Hallo!
Also ich glaube, zu wissen, was er wirklich denkt, wird zum einen nicht möglich sein (weil sich das dauernd ändern wird - Dein (Ex-)Freund lebt ja sozusagen in zwei verschiedenen Zuständen (Welten): zum einen im nüchternen, zum anderen im berauschten), zum anderen würde es Dir auch nicht wirklich helfen.
Das einzige relevante Kriterium ist, ob Du mit seinem Sosein zurecht kommst, damit umgehen kannst - oder eben nicht.
Dein (Ex-Freund) scheint ja auch nicht vom Typus eines schweren Trinkers zu sein, sondern ein Spiegeltrinker, wie man es nennt, also der sich alk.mäßig immer (oder meistens) auf einem bestimmten Niveau bewegt . Offenbar hält er das Leben ansonsten gar nicht aus.
Ausgelöst worden kann das schon durch seine damalige Trennung sein. Wenn er eben davor vielleicht schon eine etwas instabile Persönlichkeit hatte. Und gegen das damalige Leid und um sich psychisch und emotional zu retten, hat er gleichsam den Alk. entdeckt und ist dann auch dabei geblieben (wenn es nicht schon davor so war).
Jedenfalls kommt das nicht so selten vor, und etwa in Künstlerkreisen ist es nahezu Alltag.
Aber, wie gesagt, die einzige und entscheidende Frage kann ja nur sein, wie Du damit umgehen kannst. Und ich habe nicht den Eindruck, daß Dir diese Beziehung in irgendeiner Form guttut. Denn wenn jemand dauernd ausfällig wird, beleidigend, destruktiv, schuldzuweisend, nicht konfliktfähig ist usw., dann läßt sich mit so jemandem keine glückliche Beziehung führen, ganz unabhängig davon, ob hier Alk. im Spiel ist oder nicht. Dieses Verhalten an sich ist destruktiv und beziehungsuntauglich - und ich glaube auch nicht, daß das allein auf den übertriebenen Alk.-Konsum zurückzuführen ist. Auch unter Alk.-Einfluß kann aus jemandem ja nur das herauskommen, was auch in ihm drinnen ist ...
Liebe Grüße
27.09.2016 00:23 •
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