Zitat von Dave221: Ich wollte jetzt keine Diskussion auslösen.
Ich lasse mich nicht entmutigen, auch nicht von Magnum. Ich schreibe es zwar für mich, aber auch für andere.
Ich finde Dein Thema sehr interessant. Mal Deine Welt zu schildern und zu erzählen wie Du den Alltag meisterst und welche Stolpersteine sich auftun. Tue es für Dich und schicke es an Verlage. Wenn es gut geschrieben ist, legt es vielleicht Jemand auf.
Ich mache mir als nicht behinderte Person, die jetzt älter wird, durchaus Gedanken, dass die Umwelt immer noch nur auf Personen ohne Handycap ausgelegt ist.
Wenn ich die Bürgersteige im alten Stadtkern meiner Stadt sehe, dann denke ich, ein Rollstuhlfahrer kommt damit nicht zurecht und auch ein älterer Mensch, der nicht mehr so fit ist, kann damit Probleme haben.
Letzthin haben wir zu dritt meinen 87-Jährigen Vater aus der Klinik, einem großen Universitätskrankenhaus, abgeholt. Es gibt die Notaufnahme, wo aber nur Notfälle hingehen bzw. hingebracht werden, die sich ganz woanders befindet. . Und es gibt den Haupteingang mit Drehtür, die scheinbar nur am WE in Betrieb ist und normale Türen.
Es gibt auch einen großen Parkplatz, der aber einige hundert Meter vom Haupteingang entfernt ist. Vor dem Haupteingang befindet sich zunächst ein sehr breiter, ansteigender Weg und danach ein riesig anmutender runder Platz, über den der Patient gehen muss. Er ist sinnigerweise mit einer Art Kopfsteinpflaster ausgestattet, was beim Gehen mit einem Rollator bzw. für einen Rollstuhlfahrer ausgesprochen sinnentleert ist.
Direkt vor dem ansteigenden Weg ist eine mit Pollern versperrte Zufahrt, insofern verständlich, weil es sich um eine Feuerwehranfahrtszone handelt. Und dort können sich 3 Autos kurzzeitig mal hinstellen, tun dies aber wegen des absoluten Halteverbotes widerrechtlich.
Es ist zeitlich nicht möglich, dass man dem Patienten aus dem Auto hilft, ihn ins Gebäude geleitet und dann einen Parkplatz sucht. Zwar gibt es Rollstühle und Rollatoren zum Ausleihen, aber wie sollte man einen holen, wenn man widerrechtlich im Parkverbot steht?
Es braucht zwei Menschen, um einen alten Menschen ins KH zu bekommen oder davon abzuholen. Einer fährt, hält kurz, der andere hilft dem Patienten beim Aussteigen und geht mit ihm über einen Vorplatz, der auch noch ansteigt, ehe er auf das gepflasterte Rondell kommt und ins Warme gebracht wird. Der andere sucht derweil einen Parkplatz und kommt dann nach.
Und das bei einem Uni-Klinikum, wo es viele eingeschränkte, kranke und alte Patienten gibt.
Es gbit auch gleich bei den Pollern einen Taxi-Parkplatz, aber ich glaube kaum, dass ein Taxifahrer einen Patienten bei Bedarf ins Klinikum begleitet.
Ich war wirklich erschüttert, als ich das alles sah.