Der TOD Tröstendes Gedicht

E
Aus gegebenen Anlass heute ein Gedicht das ich einer guten Freundin gestern geschrieben habe,die dieser Tage ihren Mann verloren hat.

Ewigkeit

Warum weint man,
wenn eine geliebte Person stirbt?
Weint man weil man sie nie wieder sieht?
Weint man weil ein Teil von einem selbst stirbt?
Aber warum?
Freu dich mit ihr,
denn sie hat den Himmel gesehen
und doch wird sie immer bei dir sein!

Gruß Märchenprinz/

22.08.2004 10:46 • #1


J
Genau. Das ist genau die Art Rat-SCHLÄGE, die man braucht, wenn man einen geliebten Menschen durch Tod verloren hat. Warum trauern? Mach deine Trauer doch einfach mit einem klugen Gedanken weg: Ist doch eh nur egoistische Trauer um den eigenen Verlust. Dem Toten gehts doch GUUUUT!!! Also freuen wir uns mit ihm! :-/

22.08.2004 18:13 • #2


A


Der TOD Tröstendes Gedicht

x 3


B
@Jazz....

harte und ironische Worte, Jazz..... aber ich seh das ähnlich.  

Was für schei. man sich anhören muß, wenn jemand gestorben ist, geht auf keine Kuhhaut.... auf meiner Anti-Hitliste steht ganz weit oben: Er hatte nen schönen Tod. Zum Kotzen - DAS soll ein Trost sein? Ich bin mir sicher, die Toten würden gern auf den schönen Tod, das Paradies und den ganzen Müll verzichten, wenn sie stattdessen ein schönes Leben weiterleben dürfen.

Banshee


DAS trifft die Sache meiner Meinung nach besser:

Funeral Blues

Stop all the clocks, cut off the telephone,
prevent the dog from barking with a juicy bone.
Silence the pianos and with muffled drum
Bring out the coffin, let the mourners come.

Let aeroplanes circle moaning overhead
Scribbling on the sky the message: He is Dead,
Put crépe bows round the white necks of the public doves,
Let the traffic policemen wear black cotton gloves.

He was my North, my South, my East and West,
My working week and my Sunday rest,
My noon, my midnight, my talk, my song,
I thought that love would last forever: I was wrong.

The stars are not wanted now, put out every one;
Pack up the moon and dismantle the sun;
Pour away the ocean and sweep up the wood.
For nothing now can ever come to any good.

(W.H. Auden)

23.08.2004 13:26 • #3


E
Um hier mal Irritationen zu beseitigen,der Mensch für den das Gedicht ist,ist sehr gläubig von daher passend,das die meisten heutzutage keinen Bezug mehr zum Glauben haben steht auf einem anderen Blatt und diejenige fand es auch sehr tröstend,sorry, und hat meine volle Anteilnahme und Hilfe,anders als heute so üblich.

Gruß Märchenprinz/

23.08.2004 14:47 • #4


J
@ Banshee,

Liebe/r Banshee,
(weiß leider nicht, ob Du ein Mann oder eine Frau bist :))

es freut mich sehr, auf einen verständigen Menschen gestoßen zu sein. Auch ich habe mir solche Sprüche anhören müssen ... und wie wir seeeeehr viele andere Menschen - wenn man in den Foren für trauernde Menschen liest ... und das in einer Situation, wo man es am wenigsten gebrauchen kann.

Leider ist mein Englisch nicht so gut, aber das, was ich verstanden hab´, bildet den tiefen Schmerz und die Verzweiflung, die Täler, durch die man geht, wahrlich eher ab als die zustreichelnden Worte von Op.

Danke für die Unterstützung.

Gruß
Jazz

_____________________________________________



Hallo ,

ja, genau so etwas hatte ich schon als Antwort erwartet. Was ich dazu denke:

Genau, Du hast ein sehr persönliches Gedicht für einen ganz bestimmten Menschen eingebettet in einen persönlichen / privaten Kontext geschrieben. Hier hast du dieses Gedicht aber in das für alle zugängliche FORUM gestellt. Wie Du siehst, kann es dort auch ganz anders aufgenommen werden, weil der persönliche Kontext dort fehlt.

Find ich schön, dass Du meine Aussage gleich in Bezug zum fehlenden Glauben setzt und das Ganze dann auch noch generalisierst: dass die meisten heutzutage keinen Bezug mehr zum Glauben haben.

Ich habe den Sinn deiner Worte sehr wohl verstanden. Und stell Dir vor: Ich glaube!!! Ich glaube an ein Leben nach dem Tod, daran, dass die Seele weiter existiert, wenn sie die Hülle verlassen hat. Ich glaube an Wiedergeburt, ich glaube an karmische Verknüpfungen etc.. Ich glaube nicht, dass es hier um Irritationen geht. Es geht mir mehr um den respektvollen Umgang mit den GEFÜHLEN trauernder Menschen. Und die können leider - trotz Glaube - oft ganz anders aussehen als das mentale oder sogar spirituelle Be-Greifen der Situation.

Gruß
Jazz

23.08.2004 19:53 • #5


B
Hallo Jazz,

schön, daß du das Gedicht mochtest... ich schreib dir ne deutsche Übersetzung - wobei die bei weitem nicht so schön ist, wie das Original...

Ganz liebe Grüße

Deine

Banshee
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Begräbnis-Blues

Stoppt jede Uhr, lasst ab vom Telefon,
Verscheucht den Hund, der bellend Knochen frisst, die roh'n.
Lasst schweigen die Pianos und die Trommeln schlagt,
Bringt heraus den Sarg, ihr Kläger klagt.

Lasst die Flieger kreisend - Trauer sei Gebot -
An den Himmel schreiben: Er ist tot.
Straßentauben gebt um den Hals starre Kreppkragen,
Polizisten lasst schwarze Handschuh tragen.

Er war mein Nord, mein Süd, mein Ost und West
Des Sonntags Ruh' und der Woche Stress,
Mein Tag, mein Gesang, meine Rede, meine Nacht.
Ich dachte, Liebe währet ewig - falsch gedacht.

Die Sterne sind jetzt unerwünscht, will nichts sehn davon,
Verpackt den Mond und zertrümmert die Sonn'.
Fegt weg den Wald und des Meeres Flut,
Nie wird es sein, so wie es war. Nie wieder gut.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


@

Woher willst DU wissen ob und an was jemand glaubt... Verallgemeinere nicht so schnell.

24.08.2004 08:09 • #6


F
Hallo ihr alle,

@ Bandshee, @ Jazz,

ich teile eure Meinung, denn auch ich finde, daß man in solchen Situationen immer die gleichen abgedroschenen Sprüche hört, von wegen jetzt geht's ihm besser usw. Mag ja alles sein, aber ich denke, daß es falsch ist, einem Trauernden einzureden, Trauer sei falsch und ihm zu sagen, es sei egoistisch, weil man ja nur an den eigenen Verlust denkt. Trauer gehört für mich zum Leben dazu, vielleicht kein angenehmer Teil, aber jeder kommt einmal in eine Situation, wo Trauer angebracht ist und zugelassen werden soll. Und nichts ist egoistisch daran, um einen Menschen zu trauern.
Ich weiß, daß ich jetzt auch einen neunmalklugen Spruch anbringe, die ich eben so verteufelt habe, aber: Wer die Tränen der Trauer nicht kennt, wir nie vor Glück weinen können.

@

Wenn es deiner Freundin geholfen hat, dann ist es gut, und wenn ihr das Trost gibt, dann will ich das Gedicht nicht schlechtmachen. Es gibt nunmal Menschen, die sehen das anders, auch ich. Aber ich denke, um andere zu trösten, die einem nahestehen, ist jedes Mittel recht, das hilft.

Eurer Fusselhamster

24.08.2004 08:24 • #7


J
Liebe Banshee,

das ist aber lieb, dass du mir eine Übersetzung geschrieben hast :D .

Hat mir die Tränen in die Augen getrieben, der Text. So is´ das nun mal. Habe manchmal das Gefühl, als würde sich diese Trauer richtig von hinten anschleichen. Ich merk sie schon ganz langsam herankommen, sie is´ aber noch nicht ganz da. Braucht ´ne Zeit, bis sie richtig durchkommt. Am liebsten hätt´ ich sie nicht (schon sooo viel geweint) - aber es gibt kein Entrinnen.



@ Fusselhamster

Danke für Deine Worte. Es tut immer gut, Menschen zu finden, die ähnlich fühlen. Mein Verdacht ist, dass diese Worte / Sprüche sehr viel damit zu tun haben, dass die Menschen, die sie sagen, sich einerseits hilflos fühlen, nicht wissen, was sie tun können, aber irgendwas tun wollen (und dann nicht wirklich hilfreich sind) und dass sie andererseits die Trauer der Trauernden auch nicht aushalten können. Bevor mir das selbst passiert ist, war ich auch unsicher im Umgang mit einem trauernden Menschen, wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.


Danke für Eure unterstützenden Worte !!
Die haben sehr gut getan.

Jazz

24.08.2004 12:13 • #8


E
Was ist mit den abgedroschenen Worten bei einer Trennung ?

Verständnis heucheln, um sich selbst zu gefallen ?

26.08.2004 18:27 • #9


B
@Trugschluss.....

ähm.... ich weiß grad nicht, worauf du hinauswillst....

Mit verwirrten Grüßen

Bansh

27.08.2004 09:33 • #10


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag