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Die Freundin meines Vaters

B
Meine Aussage ist nur die Wahrheit. Das ist dort völlig normal. Auch sie gibt ihr ganzes Geld der Familie.

Mit den Verboten von meiner Mutter das ging auch über meine Geburt weit hinaus. Ich habe das alles live mitbekommen.

18.06.2019 19:29 • #16


M
Mag ja sein. Trotzdem, du bist 27. Weder deine Mutter kann dir verbiete, noch dein Vater dir reinreden, was du tust, ist in deiner Verantwortung. Es ist auch möglich, das dieses All dich belastet und du zum Aufschlüsseln Hilfe bräuchtest, doch das Miteinander deiner Eltern, ist deren Baustelle.

Du machst es schon 27 Jahre mit, das sind viele Jahre, die auch anders hätten laufen können, wo du dich besser oder anders abgrenzen können. Du hättest mit 18 auch Adieu sagen können, nach Australien gehen, Auslandsjahr machen - was weiß ich.
Dein Dad hat einen großen Pflichtteil, den er jetzt noch finanziell betreut, aber ihn womöglich am Hintern vorbei geht, weil jetzt eine Frau da ist, die ihn um seiner selbst liebt.

Deine Mutter will dies und das und verbieten tut sie ihm auch noch, du bist da, schlägst logischerweise auch ein wenig in Kerbe deiner Mutter, und erwartest als Töchterchen, weil es sich so gehört - er aber kaum noch leisten will.

Und nochmal, du bist 27, du könntest schon selbst verheiratet sein und Kinder haben. Hättest dich besser abgrenzen können, das geht auch und besonders, wenn man seine Eltern liebt und irgendwann erkennt, das auch Eltern Fehler und Versäumnisse haben.
Das Erbe deines Vater:
Glück zu finden und es fest zu halten, aller Widrigkeiten zum Trotz
Das Erbe deiner Mutter:
Zu Erwarten, das sich der Globus um sie und ihre Bedürfnisse dreht?

oder Tür Nummer drei:
Selbständig zu bestimmen, wohin deine Reise führt, dich abnabeln aus dem verkorksten Elternhaus und fest mit beiden Beinen im Leben stehen, egal was der Dreiecksgeschichte da noch so einfällt.

19.06.2019 03:56 • x 1 #17


A


Die Freundin meines Vaters

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B
Ich hatte leider keinerlei Möglichkeiten früher von Zuhause wegzugehen. Denn ich war finanziell abhängig. Auch in meiner Ausbildung habe ich keinerlei Unterstützung bekommen, weil mein Vater zu viel verdient.

Meine Mutter hat mir ja nicht mal erlaubt alleine über die Straße zu gehen. Ins Ausland wäre undenkbar gewesen.

Klar hätte ich mich ans Jugendamt wenden können. Aber ich hatte Angst. Außerdem habe ich selber lange genug mir einreden lassen wie schlecht ich doch bin... Ich weiß heute das es nicht stimmt.

Du kannst dir gar nicht vorstellen was für ein Psychoterror das Jahre lang war. Wahrscheinlich war meine Mutter da schon krank. Aber da sie immer schon anders gewesen ist haben wir uns dabei nichts gedacht.

Ich habe nie gelernt das Beziehungen auch funktionieren können. Mein Leben lang wurde ich eigentlich nur enttäuscht. Ich habe in meinem Leben sehr aufgeräumt und stehe jetzt fast alleine da. Aber das ist besser als sich verletzen zu lassen.

Ich lerne trotzdem neue Menschen kennen. Hoffentlich habe ich irgendwann selber eine Familie. Auch wenn ich im Moment nicht mehr daran glauben kann. Dazu wurde ich zu oft enttäuscht. Ist nicht gesagt das ich die Hoffnung aufgebe.

19.06.2019 19:21 • #18


M
Zitat von BunteFarben:
Aber das ist besser als sich verletzen zu lassen.

Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Aber wenn ich das Leben nicht zulasse, dann erlebe ich auch nichts.
Geh barfuß über eine Wiese.
Der Zweifler wird sich Sorgen, um Glasscherben, Insekten die stechen, über Allergien von der Wiese ausgelöst usw.
Der Glückliche wird sich freuen über die Vielfalt, die bunten Schmetterlinge, er bleibt öfters stehen nur um mit wachen Augen zu sehen.
Die Wiese wurde gemäht.
Der Zweifler freut sich, jetzt sieht er seinen Weg, kann Hindernisse umgehen. Und seine glücklicher Kollege? Wird er unglücklich, weil nichts sein Auge erfreut, obwohl er weiß, die Wiese wächst wieder? Oder achtet er den sonst kleinen fast unsichtbaren Dingen seinen Blick?

Es mag sein, du bist irgendwo noch immer das kleine Mädchen, das nichts durfte, die Mutter übermächtig, der Vater fügte sich der Mutter, bis er einen Weg zur Flucht fand.
Zitat von BunteFarben:
Du kannst dir gar nicht vorstellen was für ein Psychoterror das Jahre lang war.

Nein, kann ich nicht. Aber hier sehe ich Parallelen zu deinem Vater. Er hätte dich schützen sollen - hat er aber nicht gemacht. Du hast einen wachen Geist, aber das Leben hat dir viele Zweifel geschenkt, dich durch Umstände massiv begrenzt.

Du liebst heftiger und du bist leichter verletzt, als Andere, mit anderen Erfahrungen. Dir fehlen Erfahrungen, um mit Enttäuschungen und anderen Gefahren im Leben umzugehen, vermute ich. Dein positiv Akku wurde nie richtig geladen. Aber ich finde es bemerkenswert, das du die Hoffnung nicht auf gibst, das zeichnet dich aus.

20.06.2019 04:34 • x 1 #19


J
Hallo BunteFarben,

ich kann deine Sorge schon verstehen.
Bei mir war es zwar etwas anders, aber es ging auch um das Erbe.
Für mich war es ein Schock zu erfahren, dass mein Vater all sein Geld seinem Bruder gegeben hatte und am Ende nichts für mich übrig bliebt. Das ist schon sehr lange her, und obwohl man natürlich trotzdem pflichtteilberechtigt ist, habe ich nicht geklagt. Das ist jetzt schon 20 Jahre her.
Den Kontakt für immer abgebrochen habe ich natürlich daraufhin. Nicht nur deswegen, aber vor allem deshalb. Er kann mir für immer gestohlen bleiben und ich will ihn nie wieder sehen. Sollte er sterben? Interessiert mich nicht.

20.06.2019 10:57 • #20


B
Ich lehne nicht sämtliche Kontakte ab wo ich Gefahr laufe verletzt zu werden. Mir ist bewusst das sowas immer geschehen kann. Ich lehne nur Menschen ab die mich nur verletzen.

20.06.2019 19:40 • #21


S
Hallo BunteFarben,

Was für eine traurige Geschichte.

Ich finde es gibt kaum etwas Widerwärtiges als einen Mann, der der eigenen Ehefrau gegenüber gewalttätig wird. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Deine Mutter mag sich zwar sehr schlecht ihm gegenüber verhalten haben, aber Gewalt geht nie. Ich war einfach nur schockiert, als ich gelesen habe, dass dein Vater mit einem Messer auf deine Mutter losgegangen ist. Warum willst du mit so jemandem überhaupt zu tun haben?

Du redest von Psychoterror, von Schmerz, von einer ungesunden Umgebung. Das Problem ist gar nicht die neue Ehefrau deines Vaters, dein Problem ist dein Vater und du solltest einfach Abstand von ihm nehmen, auch wenn es dir schwer fällt, und dein Leben leben.

20.06.2019 20:07 • #22




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