Hey @TomTraurig ,
ich hab mich ne Weile mit The Work beschäftigt.
Ich bin dagegen sehr ambivalent.
Byron Katie ist in meinen Augen ein typischer charismatischer Guru, der auf diese eine Methode setzt, und sie in riesigen Hallen Öffentlichkeitswirksam umsetzt. Außer dass die Tränen in Strömen fließen habe ich auch immer nicht den Eindruck, dass sich so megakrass etwas ändert. Keine Ahnung, ob die Menschen, die dort mit wirklich teils schlimmen Geschichten hinpilgern, nach dieser Erfahrung auch aufgefangen werden...
Dieses: Tu das und alles wird gut! ist einfach so ziemlich immer eine Lüge. Insbesondere für den Fall von wirklich traumatisierten Menschen kommt mir die Methode regelrecht gefährlich vor.
Auch wenn Menschen ohnehin schon sehr verunsichert sind, ihrer eigenen Wahrnehmung nicht trauen, sich lieber jeden Schuh anziehen wollen, dann finde ich die Methode eher ungünstig.
Ansonsten ist es eine Methode, die erst mal sehr vom Denken ausgeht, und als Denkmensch finde ich die Methode sehr super, um aus den gewohnten Denkbahnen auszubrechen, und neue zu finden. Ich finde auch die Idee sehr gut, hinzuspüren, zu was für Gefühlen unsere Gedanken führen.
Wofür mich die Methode (nochmal) sensibilisiert hat ist, dass so viele Dinge, die wir als die Wahrheit denken, einfach nur eine Möglichkeit von vielen ist, sich die Dinge die wir sehen und die uns widerfahren sind, zusammenzupuzzeln. Und dass wir oft glücklicher sind, wenn wir einfach nur unsere Denkweise und das Puzzel unserer Gedanken ändern.
Also, für den Hausgebrauch, bei beherrschbaren/alltäglichen Problemen und normaler Traurigkeit durchaus eine nette Sache, für bedrohliche Zustände wäre ich definitiv vorsichtig.
17.09.2022 13:49 •
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