Ihr Lieben,
ich weiß nicht mehr weiter.
Mein Partner und ich sind seit 5 Jahren zusammen, haben 3 Kinder. Die Beziehung war immer sehr impulsiv - mit tollen wie auch schlechten Seiten.
Mit der Zeit aber haben wir uns immer mehr voneinander entfernt. Getrennt, wieder zusammengekommen. Paartherapie, später ein Heiratsantrag von ihm.
Im Sommer hat er mich nach einem Streit des gemeinsamen Schlafzimmers verwiesen - seitdem kampiere ich im Gästezimmer.
Vor 1 Monat etwa passierte etwas Blödes, woraufhin wir uns beide zurückzogen - und die Mauer des Schweigens ins Unermessliche hochzogen. Schon früher, nach früheren Konflikten, sagte er einmal, er resigniere. Nun redet er gar nicht mehr, und es ist offenkundig, dass er innerlich gekündigt hat.
Ich bin aus meinem Schneckenhaus raus und habe wiederholt versucht, mit ihm zu reden, ihm die Hand zu reichen.
Ohne Erfolg. Je mehr ich mich bemühe, desto mehr zieht er sich zurück.
Umarme ich ihn, ist er wie ein Eisblock. Reden will er nicht. Er geht mir aus dem Weg. Vor allem über Weihnachten war er abweisend, aggressiv, lieblos. Ich hatte ihn gebeten, anders mit mir zu reden, seitdem ist es besser. Er ist zwar freundlich, aber trotzdem Lichtjahre entfernt.
Erschwert wird die private Situation dadurch, dass er beruflich sehr angespannt ist. Darüber aber redet er wenigstens noch. Will ich aber über uns reden, blockt er ab. Er hört mir nicht mehr zu, unterbricht mich, wenn ich etwas sage, ist nicht bei der Sache. Sitzt jede freie Minute vor seinem PC.
Ich verhungere emotional an seiner Seite. Mir fehlt es so sehr, umarmt zu werden, ein nettes Wort von ihm zu hören, etwas mit ihm zu unternehmen.
Vor 1 Monat, als ich ihn nach einem Missverständnis mehrere Tage angeschwiegen hatte, sagte er, bis jetzt habe er an eine gemeinsame Zukunft geglaubt - jetzt nicht mehr. Ich hatte mich für mein Verhalten entschuldigt, aber es scheint, als wäre das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hätte. Ein Wir gibt es nicht mehr, er redet nur noch über sich selbst.
Zwar funktionieren wir beide im Alltag - versorgen die Kinder und fühlen uns als Eltern beide verantwortlich - aber sobald ich ihm irgendwie nahe komme, fährt er die Stacheln aus.
Ich habe ihm gesagt, wie sehr mich das Schweigen zwischen uns bedrückt und dass Krisen nicht zufällig kommen - sie zeigten, dass bei uns BEIDEN etwas im Argen liegt, aber da verdrehte er die Augen: Müssen wir das jetzt über die Feiertage klären?
Das Zusammenleben ist unerträglich - ich habe schon seit Wochen nicht mehr durchgeschlafen, bin seitdem ständig erkältet, also auch körperlich angeschlagen, und ich weiß, so geht es nicht weiter. Ich sehe, er hat für sich mit der Beziehung abgeschlossen und fügt sich in seinen Alltag.
Ich leide so sehr darunter, dass wir eine WG führen, wie zwei Fremde, und dass ich ihn überhaupt nicht erreiche. Weder durch Worte noch durch Gesten.
Der Kopf sagt, es geht nicht anders - wir müssen uns trennen. Für uns beide ist der Zustand unerträglich. Je mehr ich Nähe suche, desto mehr fühlt er sich umklammert. Aber die Spirale des Schweigens entfernt uns beide nur noch mehr - bis es keinen Ausweg gibt, als dass er auszieht.
Ich bin mir meiner Gefühle für ihn sicher, ich glaube an die Beziehung, und ich will so sehr zu ihrer Verbesserung beitragen. Aber wie?
01.01.2012 11:22 •
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