Ich weiß ja nicht, ob noch ein Thread zu dem Thema nötig ist. Hier wird doch schon heftig diskutiert:
dieser-sommer-macht-mir-angst-t68659.htmlSelber halte ich mich da lieber zurück; allzu schnell geht es für meinen Geschmack in Richtung populistische Stammtisch-Parolen. So habe ich es auch bei den Corona- und Ukraine-Threads empfunden. Noch mal deutlich: ICH habe es so empfunden und spreche anderen ihre anderen Empfindungen deshalb nicht ab.
Es mag an der Gnade meiner frühen Geburt liegen , denn ich habe bereits vergangene Szenarien als bedrohlich erlebt; so besonders ist die aktuelle Krise nicht.
Sie trifft aber mitten ins muckelige Wohlstandsleben, dass wir in D jetzt lange führen durften. Irgendwo anders auf der Welt sah es immer anders aus; hat uns (mich eingeschlossen) aber nie wirklich interessiert.
Natürlich finde ich es auch ätzend, dass nicht nur die Energiepreise steigen, sondern gefühlt alles teurer wird. Vielleicht müssen wir uns einfach drauf einstellen, dass die Wohlstandsspirale sich nicht ständig weiter nach oben dreht
Irgendwo habe ich gelesen/gehört: "Bei 18° draußen im T-Shirt rumlaufen, aber jetzt schon mal heulen, weil man im Winter bei 19° in der Bude hocken soll…" Das trifft genau mein Humorzentrum
Für‘s erste fände ich es eher nicht so schlimm, in der Wohnung ne Strickjacke anzuziehen und nicht jedes Zimmer volle Pulle zu heizen. Ich fände es nicht so schlimm, nicht mehr jeden auch noch so kurzen Weg mit dem Auto fahren zu können. Auf einige Obst- und Gemüsesorten kann ich verzichten, wenn sie nicht der Saison vor Ort entsprechen. Flug-Mangos sind eh überbewertet.
Mietpreise sind in bestimmten Regionen schon lange indiskutabel; hat aber bisher kaum jemanden interessiert, wenn er nicht grade selbst betroffen war. Das Gejammer von Spekulanten, die leichte Kohle durch Geldanlage verdienen wollten und jetzt Verluste erleben, geht mir eh am @rsch vorbei.
Ich halte es - wenn auch sonst nicht - da mit Luther und würde noch ein Apfelbäumchen pflanzen…
Natürlich darf jede/r seine und ihre persönliche Situation als besonders schlimm ansehen und ich spreche niemanden sein individuelles Empfinden ab! Trotzdem mag manchmal ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus in den Rest der Welt hilfreich sein, um die eigene Lebenswirklichkeit ein wenig grade zu rücken.
Es ist nicht unser persönlicher Verdienst, dass wir nicht in der Sahelzone, in den Schwarzen-Ghettos von New Orleans, in Syrien, in Brasiliens Favelas, in Sibirien oder in der Ukraine geboren wurden. Wir hatten einfach auch bei viel persönlichem Pech immer noch Glück. Jaja, ist Whataboutism… da stehe ich zu.