten an Menschen und mir entdeckt. Selbst negative Aspekte bekommen so einen sehr konstruktiven Wert.
Alles geht vorbei und alles hinterlässt Spuren in uns und am Ende geht es doch nur darum zu lehrnen diesen Spuren auch die schönen Dinge abzugewinnen. Für mich zählt dazu auch sich und anderen zu vergeben. Das ist für mich der Schlüssel für mein inneren Frieden. So lassen sich für mich die Dinge einfacher so zu akzeptieren wie sie sind. Dazu habe ich verstanden nicht zu Viel auf einmal wollen, sich auf das zu konzentrieren was wir sind und wollen.
In diesem Sinne wünsch ich euch troz allen Widrigkeiten eine schöne und besinnliche Zeit, mit vielen Fragen die ihr euch selbst beantworten könnt. Denn so stellt sie sich diese eines Tages gar nicht mehr. Denn so verlierht das Warum an Bedeutung.
Natürlich hoffe ich das dieser Text dem einen oder anderen so weiterhelfen kann wie mir.
Grüsse
Silverstar
14.12.2020 12:55 •
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