So gesehen habt Ihr beide Recht... Es ist nur für mich sehr schwierig damit umzugehen. Im Prinzip hat sie mich ja von Anfang an vor sich gewarnt und gesagt wie sie ist. Nur habe ich dummerweise nie nachgefragt, was denn mit ihr nicht stimmen würde... Auf der einen Seite glaube ich, dass sie weiß, dass sie BL ist, dafür spricht auch ihr gesamtes Verhalten (Idealisierung, Abwertung, Spaltung) und die Art und Weise, wie sie einige Sätze und Wörter benutzt. Auf der anderen Seite glaube ich, dass sie eben nicht weiß, WAS mit ihr los ist.
Sie will keine Beziehung mehr, weil sie von sich selbst weiß, dass es nie gut gehen wird. Aber sie kennt den Grund nicht, oder verleugnet es mit der Aussage Ich habe schon alles erlebt in Beziehungen, was man erleben kann!. So weit wohl richtig. Aber sie weiß nicht, dass es möglich wäre, eine Bindung zu haben, wo die Gefühle echt sind, sie keine Angst haben braucht, verlassen zu werden eines Tages, oder das sie gelangweilt ist. Wobei dieses gelangweilt sein bei ihr eher darauf schließen läßt, dass sie eben noch nie echte Gefühle bei sich zugelassen hat. Eben weil sie innerlich zerrissen ist durch die Erkrankung.
Und dann stehe ich da, wir erleben diese Symbiose und bei ihr fängt alles von vorne an, quasi wie immer. Sie wehrt sich dagegen, aber ich kann sie kurzzeitig überzeugen und habe sie erobert, wie sie sagte. Doch es gibt von meiner Seite aus diese Verlustangst, vielleicht stärker als bei ihr. Wir wollen uns sehen, was aus den geschilderten Gründen nicht klappt. Wer weiß, ob sie überhaupt zu dem vorgeschlagenen Treffen erschienen wäre? Immerhin lag es 9-10 Tage in der Zukunft. Bin mir sehr sicher, dass wenn wir uns getroffen hätten, auch die Chemie real gestimmt und es gefunkt hätte. Sie Wachs in meinen Händen gewesen wäre. Nur wie wäre es dann weiter gegangen? Vermutlich mit der erwähnten F+ mit Gefühlen und gelegentlichen Treffen.
Aber ihre innere Zerrissenheit hat dafür gesorgt, dass sie immer und immer wieder provoziert hat. Sie es sich einfach nicht vorstellen konnte, dass es im realen Leben auch gut sein wird. Darum diese Zauberwelt von ihr. Und dort hat sie dann festgestellt, dass die Nebenwirkung der Dro. sie auch dort erreicht. Sprich, sie sich gefangen fühlte, bedrängt, verschlungen von mir. Dies zu begreifen hat lange gedauert bei mir. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber dies ist die Realität, leider.
Ich habe mir öfters die Frage gestellt, wie es weiter gegangen wäre, wenn ich am 4.11. nicht auf ihre Provokation eingegangen wäre. Sie bat ja sogar noch drum, dass wir schlafen gehen sollten und ich ihr am nächsten Tag sagen sollte, was ich ihr mitteilen möchte. Aber nein, ich wollte meinen Kopf durchsetzen und dadurch habe ich ihr dann ihre selbsterfüllende Prophezeiung erfüllt, ganz unbewußt.
Vermutlich hätte sie in den folgenden Tagen immer wieder provoziert und ich hätte wohl irgendwann drauf reagiert, oder ich hätte mich beruhigt und alles wäre weiter gelaufen wie immer.... Auf jeden Fall hatte ich vorgehabt ihr zu sagen, dass mir diese Zauberwelt gefällt, ich sie aber gelegentlich sehen möchte. Wir uns keinen Druck oder Stress machen sollen, es einfach genießen wie es ist und gucken wie es weiter geht....
Doch es ist alles ganz anders gekommen. Es ist schwer für mich zu begreifen, wie die Frau, die mir so liebe Sachen gesagt und geschrieben hat, dann plötzlich eine ganz andere Frau geworden ist. Zwar nicht so extrem wie ich es hier und woanders gelesen habe, aber es ging schon in diese Richtung mit Abwertung und Spaltung.
Telefonieren mit mir kann sie nicht (mehr), weil meine Stimme ja eine so große Anziehung auf sie hat, dass sie wieder schwach wird. Dies habe ich zwischen den Zeilen gehört in ihrer Abschiedsnachricht bzw. dem, was sie mir geschrieben hat. Und das macht mich richtig traurig.
Wenn man davon ausgehen würde, dass sie Borderlinerin ist, aber tatsächlich mit mir zum ersten mal in ihrem Leben einen Mann gefunden hat, der bei ihr echte Gefühle ausgelöst hat, was sie nicht regulieren konnte wie vorher immer, dann ist es umso trauriger, dass sie nicht in der Lage war, darauf einzugehen. Sie sagte ja, dass es gut möglich wäre, dass sie irgendwann merkt, dass es ein Fehler war. Aber im Moment sieht sie ihre Entscheidung nicht als Fehler an.... Dies bestätigt ja auch, dass sie nicht reflektiert ist oder? Denn sie sagte auch, sie möchte die sein, die sie ist.... Das bedeutet ebenfalls, dass sie nicht bereit ist, an sich bzw. ihren alten Mustern zu arbeiten....
Wieso ich mich drauf eingelassen habe? Gute Frage. Es fühlte sich schon richtig an mit ihr, was sie auch sagte. Wahrscheinlich haben wir uns beide das gespiegelt, was wir gerne im Leben hätten. Umso erschreckender ist es, dass sie vor Angst weggelaufen ist. Wenn ich ehrlich bin, fehlt es mir, mit ihr zu schreiben und zu telefonieren... Aber ich weiß auch, dass es diese Form niemals mehr geben wird, mit ihr. Denn dazu war das Ende zu brutal. Vielleicht wäre es besser für mich, wenn ich die Freundschaft beendet hätte, wer weiß? Denn auch ich habe gelegentlich gedacht: Was zum Teufel ist hier los? Zuerst ist sie sooo lieb und dann kommen wieder diese komischen Sachen von ihr!. Aber ich konnte es nicht beenden, weil ich sowas im Leben schlecht kann. Ich bin eher der Typ, der etwas ausdiskutiert, bis es eine Lösung gibt, mit der beide leben können.
Wie auch immer, es ist für mich sehr schwer zu begreifen, dass ich an eine Frau geraten bin, die vermutlich (schwere) psychischen Probleme hat. Inzwischen versuche ich es lockerer zu sehen, dass es z.B. nicht real war, auch wenn es sich für beide irgendwo real angefühlt hat durch den tägllichen intensiven Kontakt. Aber das plötzliche Ende ist wohl auch dadurch erklärt, dass immer kurz vorher, bevor es zu einer Verbindung kommt, noch einmal die Symbiose stattfindet (Check), dann provoziert wird (Check) und wenn der Gegenüber darauf reagiert, wird gespaltet (Check). Selbsterfüllende Prophezeiung, leider. Darum ist es auch immer so heftig, wenn dann von 100 auf 0 zurück gesetzt wird.
Ja, sie wäre am Zug, wenn sie wirklich noch an mir interessiert wäre. Aber der Zug ist leider abgefahren denke ich. Sie sagte mal, ihr Ego erlaubt es nicht, den ersten Schritt zu machen! Doch sie hat so viel gesagt zu mir... Auch, dass ich mich bei ihr fallen lassen könnte, ich bei ihr nichts falsches sagen oder machen kann, ich immer zur richtigen Zeit das richtige sage oder schreibe.... Jap, das wird sie schon so empfunden haben, zu dem jeweiligen Zeitpunkt.... Das ist der springende Punkt! Denn Borderliner haben, wie ich mehrmals gelesen habe, zwar ein emotionales Gedächtnis, können aber nicht auf die Gefühle dazu zurückgreifen. Also gibts da nichts, woran man sie erinnern könnte, um an schöne Zeiten zu erinnern und Gefühle zu wecken. Dessen muss man sich bewußt sein glaube ich.
Ich für meinen Teil bin einfach traurig, dass ich in so eine Situation geraten bin mit so einem Ende. Das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht! Wäre wohl noch viel schlimmer, wenn wir tatsächlich zusammen gekommen wären (in welcher Form auch immer) und es dann vorbei wäre....
Nun, wie dem auch sei.... Eure Meinungen sind weiterhin gefragt....
12.12.2019 10:31 •
x 1 #286