Hi an alle hier,
die bereit sind sowohl ihren eigenen Schlamassel zu offenbaren, wie auch anderen mit Rat und Tat, oder auch einfach nur (nur ?) mit Beistand und Mitgefühl zur Seite zu sein.
Ich habe viele Beiträge gelesen, und war beeindruckt von der Menge an Zuspruch und Aufmerksamkeit.
Mein Name ist Lutz, bin 47 (oh Graus) Jahre, und im Moment ziemlich am Ende.
Auch mich hat das Schicksal ereilt, das uns hier alle beschäftigt, der knock out kam an Ostern, angefangen hat es knapp 3 1/2 Jahre vorher, mit einem Zettel an ihrem Auto, dem ersten Telefongepräch.... Vom Sehen kannte ich sie und ihre Söhne (heute 5 und 12 Jahre alt) schon lange, wir wohnen in der gleichen Straße, direkt in benachbarten Mietshäusern, hatte mir schon oft gewünscht, sie kennenzulernen. Sie war irgendwie mein Traumtyp.
Ich war lange allein gewesen, und war überglücklich, als es zwischen uns klappte. Es war, wenn auch nur für kurze Zeit, der Himmel auf Erden. Ich wußte allerdings auch, das es alles andere als einfach war, denn sie hatte sich erst seit ca. drei Monaten vom Vater ihres jüngsten Sohnens getrennt, mit dem sie 7 Jahre zusammen gewesen war, und sie hing ihm auch noch hinterher. Übrigens ist sie 12 Jahre jünger als ich.
Es kam, wie es kommen mußte, nach ca. drei Monaten wollte sie mich plötzlich nicht mehr. Für mich brach schon damals die Welt zusammen, wie war ich doch naiv und auch von dem unbedingten Wunsch geleitet, mir ihr zusammen zu sein. Dann war 4 Wochen Funkstille. Ich litt, heulte, war verzweifelt und wollte sie nur zurück.
Dann meldete sie sich plötzlich wieder, und wir kamen wieder zusammen, ich war bereit die Auszeit als Unsicherheit bezüglich ihrer alten Beziehung zu verstehen, und war wiederum überglücklich....
Das Mietshaus, indem sie wohnt, gehört ihr, und es dauerte nicht lange, so war ich mit Renovieren usw. beschäftigt. Ich war damals selbstständig, als PC-Service Mensch, und habe viel von meiner Zeit geopfert für ihre Belange, leider nicht für meine Eigenen. Eine Weile war sie sehr lieb und zärtlich, wobei man sagen muß, das sie alleweil krasse Wutausbrüche bekam, meist aus der Überlastung mit dem Haus und ihren Kindern, vor allem dem Kleinen. Heute denke ich, das sie ihrem Ex noch immer hinterher hing, und manchmal mußte der Kleine eben leiden, weil er dessen Sohn war, oder ich, weil ich im Weg war. Dann wurde sie ungeduldig mit mir, es ging ihr nix schnell genug, ich wäre faul, und kümmere mich nicht (gleichzeitig) um mein Fortkommen, um die Kinder und wäre ambitionslos. Nicht das wir nicht auch eine schöne Zeit hatten dabei, doch hatte ich immer das Gefühl genügen zu müssen, ihren Ansprüchen und Forderungen gerecht zu werden. Je mehr ich gab, umso mehr wurde gefordert.
Dann, vielleicht 8 Monate später, machte sie in einem Anfall von Wut, das ist immer ihr probates Mittel, wenn sie nicht mehr weiter weiß, wieder Schluß, und wieder war ca. 4 Wochen Funkstille. Die gleiche Verzweiflung, das Heulen und das Elend. Dann kamen wir wieder zusammen, wiederum erst der Himmel auf Erden, dann wieder langsam die gleichen :'(Strukturen, wieder nach einem Jahr die Auszeit (Heulen ...), und wieder ging es nach einer Ausprache und viel guten Vorsätzen von vorne los. Diesmal dauerte es fast 1 1/2 Jahre.
In dieser Zeit sie mich einmal mit ihrem Ex betrogen (er hat sie betrunken gemacht und überredet, sagte sie). Naja..
Und Ostern dann, ich hatte mich ein wenig zurückgezogen, war mehr bei mir, als bei ihr, hatte meine hausmeisterischen Tätigkeiten ein wenig eingestellt, wurde sie plötzlich wieder ganz kühl und so zwischen Tür und Angel, erzählte sie mir dann, das wenn einer (ich) nicht da wäre, und man (sie) denjenigen nicht vermissen würde, dann wäre es jawohl nicht mehr so doll, sie hätte keine Lust mehr, ich hätte ja eh keine Initiative, würde auch nix mit den Kindern machen, es wäre Schluß und tschüs....
Und jetzt, habe ich langsam 2 Monate wieder voller Sehnsucht und wenig Essen, viel Rauchen und B. hinter mir.
Ich weiß, ich habe eine Beziehung hinter mir, die mich in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt hat, immer wieder Himmel, immer wieder die Hölle.
Letzendlich sind wir beide voll gegensätzlich, sie immerfort getrieben von das muß noch gemacht werden.., ich eher ruhiger (du bist faul), sie eher materiell, ich eher ideell, für sie ist ein Glas halbleer, für mich halbvoll, sie sehr kontaktarm und auf ihre relativ kleine Welt beschränkt (sie hat eigentlich keine Freunde), ich eigentlich den Menschen zugekehrt, extravertiert. Sie liebt schöne Dinge, ich finde sie ja auch ganz nett, aber das war mir nie so wichtig.
Sie eigentlich ohne große Interessen außer ihrem Haus und Job
(sie ist Floristin), und ich eigentlich vielseitig.
Sie eher mißtrauisch gegenüber den modernen Entwicklungen wie Internet, usw., ich aufgeschlossen und neugierig.
Denkt euch jeden Gegensatz aus, auf einer von beiden Seiten ist immer sie oder ich.
Jetzt denkt ihr sicherlich, was will der alte Trottel, kann froh sein, das es zu Ende ist, hätte er nie anfangen sollen, oder bei der passenden Gelegenheit selber sich in Sicherheit bringen..
doch ich bin fertig, habe Liebeskummer und weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe keinen Kontakt mit ihr, vermisse sie wahnsinnig, muß mich zurückhalten, sie anzurufen, und kann doch nicht vermeiden, sie ab und zu sehen auf dem Balkon (wir schauen uns ca. 12m vis a vis an, ohne Gruß nur ganz kurz), und diese verdammte Hoffnung, das sie doch begreifen möge, wir gehören doch zusammen, ich liebe sie und ....
Vieles von dem, was ich hier gelesen habe, hat mir bereits geholfen, allein das ich nicht allein bin mit meinem Schmerz.
Danke dafür !
Ich weiß jedoch selber nicht, warum ich immer noch will, das sie zurück kommt, verstehe nicht, warum sie sagte, es wäre halt nicht mehr so doll, usw.
Vielleicht bin ich nur ein alter Narr, der nicht unterscheiden kann zwischen Traum und Wirklichkeit, der Angst hat, das wars dann mit Liebe in diesem Leben, aber ich bin so mutlos
und nichts macht mehr Spaß.
Ich mache, nachdem meine Selbstständigkeit die Bachgasse heruntergegangen ist, mit Offenbarungseid und dem ganzen Sch..., jetzt einw Weiterbildung übers Arbeitsamt. Das rettet mich immer so über die Woche, aber die Wochenenden sind eine Qual, schauen ob ich sie sehe, ob sie wohl an mich denkt, vielleicht würde sie gern wieder, traut sich aber nicht....wenn und aber, ich bin so mürbe und erschöpft von dem ganzen Mist, traurig, wütend, hoffnungslos, ....
Meine Freunde, tolle Freunde, sagen, du mußt da durch, geh auf keinen Fall zu ihr zurück, fall sie käme und doch weiß ich nicht, was ich machen würde.
Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ich damit umgehen soll.
Ich danke euch fürs zu hören
Lutz
02.06.2002 18:23 •
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