Vor einigen Tagen, nein, am Sonntag hab ich es gespürt. Es überkam mich wieder, dieses Gefühl. Das Gefühl der Liebe. Ich merke von Tag zu Tag mehr, dass ich mich seit fast zwei Jahren gegen dieses Gefühl wehre. Nicht im Allgemeinen, nein. Nur wenn es um Sie geht. Immer wieder kreuzen sich unsere Wege. Natürlich, wir sind Freunde. Das waren wir immer. Sind wir das wirklich? Bis vor fast zwei Jahren war es für mich ausgeschlossen, wieder etwas mit Ihr Zutun zu haben. Es kam anders als gedacht – wie es immer ist. Wir trafen uns auf dem Geburtstag einer gemeinsamen Freundin. Ich wusste nicht, dass Sie auch da sein wird. Sie jedoch wusste, dass ich da sein werde. Ich habe Sie jahrelang „gehasst“. Ich konnte nie auch nur ein gutes Wort über Sie verlieren. In diesen Jahren haben wir uns auch nie getroffen. Dann der 28.12.2013. Smalltalk. Alles in bester Ordnung. Sie gab mir ihre Nummer und ich sollte mich melden. Das tat ich natürlich nicht. Ich wollte nicht. Ich wollte nichts zulassen. Wochen später schrieb Sie mir über eines der vielen Online-Portale. Wieder erst nur Smalltalk. Einige Tage später wurden die Gespräche doch schon tiefgründiger. Doch Gedanken wohin das führen könnte, habe ich mir noch keine gemacht. Ich dachte, dass ich mich von allem sehr gut distanzieren kann. Doch ich merkte schnell, dass wir uns immer noch so verdammt gut verstanden. Ganz gleich was alles war (darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen). Ich bot Ihr an, mich besuchen zu kommen. Gesagt, getan. Sie kam noch am selben Abend. Wir redeten bis tief in die Nacht hinein und merkten beide schnell, dass wir beide was füreinander übrig hatten. Es hat sich von der ersten Sekunde an, „perfekt“ angefühlt. Sie hat sich aufrichtig für alles entschuldigt was je passiert ist. Ich war skeptisch, glaubte Ihr jedoch. Ich sehe immer das Gute im Menschen. Für mich hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Auch Sie. Kaum war Sie an diesem Abend daheim angekommen, schrieben wir noch weiter zwei Stunden bevor wir um 5 Uhr ins Land der Träume fielen. Schon am nächsten Tag um 11 Uhr schrieben wir wieder und das den ganzen Tag. Wir verabredeten uns für den nächsten Abend. Sie kam wieder zu mir. An diesem Abend redeten wir über ihren aktuellen Freund. Es lief gar nicht mehr bei den beiden. Sie wusste nicht was zu tun ist. Ich gab Ihr Ratschläge, verstand Sie und war einfach für Sie da. Mehr brauchte es nicht. Die Gedanken ihn zu verlassen, wurden immer stärker. Sie empfand eine starke Anziehung gegenüber mir. Wie früher schon. Vor einigen Jahren „liebte“ Sie mich schon einmal. Doch mir war das nicht bewusst. Ich glaubte es nicht. Dafür war Sie in meinen Augen immer viel zu hübsch. Dumme Gedanken. Aber sie waren da. Wir trafen uns sieben Tage in Folge jedem Abend. Es passierte nie was. Nur spürte man ganz eindeutig, dass wir uns anzogen. Am siebten Abend konnte ich nicht mehr anders, ich musste Sie einfach küssen. Und so sollte es sein. Es war der Wahnsinn. Unser „Verhältnis“ hielt einige Wochen an, wir verstanden uns immer gut. Wir fuhren ein Wochenende zusammen weg und genossen die Zweisamkeit. Es war wunderschön. Nur war mir Ihr Freund immer ein Dorn im Auge. Ich wollte Sie für mich allein haben. Sie sollte mein sein. Es fühlte sich alles so verdammt gut an. Doch dann der Schlag in die Fresse. Einen Tag bevor ich für einige Tage in den Urlaub fuhr, sagte Sie mir klipp und klar, dass sie bei ihrem Freund bleiben wird, weil sie all das nicht wegschmeißen kann. Ich – natürlich am Boden zerstört. Sie schrieb mir noch eine Abschieds SMS. Damit war es für mich erledigt. Ich konnte mich nicht von dieser Situation runterziehen lassen. Ich wollte beim 80zigsten meiner Oma gut drauf sein. Also einfach alles ausblenden und fertig. Das hat auch funktioniert… Bis zwei Tage später eine SMS von Ihr kam. „Ich kann das nicht, ich kann und will nicht ohne dich sein“. Ich antwortete nicht. Die nächsten Tage kamen immer wieder SMS. Keine Reaktion von mir. Ich wusste nicht welche. Als ich wieder daheim war, traf ich mich mit meiner damals besten Freundin, wir redeten und tranken, landeten im Bett. Klasse. Am nächsten Tag traf ich mich dann mit Ihr. Sie sah den „Schandfleck“ an meinem Hals. Natürlich war Sie verletzt. Ich konnte es nicht rückgängig machen. So war das Thema mit ihr abgehackt und ich war einige Monate mit „dieser“ Freundin zusammen. Aber das war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Den Kontakt zu Ihr stellte ich einige Wochen ein. Dass war aber auch nicht was Wahre, wie ich schnell bemerkte. Jedoch war ich so in meiner Beziehung gefangen, dass ich nicht klar denken konnte. Egal. Die Beziehung war Anfang des Jahres zu Ende. Ich fiel in ein tiefes Loch – aus heutiger Sicht absolut gut. Nur zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung, der Kontakt war aber trotzdem da. Aber nur freundschaftlich. Bald war auch Ihre Beziehung zu Ende. Doch Sie kam lange nicht von ihm los. Jetzt waren wir beide endlich allein, allerdings nicht frei. Wir trafen uns, schauten Filme, redeten, gingen Feiern. Alles war gut. Bis ich wieder merkte, dass ich Sie nicht aus dem Kopf bekomme, egal was ich auch mache. Sie ist immer da. Ich habe Sie ständig vor meinen Augen, kann Sie nicht vergessen. Ich machte Ihr täglich Komplimente. Sie wehrte sich immer dagegen. Irgendwann merkte ich, dass ich nicht mehr an Sie rankomme. Sie hing einfach noch an ihrem Ex. Ich aber konnte das mit den Komplimenten nicht lassen. Kämpfen wollte ich aber nicht mehr. Ich machte mir dann einfach nur noch einen „Spaß“ aus den ganzen Komplimenten. Erst dann merkte Sie, dass Sie mich doch will. Doch da war wieder eine andere, wie schon einmal. Die Andere zeigte großes Interesse an mir, wir trafen uns, redeten, unternahmen viel, verstanden uns gut. Sie war natürlich eifersüchtig, denn Gefühle für mich waren da. Mittlerweile war Sie frei von den Gefühlen ihres Ex. Hätte ich einfach nur noch ein paar Tage Geduld gehabt. Nein, natürlich nicht. Das mit der Anderen ging natürlich auch in die Hose. Warum? Das weiß ich jetzt ganz genau. Weil ich Sie Liebe. Das aber wollte ich mir nicht eingestehen. Und warum? Weil mein Bruder Sie nicht leiden kann, so wie einige Freunde von mir. Wie dumm ist dieser Gedanke? Ich liebe diese Frau und lasse Sie mir von meiner Familie und meinen Freunden „wegnehmen“. Wie dumm muss man sein. Es gibt „Gründe“ warum Familie und Freunde so denken, ja. Aber sollte ich mich davon wirklich abhalten lassen? Vor etwa einer Woche haben Sie und ich auf eine Freundschaft plus geeinigt. Was soll schon passieren, dachte ich mir. Wir werden S. haben und uns sonst ganz normal treffen wie sonst auch. Natürlich lief alles anders als gedacht. Am Wochenende waren wir feiern. Sie fragte ob sie bei mir schlafen könne. Natürlich. Ich wollte sowieso nicht allein sein, das bin ich schon seit einiger Zeit. Wir fuhren zu mir, küssten uns, hatten S.. Es war wundervoll. Ich dachte, dass ich das ohne Gefühl kann. Aber nein, das geht nicht. Wir verbrachten den ganzen Sonntag zusammen, alberten rum, schauten Filme, aßen zusammen. Es war so herrlich vertraut. Ich hatte so viel Spaß wie lange nicht mehr. Wie eigentlich noch nie. Nur mit Ihr konnte ich bisher so viel lachen und Spaß haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal Muskelkater vom Lachen hatte. Das muss schon Jahre her sein. Und damals war das auch mit Ihr. Und was sagt mir das? Genau. Ich Liebe Sie. Auch wenn ich es mir nie eingestehen wollte. Jetzt weiß ich es. Nur ist es jetzt wohl zu spät. Ihre Gefühle für mich sind zurückgestellt und Sie will sie auch nicht mehr zulassen. Habe Ihr zweimal in Folge wehgetan. Ich verstehe Sie. Ich bin gespannt was aus unserer Freundschaft plus wird. Ob sie mir nun gut tut oder nicht, ist mir egal. Hauptsache ich kann an ein paar Tagen in der Woche bei Ihr sein. Auch in der Hoffnung, dass Sie doch merkt, dass Sie mich auch will. Ich warte. Es gibt keine Frau die mich in allem so gut versteht, wie Sie es tut. Unsere Ansichten sind dieselbe. Egal um was es geht. Es ist perfekt und das eigentlich seit Jahren. Ich frage mich, wie ich mich von meiner Familie und den Freunden so beeinflussen lassen kann. Man sucht sich eben nicht aus, wen man liebt. Man liebt einfach. Es gibt nur diesen einen Grund, warum ich das mit Ihr immer gelassen habe. Das möchte ich jetzt aber nicht mehr. Allerdings gehe ich davon aus, dass es jetzt zu spät ist. Sie hat jetzt Angst, dass ich doch wieder einen Rückzieher machen könnte. Was ich absolut nachvollziehen kann. Ich würde dieselbe Angst haben.
Für mich gibt es eigentlich nur noch die eine Möglichkeit. Wir müssen es miteinander probieren, denn sonst kommen wir NIE voneinander los. Und genau das werde ich Ihr bei unserem nächsten Treffen sagen. Nur wenn wir es probieren, können wir je voneinander loskommen oder eben einfach zusammen glücklich sein. Zu verlieren habe ich nichts mehr.
Was meint ihr? Was soll ich tun? Soll ich überhaupt noch was tun? Soll ich kämpfen und versuchen Sie davon zu überzeugen, dass ich Sie will und dass ich Sie kein drittes Mal versetzten werde? Ich bin gespannt was ihr zu sagen habt. Vielen Dank schon mal für eure Antworten und dafür, dass ihr euch diesen langen Text durchgelesen habt.
14.10.2015 20:37 •
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