hallo wilde flocke, liebe Uschi,
Liebe ist das Einzige, was wächst, wenn man es verschwendet....
Verschwenden ist hier wohl eher als grosszügiges Verteilen zu sehen, und nicht als Verschwendung im Sinne von für nichts und wieder nichts.
Und zu beschliessen man liebt und leidet nicht mehr?
Also, wenn das jemand kann, soll er mir bitte mal die Anleitung dafür geben!
Ich weiss, viele schaffen es, indem sie die Liebe oder ihr Leid unter einer Art Mantel verstecken. Dieser Mantel kann eine neue Beziehung sein - die vielleicht die alten Gefühle mit der Zeit zuschüttet - oder Verdrängungstaktiken wie mir geht es gut, ich hab ein tolles Leben, er/ sie war eh nicht der / die Richtige, wir passen nicht zusammen usw. usf.
Ich kann nur für mich sprechen: Gott weiss, dass ich es versucht habe mich zu entlieben, nicht mehr zu leiden, indem ich versucht habe, mir alles mögliche einzureden (s.o Verdrängungstaktiken).
Aber es geht irgendwie nicht, er ist immer noch da in meinem Kopf und in meinem Herzen, 23 std und 59 min des Tages. Und es tut gleichmässig weh, so wie ein Splitter, den man nicht herausbekommt.
Und manchmal, wenn man zufällig an diesen Splitter stösst, flammt der Schmerz auf, raubt einem den Atem, lässt einen weinen und aufschreien. Dann lässt der Schmerz nach, und es tut wieder nur gleichmässig weh.
In dieser Zeit kann man dann mal wieder Luft holen, sich dem Leben zuwenden, so tun, als sei doch alles in Ordnung.
Aber wie es da drinnen aussieht, dass weiss man nur selbst.
Niemand sonst.
Ich glaube nicht, dass man beschliessen kann: so jetzt liebe und leide ich nicht mehr, jedenfalls ICH nicht.
Ich würde es gerne, aber Gefühle kann man nicht ändern, man hat keine Macht über sie.
Es gibt keine Erklärungen für Gefühle ... es gibt nur das Wissen sie sind wahrhaftig, und sie sind da ...
sie lassen uns wider jegliche Vernunft an dem festhalten, was wir als unser Glück begreifen und sie lassen uns wissen, dass es gut ist ohne nach Erklärungen zu suchen.
Sie lassen uns Wege finden und gehen die Wege, die andere mit ihrem Verstand nie vereinbaren könnten, und sie lassen uns Ziele finden, die andere nie erreichen könnten!
Sie geben uns die Zeit und die Ruhe die andere mit ihrem Verstand überrennen! Es sind zwei Welten in denen wir uns bewegen ...
.. man kann sich eine Tat, ein gesprochenes Wort vorwerfen, ein Gefühl kann man sich einfach deshalb nicht vorwerfen weil man keine Macht darüber hat ... (Die Identität, Kundera)
Das ist und bleibt meine Meinung, ich habe diese Gefühle und werde mich nicht mit weniger zufrieden geben könne.
Liebe Grüsse
Thilde
01.07.2003 09:15 •
#17