Hallo. Vielleicht habt ihr für meine Situation einen Rat für mich oder auch ein einfach ein ‚offenes Ohr.‘ Ich bin weiblich und 25 Jahre alt. Ich habe seit meiner Jugend mit Depressionen und teilweise sozialen Ängsten zu kämpfen. Besonders die Depression, mit auch immer wieder schweren Phasen, liegt da im Vordergrund. Ich bin medikamentös und psychiatrisch diesbezüglich in Behandlung und versuche zu lernen, damit zu leben. Teilweise ist jeder Tag ein Kampf, aber ich versuche mir auch Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen, wie es möglich ist. Nun zu meinem Anliegen . Ich habe in den letzten 5 Jahren immer wieder versucht, Männer kennenzulernen. Sowohl vom Alter (20-35), als auch von deren Hintergrund, waren es die verschiedensten Leute. Dazu muss ich sagen, dass ich sie jedoch so gut wie ausschließlich online kennenlernte, da ich selber eher introvertiert in der Welt ‚draußen‘ bin und auch nicht viel ausgehe. Da liegt sicher ein großes Problem darin. Ich schätze in den letzten 5 Jahren waren es an die 30 Leute, die ich versetzt kennenlernte. Es war in jedem Fall, bis auf vielleicht 2 Ausnahmen so, dass ich nach 2 Dates abgelehnt wurde. In den seltensten Fällen kam es zu mehr Treffen, die aber auch in erster Linie durch mich angestoßen wurden. Rückblickend kann ich eigentlich sagen, dass ich bereits nach dem 1. Date merkte, dass das Interesse sank. Aufgrund meiner psychischen Probleme bin ich in der Vergangenheit absolut falsch damit umgegangen, was ich auch erkenne und so nicht mehr handhaben möchte. Ich entwickelte innerhalb kürzester Zeit starke Verlustängste, was mein Gegenüber natürlich merkte. Mit der Zeit versuchte ich von Anfang an reinen Tisch zu machen, was aber nichts am Ergebnis änderte. Ich baute starkes Misstrauen auf, da die ersten Männer, die ich kennenlernte, mir praktisch das Blaue vom Himmel versprochen haben und mich hernach fallen ließen wie eine heiße Kartoffel.
Ich habe kein sonderlich hohes Selbstbewusstsein, versuche jedoch immer offen, höflich und freundlich mit meinem Gegenüber umzugehen, auch trotz vieler schlechter Erfahrungen mit Männern. Das Problem was weiterhin dazukommt ist, dass selbst wenn ich offen über die Depression spreche, Sätze kommen wie, ich könne ja nicht lächeln, ich sehe immer so ernst aus. Dass ironisch gesagt wird, ob ich überhaupt glücklich sein kann oder wie ein Charakter aus einem Film aussehe, der keine Emotionen hat. Ich versuche die Menschen natürlich zu verstehen und akzeptiere ihre Ansichten, dennoch tun solche Worte extrem weh, vor allem weil das meist nach kürzester Zeit kam. Es gab auch Männer, die mir schöne Augen machten, letztendlich aber nur S. wollten. Auf einen Kuss oder eine Umarmung bildete ich mir dann zu viel ein.
Das was mich in erster Linie so extrem schmerzt ist, dass bisher einfach keine einzige Person dabei war, die sowas wie Gefühle für mich entwickelt hat oder die mich von sich aus gerne über eine längere Zeit, hätte kennenlernen wollen. Natürlich kann ich niemanden dazu zwingen, aber ich habe so gut es geht versucht, die Dinge anzugehen, meine Verlustängste abzubauen, fröhlicher zu gucken, immer ehrlich und offen zu sein, aber auch meine Werte zu kommunizieren. Gerade das fanden beim Schreiben die Männer ja meistens so toll. Aber es blieb nicht von Dauer. Ich bekam zwischendurch große Zweifel an meinem Aussehen durch diese Sachen und stürzte mich in Sport und eventuellen Schönheits-OPs, wovon ich eine Nasen-Op auch durchzog. Dies habe ich glücklicherweise überwunden, dieses obsessive Sorgen über das Aussehen und für jeden Mann hässlich zu sein.
Wirklich begehrt fühle ich mich jedoch dennoch nicht. Es kamen dann auch Fälle dazu, dass ich einen Mann kennenlernte, wo ich wirklich dachte das lief gut, er mir dann aber verschwieg, dass er eine Tochter hat. Womit ich an sich nicht mal ein Problem gehabt hätte.
Habt ihr einen Rat, wie ich mit frustrierenden Dating-Erfahrungen umgehen kann, ohne dass es einem psychisch danach immer extrem schlecht geht oder das Handtuch wirft? Im Moment habe ich mich davon distanziert, weil ich einfach merke, keine Energie mehr dafür zu haben. Es ist, als bin ich sehr abgestumpft und dass mir alles nur noch egal ist.
Gestern 19:37 •
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