Die Erfahrung mit Borderline

Zitat von Susi2015:

Wir kannten uns vielleicht gerade mal eine Woche als sie schon mit extremsten beleidigungen um sich Schmiss.

Da würde ich an deiner Stelle mal andocken.

Bei mir wäre da Ende eines Kennenlernens gewesen, und zwar vollautomatisch und radikal.

Jemanden, den ich eine Woche (!) kenne und der dann mit extremsten Beleidigungen aufwartet. Der bekäme mich nie wieder zu sehen, geschweige denn würde ich noch so verrückt sein mich um den zu bemühen. Bei dir hat diese Form des Selbstschutzes aber offensichtlich total versagt, und da solltest du unbedingt genauer hinschauen.

Finde heraus, warum du es dir selbst nicht wert zu sein scheinst, dass man respektvoll und wertschätzend mit dir umgeht, und du kommst dem Schlüssel zu deiner Fragestellung ein ganzes Stück näher.

Zitat von maenneken:

Wie ist es zu der Störung gekommen, wenn ich fragen darf?

Das ist nicht ganz klar. Der Vater hat auch eine Persönlichkeitsstörung (Narzisst mit psychopathischen Zügen). Das ist aber nicht der einzige Grund. Sie war immer nur so kurz in Therapie, dass diese Erörterung nie stattfand. Im Moment ist sie überzeugt, dass ich sie als Kleinkind misshandelt habe (der Vater hat ihr das suggeriert) - aber das stimmt wirklich nicht. Sie hat auch mal S. Missbrauch angedeutet aber nicht wann und durch wen. Es ist eine furchtbar vertrackte Situation - ich komme schlecht an sie ran, da der Vater den Kontakt zu mir mit allen Mitteln unterbindet. Er ist sehr überzeugend und die behandelnden Ärzte sprechen nicht mehr mit mir, da ich ja die Auslöserin bin. Ich habe ganz sicher auch Fehler gemacht, aber gegen die Behauptungen die da im Raum stehen (angebliche Angriffe mit Messern und Pfannen, einsperren usw.) versuche ich vorzugehen. Das ist allerdings schwierig, da das Kind ja behauptet, das alles habe so stattgefunden (sie kann sich nicht erinnern, weil sie angeblich sehr klein war, aber sie hat durch seine detailreichen Schilderungen inzwischen konkrete Bilder im Kopf). Meine Anwältin sagt, dass ich da auf schlechtem Posten bin. Er war angeblich bei diesen ganzen Dingen dabei, schildert immer wieder neue Details und glaubt seine Geschichte inzwischen selbst. Nur das Jugendamt glaubt ihm nicht - denn er behauptet diese Dinge erst seit einem Jahr und das Amt ist ja schon länger involviert. Die bekommen seit Jahren mit, wie er versucht mich schlecht zu machen. Erst war ich Alk., dann BLerin, dann wieder Karrierefrau, die ihren Kindern nichts zu Essen kocht usw. Nach all diesen offiziellen Beschuldigungen kommt er plötzlich mit Misshandlungen um die Ecke, die er vorher nicht erwähnt hat, weil er mich schützen wollte. Die Nummer haben sie ihm dann wirklich nicht abgenommen. Er hat auch behauptet, ich hätte sie mit 1,5 Jahren tagelang im Bad eingesperrt. Als ich dann mehrere Zeugen benannte, die sich erinnern konnten, dass man in der Wohnung von damals das Bad gar nicht abschließen konnte, zog er die Behauptung zurück und sagte, ich habe mir diesen Vorwurf nur eingebildet. Vielleicht klärt sich alles irgendwann auf, aber das arme Mädel tut mir leid - es muss schrecklich sein, wenn man glaubt, die eigene Mutter habe einen mit zwei Jahren mit einem Messer angegriffen...
Er macht das alles nur, weil er als Narzisst nicht ertragen kann, dass ich ihn verlassen habe. Er ist auf einem regelrechten Rachefeldzug und die Kinder sind halt die Kollateralschäden, die er in Kauf nimmt.
Gott sei Dank ist meine zweite Tochter drauf gekommen, was das für ein Mensch ist und weigert sich, bei ihm zu übernachten. Sie besucht ihn nur noch stundenweise am Wochenende. Ich will sie unbedingt vor ihm schützen!

heftige Geschichte,

Aber das ist ein, nein, der Grund warum ich noch bin wo ich bin.

Wie behält man da die Kraft?

Zitat von maenneken:

Wie behält man da die Kraft?

Ich hab die Kraft schon zweimal verloren, aber habe sehr gute Freunde, die mir glauben und wissen, dass ich mein Kind nicht misshandelt habe. Auch meine Eltern und meine Schwester glauben mir. Am Anfang, als diese Behauptungen das erste mal aufkamen, hatte ich einen totalen Zusammenbruch. Ich lag nur noch bei meiner besten Freundin auf dem Schoß und heulte. Ich wusste irgendwann selber nicht mehr, was ich glauben soll. Hab ich solche schlimmen Sachen gemacht und es dann verdrängt? Aber mit Hilfe meiner Therapeutin konnte ich das schnell klären. Ich habe viel Kraft, ja, aber die wird auch ganz schön gefordert in den letzten Jahren. Die letzten 5 Jahre hätte ich in meinem Leben wirklich nicht gebraucht - vielleicht ist es für irgendwas gut, aber der Sinn erschließt sich mir noch nicht.