Grüß Dich,
ja, die nur allzu häufige Geschichte mit Depressionen
Echte Depressionen sind eine sehr ernstzunehmende Erkrankung, weil sie nicht nur das eigene Leben massiv einschränken, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf das Umfeld haben können. Depressionen äußern sich aber nicht immer gleich. Ich selbst litt jahrelang unter diesem elenden Mist und habe mich beispielsweise nie von meinen Partnerinnen zurückgezogen - eher im Gegenteil, ich war teilweise zu anhänglich. Manche Personen hingegen isolieren sich. Beides ist krankhaft und im Normalfall belastend für den Partner.
Was ich von mir selbst gelernt habe und auch von späteren Beziehungen, in denen dann zwei meiner Partnerinnen schwere Depressionen hatten (und ich nicht): Andere können daran gar nichts ändern, die können das allenfalls verschlimmern. Man kann gar nichts tun, außer den Ratschlag zu geben, für Gespräche dazu sein, wenn der andere das will. Man sollte auch vermitteln, dass es keine Schwäche ist, nach Unterstützung zu suchen.
Die Frage ist allerdings, wie viel Schaden die On-Off-Systematik auf Deiner Seite schon angerichtet hat. Vertrauen, das beschädigt ist, kann sich später in Angst äußern und die Beziehung weiter belasten, vor allem, wenn es Rückschläge gibt - und die gibt es. Es scheint völlig unklar, wie er künftig mit seiner Situation umgehen will. Scheinbar war er bisher nicht wirklich offen zu Dir und auch nicht wirklich bereit, ernsthaft mit Dir über seine Probleme zu sprechen; so solltest Du etwa das angesprochene Problem mit der Dysfunktion einfach so hinnehmen. Es scheint grundlegend an der nötigen kommunikativen Zusammenarbeit zu fehlen.
Ein Urlaub ist vor dem Hintergrund keine gute Idee. Schlussendlich sehe ich das sehr kritisch und leider kann ich Dir zu nichts mehr raten, als auf Dein Bauchgefühl zu hören und Dich mit der Frage zu beschäftigen, ob es nicht besser wäre, einen Schlussstrich zu ziehen.
06.09.2020 17:04 •
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