Hallo Leute, es tut gut, dass ich euch gefunden habe. Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere ein Ohr für meine Story hätte:
Ich bin Gerhard 53 Jahre alt und da fängt es schon an: Ich habe riesige Probleme mit dem älter werden; ich habe meine Endzeitstimmung kaum unter Kontrolle. Aber egal.
Nein, heiraten war für mich doch überhaupt kein Thema. Baujahr 1960, wir fingen doch gerade an uns vom Ehezwang zu befreien. Nein, zusammen in (m)einer Wohnung leben, das war o.k. - aber Frau hatte gefälligst keine lebenswichtigen Dinge einzustellen (Damit ich im Fall einer Trennung nicht plötzlich ohne Waschmaschine dastehe).
Ja ich war schon ein tougher Typ, komisch, dass Trennungen immer von der anderen Seite ausgingen. Immerhin mit einer war ich über sechs Jahre zu zusammen - bis ich mich unbedingt selbststtändig machen wollte und eine brutale Bauchlandung, gefolgt von dicken Schulden, hingelegt habe.
Die Folge war ein Leben als Geächteter, ich fuhr Taxi um ein bisschen Geld zu verdienen. Ich war 33 J alt und war zu nix mehr zu gebrauchen. Das war 1993 - und plötzlich traf ich diese Eine Sie ist 10 Jahre jünger als ich. Was soll ich sagen: Sie liebte mich,ich liebte sie meine finanziellen Probleme standen für sie nicht im Vordergrund. Ich war ihr Prinz!
Wir bekamen 2 Söhne, die heute 15 und beinahe 18 Jahre alt sind. Wir haben damals aberwitzige Kopfstände gemacht, um unser Leben zu bewältigen: Sie ging tagsüber arbeiten - ich Nachts. Wir übergaben uns nachmittags, bei einer Tasse Kaffee, den Autoschlüssel. So vergingen die Jahre.
Meine Schulden haben sich im Laufe der Zeit multipliziert. Sie ertrug die Besuche der Gerichtsvollzieher und all das Übel ohne groß zu Murren.
Ich rappelte mich hoch, wurde vom Taxifahrer zum Postkurier - immer Nachts unterwegs, damit wir wechselweise die Kinder versorgen konnten.
2008 half mir ein Freund mit einem Darlehen, um den LKW-Führerschein zu machen. Ich war inzwischen 48 und die Kinder nicht mehr ganz so klein. Besagter Freund erweiterte seinen Kurierdienst, bei dem ich tätig war, um fünf 40 Tonner, setzte mich im Fernverkehr ein. Ich war nur noch am Wochenende zu Hause. Er ging langsam Pleite, Lohn kam immer spärlicher und zu Hause hatten sie nicht zu essen.
Heute wirft meine Frau mir vor, dass ich damals viel zu lange meinem Freund die Treue gehalten habe, anstatt, um der Familie Willen, die Brocken beizeiten hinzuschmeissen. Natürlich hat sie Recht.
Seit fast 2 Jahren bin ich für eine Spedition unterwegs, die mich pünktlich und leidlich fair bezahlt. Ich bin jeweils im 3 Wochen-Turnus unterwegs und anschliessend habe ich eine Woche frei.
In dieser Freiwoche wäre zu Hause natürlich so manchens zu erledigen. Schade dass ich dann meistens groggy und faul bin.
In letzter Zeit wurde meine Liebste, inzwischen 43 Jahre und immer noch die Schönste für mich, immer abweisender. Mit dem S. lief es allerdings schon seit vielen Jahren nur noch mässig. Ja, das war nicht leicht für mich - aber gut.
Irgendwann nörgelte sie nur noch rum. Und ich Idiot stellte die provokante Frage: Sag mal, was ist los mit dir? Machen sich die Wechseljahre langsam bemerkbar oder provozierst du bewusst die Trennung?
Es war, als wenn Scheuklappen von ihr abfielen und sie sagte: Ja, ich denke, das wird das beste sein. Wir leben doch eh seit Jahren wie in einer WG
Ich habe gefleht, ich habe gebettelt. Ich will sie doch nicht verlieren.
Den Vorschlag, einen Eheberater lehnte sie ab, weil es nix mehr bringt. Ich wollte wissen, was ich tun muss, damit sie mir eine Chance gibt, das Ruder rumzureissen? Nein es wäre zu spät. Ich habe weiter auf einem Besuch beim Eheberater bestanden. Naja, sagte sie, wenn du in drei Wochen wieder da bist, sehen wir weiter
Einen Tag vor unserem 19. Hochzeitstag musste ich weieder auf Tour. Vorher habe ich ihr versprochen, den Fernverkehr aufzugeben und allen Einkommenseinbußen zum Trotz, einen Arbeitsplatz mit täglicher Heimkehr zu suchen
Ich habe ihr einen schriftlichen Massnahmen-Katalog gegeben, in welchen Punkten ich mich verbindlich ändern werde.
Kein einziges Mal habe ich sie in all den Jahren mit einer anderen Frau betrogen. Auch bei ihr wäre kein anderer Mann im Spiel - wir hätten uns einfach auseinander gelebt. Mit diesem Standardspruch will sie mich absägen...
Und jetzt bin ich seit einer Woche wieder unterwegs und kann kaum aufhören, über diese entsetzliche Situation zu grübeln. Ich verstehe einfach nicht, warum sie mir keine Bewährung gewährt.
Danke, dass ihr zugehört habt.
18.05.2013 21:02 •
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