Liebe Tingeltangel,
habe ganz ganz herzlichen Dank für Deine Worte. Dieser Punkt Dankbarkeit - nein - ich wollte keine Dankbarkeit - ich hatte durch seine Krankheit ansonsten keine so derben Nachteile erlebt. Ich bin auch froh, dass das nicht nur so rüber gekommen war. Ich hatte ihn kennengelernt als einen besonders lieben und klugen Mann, der sogar sehr stark ist in puncto seiner Krankheit, die er vor Augen täglich hat. Er ist taff - geht wieder arbeiten - lacht gerne und viel. Er hat auch so viele superschöne Charaktereigenschaften und ich habe ausser dass er mitunter so verletztend zwischendrin immer war - auch sehr viel Halt durch diese Beziehung erfahren trotz der Entfernung. Aber dies alles kam immer wieder durch und er machte mir die Vorwürfe, dass ich mich ändern müsste (er selbst stiess jegliche Kritik von sich und letztendlich muss ich gestehen, habe ich dann die Schuld komplett auf mich alleine genommen, weil ich keinen Streit wollte - nunja - aber eigentlich haben doch immer 2 schuld und nicht einer oder?) - somit hatte ich jedesmal wenn wir uns wieder trafen - ob bei ihm oder bei mir - den Druck, dass ich bloss die Ruhe immer bewahre, wenn sowas nochmal vorkommt.
Folgendes war ja passiert, nachdem ich den schlimmen Fehler machte und ihn anfangs hinterher mailte und anrief - weil ich wissen wollte, wie es kam - eine Woche vorher alles in Butter und dann plötzlich eine Gradwanderung. Nicht mal eine Gute-Nacht SMS oder Anruf - einen Tag überhaupt nicht sein Handy mitgenommen.................er entfernte sich plötzlich von mir - und dann rief er einen Tag gnädigerweise in der Mittagspause an.............sagte mir erst - er weiss nicht ob er mich noch liebt und erinnerte wieder an den letzten Streit, der ja auch nicht schön war - aber wie gesagt, wir hatten uns beide riesig gefreut auf das WE, was ja nicht stattfand durch die OP. Dann wollte ich wissen - was denn - Du weisst nicht oder weisst Du es. Er: Ok wenn Du es wissen willst - ja ich liebe Dich nicht mehr. Du willst es ja immer so genau wissen. Aber wir können doch Freunde bleiben. Ich: Nein - wie soll sowas gehen`?!
So, dann habe ich noch öfters - wieder ein Fehler - ich weiss - hatte noch eine Woche Krankenschein - war alleine zuhause - habe ihm SMS geschrieben und Mails, in denen ich meine Gefühle meine Trauer beschrieb.
Dann ca. 2 Wochen nach Beendigung - versuchte ich bereits aufzuhören ihm hinterherzulaufen, weil ich merkte, es hat keinen SInn mehr - er ignorierte mich komplett und meine Fragen, die ich nie wirklich beantwortet kam - wollte ich versuchen zu vergessen.
Dann am 05.07. ging abends das Telefon - anonyme Nummer...............eine belegte Stimme - klang sehr fremd - ER.............2,5 Stunden Telefonat...........er sagte, da und da hatte er an mich gedacht und da erinnerte ihn wieder was an mir - gab zu mich zu vermissen und betonte, dass er mich unwahrscheinlich mögen würde..................sagte aufeinmal - ja, natürlich wären immer Gefühle da gewesen - und natürlich würde er viel an mich denken - sprach davon, dass er sich im Laufe des Gesprächs in den Hintern beissen könnte und sagte mir, er würde sich in 2 - 3 Tagen wieder melden. Zurück blieb ein Gefühl in mir, dass er ja vielleicht sein Handeln bedauerte und ich schrieb ihm einen Brief, den ich auch per Post weg schickte - einen sehr Vernünftigen, in dem ich ihm erklärte, dass ich es wirklich schön fände, wenn wir uns wieder langsam herantasten würden.
Dann am 09.07. kam wieder ein Anruf von ihm - als wenn nix gewesen wäre - nichts mehr von Gefühlen - nur wieder von seinen Problemen und Ereignissen der letzten Tage und dann die beiläufige Frage - er wolle wissen, wie es mir ginge. Ich habe ihm daraufhin angedeutet, dass ich das Gefühl hätte, er wäre wieder ganz anders - was er denn jetzt wirklich wolle: Er: Ich dachte, es sei klar, dass das zwischen uns aus ist.
Ich war entsetzt - er machte mir quasi wieder Hoffnungen verbaler Art in seinem ersten Anruf und dann nach dem 2. Telefonat war mir schlecht - grottenschlecht. Das war kein Achterbahnfahren - das war ein voller Looping und hatte mich wieder runtergehauen, wo ich doch gerade ihn vergessen wollte.
Seitdem gebe ich mich täglich neuen Hoffnungen hin - dann kommt wieder Wut auf - Verzweiflung - Fassungslosigkeit - ich fühle mich immer wertloser und frage mich immer wieder - was ist an mir verkehrt, dass Mann so mit mir umgeht - nach all dieser Zeit und wir hatten wohlgemerkt wunderschöne Zeiten gehabt. Wie kann ich es mir abgewöhnen, mich weiter zu erniedrigen - aufhören ihm noch zu schreiben zwischendurch. Dieser Mann fehlt mir unsagbar obwohl er sich, wie Du auch sagst, sich öfters sehr schofelig verhalten hatte und ich seine Anwandlungen einfach mit der Zeit nicht mehr verkraftete.
Was ich auch zuvor noch erwähnen muss: Er setzte im Mai, als er wieder zu arbeiten begann, aprupt seine PSychopharmaka ab, die er damals bekam bei der Diagnose, weil er davon immer so müde wurde. Nur - dieser Entzug davon konnte ja net 2 Monate anhalten oder?
Er ignoriert alles komplett - ich denke, er denkt nicht 1 Sekunde mehr an mich - achja und erzählte mir auch noch, dass seine Exfrau sich wieder gemeldet habe und die hat er erst mal zurückgepfiffen - sie hätte ihn zurück haben wollen. Aber das kann ich net glauben irgendwie. Angeblich wollte ihn die 1. Ehefrau damals auch wieder haben. Auch sie hatte ihn nach Jahren betrogen.
Meine Güte - nach und nach - bekommt Ihr doch den ganzen Roman zu lesen - Bitte entschuldigt das. Aber es ist sooo viel.............ich habe so oft in letzter Zeit gedacht - wäre ich doch auf dem OP-Tisch - ich hätte ja nix mitbekommen. Manchmal hat man solche Gedanken - dann will man einfach nicht mehr, weil man sich nur noch quält durch den Tag. Ich würde sowas niemals tun - aber dran denken - ich glaube, das tun einige Menschen oder?
17.07.2014 13:38 •
#6