Hallo liebe Gemeinde,
ich bin down kann man sagen, ziemlich down, wie wohl so viele hier.
Fakt ist, ich bin seit zwei Monaten von meiner Ex getrennt. Aber nicht weil ich ein Ar. war. Ich lernte sie kennen als kleines verschlossenes Mädchen, welches immer von Männern irgendwie unterdrückt wurde.
Sie wurde gehauen, kontrolliert, Ausgangsverbot, volles Programm halt...
Sie kam dann zu mir, musste zwangsweise bei mir wohnen (lange Geschichte), und das über ein Jahr lang.
Ich zeigte ihr Freiheit, das LEBEN. Ich zeigte ihr dass ein Partner nicht zwingend immer wissen muss was man macht, dass es auch Geheimnisse geben darf. Das ist Persönlichkeit, die Freiheit die einem grundlegend zusteht. Wir beglichen ihre Schulden, taten dies, jenes, zogen ihr Leben wieder in den grünen Bereich. Sie blühte von mal zu mal mehr auf, wurde immer selbstbewusster, zeigte auch (endlich) mal ihre Weiblichkeit, und doch entfernte sie sich immer weiter von mir...
Man muss dazu sagen sie ist Altenpflegerin, examiniert, sie war völlig überarbeitet. Jetzt ist sie im Krankengeld, auch gut so. Ein Burn-Out machte sich bemerkbar, und hey, ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte, ich beschwor sie bei dem Laden zu kündigen, über Monate...
Sie tat dass dann auch. Endlich! Mal zu mal wurde sie anders zu mir, distanzierter, argwöhnischer...
Sie lief mitten in die Depression rein, nein, vielmehr hat ihr Burn-Out ihre Depression nur zum Vorschein gebracht. Ich war wie immer, aber auf einmal hatte sie das Gefühl ich würde sie anschrein oder sie massiv unter Druck setzen. Sie ging in Therapie, bekam dann Antidepressiva, nach zwei Wochen meinte sie dann sie liebt mich nicht mehr und von einem Tag zum anderen war es vorbei...
Ich wusste nichts! Ich hatte keine Ahnung was in ihr geschah, sie legte mir Kontaktsperre auf. Beziehungspause meinte sie. Ich kämpfte natürlich, ich mein, ich wusste es geht ihr schlecht, aber hatte keine Ahnung wieso. Also wollte ich zwingend Kontakt halten (größter Fehler bei einem Menschen mit Depressionen), und das ging voll nach hinten los.
Irgendwann trafen wir uns, per Zufall. Ich wusste mit der Situation nicht wirklich umzugehen, sag ich jetzt freudig hey oder gehe ich wortlos vorbei...
Sie aber kam von selbst, kam mir wie ein Freund entgegen, umarmte mich, das übliche blabla, und schwupps waren wir im Café. Sie offenbarte mir meine Freundschaft wäre ich wichtig, sie will mich als Freund unbedingt behalten, blablubb...
Seitdem läuft es so:
2 Tage hui
Kontaktsperre
2 Tage hui
Kontaktsperre
usw...
Dummerweise ist es so dass sie SPÄTESTENS nach drei Tagen anfängt mich zu fragen wie es mir geht...
Ich würde die Sperre ja gerne aufrecht erhalten, aber sobald ich auf die Frage nicht antworte wird mir mit:
Deine Freundschaft ist mir eh egal
Leck mich
Wir hören nie wieder was voneinander wenn Du nicht...
etc... pp....
gekontert.
Das will ich natürlich irgendwie nicht, irgendwie aber doch. Also gehe ich drauf ein, alleine weil ich ihre Krankheit, ihre schwere Depression dahinter sehe, sie kann ja nichts dafür. Und damit werde ich automatisch zum CoDepressiven, der obendrein noch Liebeskummer hat ohne Ende...
Die Situation macht mich fertig. Vor allem weil sie mir vor ein paar Tagen offenbarte Schwanger zu sein, es wäre ein ONS gewesen, sie wäre total besoffen gewesen und schämt sich dafür, aber hey, Schwanger...
Nach 6-7 Wochen nach der Trennung Schwanger? Hey ich mein Respekt, hast mal an mich gedacht Mädel?
Mein Problem ist ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Auf der einen Seite macht sie Schluss aus mangelnder Liebe (was ein typisches Symptom für eine Depression ist) auf der anderen will sie unbedingt den Kontakt zu mir. Warum sie ist wie sie gerade ist weiß ich genau (hab mich da lange professionell beraten lassen, tue es immer noch), aber warum kämpfe ich noch? Ich weiß genau unsere Liebe, so wie sie mal da war, wird nie wieder so sein, man kann sie nur wieder neu aufbauen, evtl. über eine Freundschaft. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Dann aber wieder die Frage, warum bin ich ihr vermeintlich wichtig? Lohnt es sich zu kämpfen, sich immer und immer wieder verletzen zu lassen, wohlwissend sie ist gerade krank, oder für immer, ka. Lohnt es sich für nur Monate bis sie genesen ist oder gar für Jahre zu warten?
Ich weiß ich muss meine Stärke finden mit allen Situationen umgehen zu können, das ist mir bewusst, aber irgend jemand da draußen der ähnliches durchmachen durfte? Ich weiß nicht genau wie ich mit der Situation umgehen soll...
16.11.2014 21:17 •
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