Mir ging es wie vielen von Euch:
Ich war in einer Beziehung und unglücklich, aber es gab natürlich 1000 Gründe, warum es trotzdem besser war zu bleiben. Ja es war besser zu leiden, meine Situation zu ertragen als allein zu sein und nicht zu wissen, wie es weiter geht. Dabei habe ich den Partner idealisiert (er sieht so gut aus, keiner wird mich je wieder so lieben wie er, er tut alles für mich) und mich immer kleiner gemacht (was habe ich schon zu bieten, werde ich es allein schaffen?)... Auf diese Weise fiel es mir natürlich viel schwerer aus meiner Situation (oder wie hier so oft geschrieben wird: aus der Komfortzone des Leidens) auszubrechen.
Nach Monaten (in meiner Ehe waren es Jahre) bin ich trotz allem gegangen: allein (ohne doppelten Boden), mit allen Selbstvorwürfen, mit allen Zweifeln, mit allen Schmerzen... und noch immer bin ich auf dem Weg.
Mittlerweile kann ich meine Gefühle besser differenzieren und spüren...mit anderen Worten: ich bin jetzt näher an mir dran. Da sind immer noch Gefühle der Trauer, Ohnmacht oder Wut.
Aber mittlerweile kann ich auch endlich wieder den Blick von mir und meinem Elend heben und positive Dinge sehen. Ich kann dankbar sein.
Dankbar, dass ich in einem Land voller Luxus lebe (fließendes Wasser, Strom, Bildung, kein Krieg),
dankbar, dass meine Kinder und ich gesund sind
dankbar über die Hilfsbereitschaft meiner Freunde
dankbar, dass ich den Mut habe diesen Weg zu gehen (naja ok, nicht immer)
An dieser Stelle möchte ich diesem Forum und den vielen aktiven ehrenamtlichen Menschen hier DANKE sagen. - Euer Engagement ist etwas ganz besonderes und nicht selbstverständlich!
Besonders möchte ich mich bei JoAI und bei Little Drummer Boy bedanken.
Ich bin noch auf dem Weg, habe immer noch Angst: vor dem Alleinsein, ob es nochmal jmd finde werde, der mich liebt, vor der Zukunft … aber endlich sehe ich auch das Licht am Ende des Tunnels.
Mila
09.08.2015 21:46 •
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