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Gedankenexperiment - Byron Katie

Träumchen
Liebe Forumsgemeinde!

Ich möchte Euch gerne etwas erzählen, Euch teilhaben lassen. Im Moment höre ich gerade ein Hörbuch von Byron Katie, und ich finde ihre Methode der vier Fragen verblüffend! Mir hilft es, mal meine Gedanken zu stoppen und etwas von einer oder mehreren Seiten zu betrachten. Ich versuche es mal anhand eines Beispiels, wie das ungefähr funktioniert.

Ich bin sauer auf ihn, weil er immer so unverbindlich bleibt, weil er so herumdruckst. Das ist so bescheuert. Er entscheidet sich einfach nicht. Er muss sich doch mal entscheiden!

Er sollte sich endlich voll und ganz zu uns bekennen.


Ist das absolut wahr? Kannst Du das mit Sicherheit wissen?

Ja natürlich! Ich kriege doch mit, wie er sich verhält! Er ist so doof! Andererseits, eigentlich weiß ich es nicht wirklich, dass er mich nicht liebt oder uns nicht will. Es wäre möglich, dass sein Verhalten woanders herrührt.

Wie fühlst Du Dich, wenn Du das glaubst?

Furchtbar. Ich wälze diesen Gedanken ständig hin und her, bekomme Angst oder werde traurig oder wütend, ich möchte am liebsten alles hinwerfen, dann wieder spüre ich die tiefe Liebe. Ich fühle mich zurückgestoßen unn minderwertig, manchmal glaube ich, er wartet auf etwas besseres als mich. Es fühlt sich an, als hätte ich tausend Steine im Herzen.


Wer wärest Du ohne diesen Gedanken? Wie würdest Du Dich ohne ihn fühlen?

Frei und gkücklich! Ich könnte einfach genießen, was wir sind und haben, mich an der gemeinsamen Zeit erfreuen und voller Vertrauen in die Zukunft sehen. Ich könnte unsere Beziehung bereichern, weil ich einfach ich sein kann, ausgeglichen und fröhlich. Ich wäre locker. Ich würde nicht mehr ständig nach irgendwelchen Zeichen suchen. Das fühlt sich toll an. Leicht.

Er sollte sich endlich voll und ganz zu uns bekennen - dreh es rum!

Ich sollte mich endlich voll und ganz zu uns bekennen. Ist das genauso wahr oder wahrer?

Ja. Dadurch, dass ich immer auf ein Zeichen von ihm warte blockiere ich meine Gefühle. Das fühlt sich nicht gut an. Ich bleibe selber innerlich auf Distanz, was er sicherlich auch spürt. So kann keine Verbindung entstehen.


Ich sollte mich .... zu mir bekennen.

Ja, auf jeden Fall. Wenn ich ständig um ihn kreise, vergesse ich mich selber. Statt irgendetwas für mich zu tun, was mir Freude bereitet und mich glücklich macht, grübel ich und fühle mich schlecht. Dadurch bekenne ich mich ja nicht zu mir. Und außerdem kann dann nicht sehen, was ich eigentlich will, weil ich ja permanent im Außen bin und auf irgendetwas warte.


Usw...

Wie gesagt, mir hilft es, klarer zu sehen und mich besser zu fühlen, wenn ich merke, dass ich mir mit meinen eigenen Gedanken mal wieder selber im Weg stehe.

04.02.2016 10:54 • x 7 #1


K
Liebt er/die mich..
Liebst du dich..

Will er/sie mit mir zusammensein..
Will ich mit ihm zusammensein..

Ist er/sie gut für mich..
Bin ich gut mit mir..

Gibt es eine gemeinsame Zukunft..
Kann ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen..

usw.

Super Methode..
Wird gleich eingeführt in den täglichen Denkprozess..

04.02.2016 11:16 • x 1 #2


A


Gedankenexperiment - Byron Katie

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V
Liebes Träumchen

mit Byron Katie habe ich auch schon gearbeitet. Ist viel dran, meine ich.

Er soll sich zu uns bekennen.
Ich sollte mich zu mir bekennen
Tue ich mit so einem Mann aber nicht. Dieser Mann ist quasi die Personifizierung einer verhindernden Haltung mir selbst gegenüber. Ich sehne mich nach einem Mann, der mich annimmt. Irgend etwas in mir ist noch nicht bereit sich annehmen zu lassen bzw. fühlt sich unwürdig, sich annehmen zu lassen?
Jede Beziehung ist ein Spiegel.
Mit dem Umdenken ist es leider noch nicht getan. Was kann man tun um diese Muster zu durchbrechen?
Das sind Fragen, die ich mir selbst stelle. Das Muster ist erkannt und so weiß ich, dass ich nicht beim Partner herum analysieren muss, dass ich nicht ihn zu einer Veränderung bewegen sollte, sondern an mir selbst arbeiten sollte. Aber wie das? Ich persönlich suche mir immer wieder Männer, die unnahbar sind. Männer, die auch in einer festen Beziehung keine wirkliche Nähe zulassen, sich aber zu mir bekennen.
Er sollte mehr Nähe zulassen.
Ich sollte mehr Nähe zulassen.
Aber wie? Mit dem Willen voran? Klappt nicht. Ich kann selbst keine Nähe zulassen.
Ich glaube, Byron Katie ist super, um seine eigenen Problematiken zu erkennen aber gibt sie auch Tipps, wie es dann weiter gehen kann?

04.02.2016 15:22 • #3


Träumchen
Ja, gibt sie. Wenn man das kontinuierlich anwendet verändert sich vieles in einer Beziehung. Das was Du beschreibst ist ja ein Anfang. Du kannst weitermachen mit Ich kann keine Nähe zulassen

Oder versuchen, woran das liegt.
Oder gucken, warum Du meinst, dass Du Nähe zulassen MUSST.

15.02.2016 16:08 • x 1 #4


I
Was ist denn die Ausgangssituation zu dem Experiment?

Wenn sich zwei Leute kennen lernen, Single sind und sich gut finden, dann ergibt sich was festes ja oft ohne konkret darüber zu sprechen. Man merkt es einfach.
Oder man spricht es an. Wenn einer rumdruckst, sich unsicher ist, ist klar, dass das Gegenüber zumacht.
In dem Fall muss derjenige, der die Dynamik gebremst hat mehr Gas geben, wenn er dann doch mehr will...

Das heisst doch noch lange nicht, dass derjenige, der zurückgewiesen wird keine Nähe zulassen kann? Vielleicht wenn er das sehr lange mitmacht. Könnte ja auch für eine gute Beziehungsfähigkeit sprechen, wenn man nicht sofort die Flucht ergreift...

15.02.2016 16:20 • #5


V
Hey Träumchen,
danke für Deine Antwort!

Zitat:
Das was Du beschreibst ist ja ein Anfang. Du kannst weitermachen mit Ich kann keine Nähe zulassen


Ja, aber wie denn weiter machen?
So als Matra? Ich kann keine Nähe zulassen, ich kann keine Nähe...

Zitat:
Oder versuchen, woran das liegt.


Das weiß ich schon...Lange Zeit Therapie gemacht...Keinerlei Körperkontakt als Kind und heute mache ich einen Satz zurück wenn mir jemand auf die Pelle rücken will. Mit den Jahren wurde ich sogar noch distanzierter, trotz Therapie und Einsicht... Und wenn ich jemanden an meiner Seite habe, der genau so tickt wie ich, dann werde ich anschmiegsam
Ich würde echt gerne wissen, wie man da weiter mahen kann...habe es auch mal mit Männern versucht, die ein gesünderes Näheverhältnis herstellen können...es ist leider nicht auszuhalten...unangenehm...

Und wie arbeitet man dann in einer Beziehung weiter damit? Also gut. Ich habe mein Spiegelbild als Partner an meiner Seite. Vielleicht noch etwas verschärfter in der Unfähigkeit, Nähe zuzulassen....Statt an ihm herum zu kritisieren, mache ich mir bewusst, dass ich das gleiche Problem habe. Und dann?

Zitat:
Oder gucken, warum Du meinst, dass Du Nähe zulassen MUSST.


Ich muss nicht aber ich will, sehne mich ja danach

Würde mich freuen, wenn der eine oder andere hier mal von sich erzählt...Ganz unabhängig vom Beziehungsproblem...Wie hat sich die Beziehung verwandelt?

Zitat:
Das heisst doch noch lange nicht, dass derjenige, der zurückgewiesen wird keine Nähe zulassen kann? Vielleicht wenn er das sehr lange mitmacht. Könnte ja auch für eine gute Beziehungsfähigkeit sprechen, wenn man nicht sofort die Flucht ergreift...


Genau so ist es. Trifft wohl nur auf Menschen zu, die es Ewig mitmachen oder bei denen sich das Muster wieder- und wiederholt- wie bei mir

15.02.2016 16:28 • #6


Gipfelstűrmerin
Hallo ihr Lieben,
begleitend zu Bayron Katie, habe ich mir sehr viel von Robert Betz in Youtube angehőrt, mir Bűcher von ihm gekauft...
Und er hat hier in meiner Stadt ein Lifevortrag gehalten...

So bin ich aus meiner schlimmen Trennung rausgekommen...

Ich habe eine ganz andere sichtweise von mir und meinem Leben bekommen...

Alles Liebe
Die Gipfelstűrmerin

15.02.2016 16:42 • x 1 #7


I
@versucheesauchm.:

Du hast Angst vor Nähe und es trotz langer Therapie nicht überwinden können...

Ich kann dich gut verstehen. Nach dem Ende einer schlimmen Beziehung, bekam ich über viele Jahre jedes Mal extreme Panikattacken wenn ich mich verliebte. Die waren so schlimm, dass ich extrem abmagerte, nicht mehr arbeiten konnte... Um mein normales Leben nicht zu gefährden musste ich die Beziehungsversuche nach einigen Monaten beenden obwohl ich total verliebt war und die Männer auch. Die Angst war mächtiger als mein Wunsch nach Nähe.
Nun (nach ca. 7 Jahren ohne längere Beziehung) fühle ich mich langsam wieder in der Lage mich auf jemanden einzulassen. Das hat vor ein paar Monaten endlich mal wieder länger ohne Angst geklappt, endete aber aus anderen Gründen).
Deswegen ist nach meinen eigenen Erfahrungen nur alles halb so schlimm, wenn man zwar nicht happy ist und Probleme hat aber sein normales Leben führen kann.
Das heisst in deinem Fall, dass ein Partner, der sich selbst nicht wirklich einlassen kann, der richtige ist. Oder du versuchst eben weiter Therapien und hoffst auf die 100%.

LG

15.02.2016 16:53 • #8


Träumchen
Ich greife Deinen Satz mal auf, ich kann keine Nähe zulassen.

Und ich muss dazu sagen, ich bin keine Expertin oder Therapeutin, und es geht ja auch nur um ein Experiment, was Du mal ausprobieren kannst. So in der Art könnte eine Sitzung aussehen.

Ich kann keine Nähe zulassen.

Stimmt das 100%?
Ja! Andererseits, ich habe bisher immer so und so reagiert. Daher gehe ich davon aus, dass es so ist. Sicher bin ich mir nicht ganz. Vielleicht gibt es da einen Teil in mir...

Wie fühlst Du Dich, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Nicht gut. Ich habe so eine Sehnsucht in mir nach Nähe, auch körperlich. Und dann verurteile ich mich, weil ich es einfach nicht hinbekomme. Ich glaube, dass ich ja selber Schuld bin, dass ich so distanzierte Partner anziehe. Ich versuche und versuche, aber es klappt einfach nicht.

Wer wärest Du ohne diesen Gedanken?
Ich würde mich... frei fühlen. Ich müsste mich nicht zwingen, Nähe zuzulassen. Ich wäre entspannter und nicht so verkrampft. Es fühlt sich an, als würde sich eine Tür öffnen.

Dreh es rum! Finde drei Beispiele, die genau so wahr sind oder wahrer.

Ich kann Nähe zulassen.
Ja, das stimmt. Letztens kam ein Hund auf mich zu und wollte gestreichelt werden. Wie waren eine Zeit ganz versunken, er legte seinen Kopf auf meinen Schoß und ich streichelte ihn.

Ich muss keine Nähe zulassen!
Ja, auch das stimmt. Ich kann selber entscheiden, wo meine Grenzen sind, muss mich nicht zwingen. Das ist auch Nähe...zu mir.

Ich darf Nähe zulassen.
Auch das stimmt. Eigentlich brauche ich mich nicht zu schützen, denn es kann mir bei Nähe ja nichts passieren.

So in der Art vielleicht...

15.02.2016 17:35 • x 1 #9


I
@ Träumchen:

Mir ist das zu kompliziert.

Wenn ich keine Nähe zulassen kann bzw. mich damit unwohl fühle, dann habe ich keinen Partner.
Ich kann dir nur von meinem eigenen Beispiel ausgehend sagen: wenn du ein pathologisches Näheproblem hast, dann bist du wirklich NICHT IN DER LAGE, eine Partnerschaft zu führen.
Und mal einen Hund streicheln zu können hat damit auch gar nichts zu tun...

Viele attestieren sich oder anderen eine psychische Erkrankung in dem Bereich, geben viel Geld für seltsame Ratgeber aus, dabei haben sie einfach noch nicht den passenden Partner gefunden.

Wenn du einen passenden Partner findest, dann wird er mit deiner Problematik umgehen können, sprich: er gibt dir Sicherheit ohne dich in irgendeiner Weise zu überfordern.
So wie du es schilderst hat dein Freund einfach nicht genug Interesse an dir. Das braucht man dann auch nicht mehr mit psychologischen Erklärungsmodellen zu relativieren. Wenn es dir egal ist, was dein Freund macht oder denkt, dann brauchst du auch keinen Partner...

15.02.2016 17:46 • #10


Gipfelstűrmerin
@isabele

Ein Partner spiegelt uns immer...

das was wir von uns und űber uns denken...

Da nutzt es nix wenn ich einen Schmutzfleck im Gesich habe, den Spiegel zu putzen

15.02.2016 18:09 • x 1 #11


Träumchen
Hey, nicht ich hab das Problem mit Nähe sondern versucheesauchma. Und ich habe auch gesagt, dass ich keine Expertin bin, lediglich versucht die Methode zu erläutern.

Ich habe lediglich gesagt, dass The Work eine Methode ist, eigene Gedanken und Glaubensätze zu hinterfragen, wenn sie einem im Weg stehen.
Das Nähethema ist da natürlich denkbar schwierig, gerade wenn das tiefer liegende Ursachen hat.

Und doch, er hat Interesse an mir. Was genau habe ich denn geschildert, dass Du darauf schließt?

15.02.2016 18:10 • x 1 #12


A


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