Hallo Heartpain!
Ich verfolge mittlerweile schon Deine Themen,das hier ist das vierte,dieses mal ist der Fokus auf den Menschen gerichtet,der als Konsumprodukt betrachtet wird.Nun ja,das ist ja auch so und auch normal,weil der Datingmarkt oder die Singlebörsen und Datingseiten sind ja im Grunde betrachtet ein Marktplatz,wo Angebot und Nachfrage zusammenkommen.Es heißt ja nicht umsonst bei vielen gestellten Fragen der Suchenden:Was bietet mein Gegenüber,was kann ich bieten?
Dracarys hat Dir in dieser Hinsicht ja schon einen sehr anschaulichen Vorfall berichtet,bei der sie bei einem Date schon regelrecht seziert und mehr oder weniger aufgefordert wurde,sich auszuziehen,damit sich ihr männliches Pendant ein genaueres Bild machen kann.Nun ja,ein anatomisches Bild aus einem Biologiebuch aus der Schule hätte es vermutlich auch getan.Das ist in meinen Augen schon eine krasse Form von einer Reduzierung eines Menschen auf die rein körperliche Betrachtung und Bewertung.Leider ist es aber auch so,dass gerade im Onlinebereich dieses meisten sowieso und regulär im Vorfelde stattfindet,wenn es nicht spezialisierte und/oder Bezahlseiten sind,wo erst über einem Punktesystem oder ähnliches ein Vorabauswahl erfolgen kann.Das wurde ja bereits in Deinem Thema mit dem Onlinedating thematisiert und in diesem Thema ist der Tenor im Prinzip identisch.
Hier ist die Frage dann natürlich eher,ob und was da mit einem Menschen selbst passiert und wenn wir das Beispiel von Dracarys nehmen,es ist auch schon im realen Leben längst angekommen,dass eben sehr fein justiert und selektiert wird.Zwischen Hoffen,bestmöglichem Präsentieren und dann dem Erhalt eines Korbes gehen in einem Menschen eine Menge Emotionen und Gedanken durch den Kopf und Körper,manche macht es krank,viele werden depressiv und wenn man sich irgendwann daran gewöhnt hat,was und wie das bei der Partnerwahl abläuft,dann stumpft man ab,manche verbittern,manche machen einfach weiter und wenige haben trotzdem noch Hoffnung.
Ich persönlich glaube,dass der Menschn schon immer ein Produkt war,der Unterschied zu früher ist heute nur,dass alles viel schneller begutachtet und bewertet wird.Außerdem findet deutlich seltener ein richtiges Kennenlernen statt,wenn es nicht der Etikette und Höflichkeit widersprechen würde,hätten vermutlich viele Menschen bei einem Date einen Block mit Stift dabei,dann wird die Liste abgearbeitet und am Ende steht dann das Ergebnis.Aber im Grunde ist die Liste ja auch schon im Kopf und die wird dann so abgearbeitet.Nach einem Date überlegen manche vielleicht noch ein wenig,für andere ist es schon klar,dass war nicht der Partner oder die Partnerin,den oder die ich nicht möchte und jeder Mensch kann dann überhaupt noch froh sein,wenn man da noch informiert wird,denn viele Menschen verschwinden dann im Nirvana des Nirgendo im Irgendwo.
Nun kann wieder mit vielen Begriffen eine Bewertung und Herangehensweise Deiner Fragestellung bearbeitet werden,im Grunde läuft es dann aber darauf hinaus,dass Du dann wieder bei den Antworten landest,die Du in Deinen anderen Themen bereits bekommen hast.Dann kommen wieder Vorwürfe,Du bist nicht selbstbewusst,Du würdest das ausstrahlen,arbeite an Deinem Selbstwert und so weiter.Die auch hier klassisch wiederkehrende Meinung.Letztlich kannst Du Dir nur selbst helfen.
Im Grunde ist alles in der heutigen Zeit ein Konsumprodukt,weil im Prinzip alles und alle genutzt,gebraucht,aber irgendwann auch wieder ausgetauscht und weggeworfen werden kann und das Neue,Aufregende und Unbekannte immer mehr Reize und Sympathie bieten,als sich auf eine Sache lange,dauerhaft,verbindlich und mit viel Mühe,Aufwand und Geduld zu konzentrieren.Das haben die Menschen auch heute eher selten nötig.Was nicht mehr gebraucht,alt und oder neu ist,wird schnell mal entsorgt,der Markt,egal welche Rubrik,gibt es das auch her.Man kann sich fragen:Haben verbindliche Langzeitbeziehungen überhaupt noch einen Sinn?Viele Beziehungen werden ja gar nicht mehr mit dem Kerngedanken geschlossen,dass diese ewig halten soll.Heutzutage reicht schon eine zeitlang oder solange,bis etwas oder jemand besseres auftaucht.
Dieses Gemengelage habe ich schon vor Jahren erkannt und für mich da eben eine Nische entdeckt,wo ich zeitweiligen Genuss und Freude mit einer Frau habe,dieses aber immer zeitlich befristet ist.Nun ist die Partnersuche nicht mehr mein Ziel,gänzlich verzichten auf weibliche Nähe möchte und brauche ich nicht,denn der Markt bietet für meine Zielvorgaben auch Potential.Ich habe aber verinnerlicht,dass dieses alles eben nur zeitlich befristete Arrangements sind und da ich keine feste Partnerschaft suche und auch eine Engelsgeduld habe und sehr gut damit zurechtkomme,auch mal viele Monate oder auch länger keinen weiblichen Kontakt zu haben,kommt für mich eine Gewissensfrage oder jene nach mangelndem Selbstwert oder Selbstwertgefühl gar nicht erst auf.Das habe ich,ich bin auf dem Markt in meinem Peripheren tätig und erfolgreich und das genügt mir.Würde ich die Parameter verändern,beispielsweise auf die Suche nach einer Langzeitpartnerin gehen,dann hätte ich vermutlich auch mit viel Frust und negativen Erlebnissen zu kämpfen.Das lasse ich erst gar nicht zu.Klar bekomme auch ich Körbe und nicht jedes Stelldichein ist ein Gedicht,aber so ist halt das Leben.Mal hat man Glück und Erfolg und manches Mal eben enden Geschichten sehr frühzeitig oder mit einem Knall.Lässt Dich das weitestgehend unbeeindruckt,kommst Du damit zurecht und kannst weitermachen.Geht das ganze jedoch in eine sehr negative Richtung,dann würde ich immer eine Pause oder ein Umdenken ins Speil bringen.Solange man selbst einigermaßen darüber und über sich selbst wachen kann,sollte das eigene Selbstbewusstsein und der Selbstwert keinen dauerhaften Schaden davontragen.
30.09.2020 02:47 •
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