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Bindungsängste vs Verlustängste

Z
Zitat von Begonie:
Wenn es Dir nahe geht, dann bist Du in einem wunden Punkt berührt worden. Und genau dahin sollte man genauer sehen. Warum berührt mich das so ...

Bedürfnisorientiert - ist glaube ich ein richtig genannter Punkt. Mein Vater ist immer sehr manipulativ gewesen zu meiner Mutter und auch zu mir. Auch muss ich meine Familie finanziell unterstützen weil er es nicht auf die Reihe kriegt. Gleichzeitig ist er auch der typische Verkäufertyp - und viele Dinge die er einem aufrecht braucht man/ich nicht - an meine Kindheit erinnere ich mich eher ziemlich positiv bis halt zur Pubertät. Ob die zwei Umzüge in den ersten 5 Jahren teil dazu tragen - fraglich.

03.12.2021 14:51 • #61


G
Zitat von ZSaschaZ:
an meine Kindheit erinnere ich mich eher ziemlich positiv bis halt zur Pubertät

Die ersten 3 Jahre funktioniert das Gedächtnis noch nicht einmal soweit, dass Du Dich später an was erinnerst und oft sind die Kindheitserinnerungen durch das einzig gesellschaftlich akzeptierte Bild der heiligen Familie verklärt.
Allerdings haben Dinge, die noch in der vorsprachliche Phase versaubeutelt werden, im Nachgang die umfangreicheren Folgen im Erwachsenenalter.

Zitat von ZSaschaZ:
Mein Vater ist immer sehr manipulativ gewesen zu meiner Mutter und auch zu mir. Auch muss ich meine Familie finanziell unterstützen weil er es nicht auf die Reihe kriegt. Gleichzeitig ist er auch der typische Verkäufertyp - und viele Dinge die er einem aufrecht braucht man/ich nicht

Na da haben wir doch schon mal eine sehr gute Spur ...
Keine besonders tollen Bedingungen, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln.

03.12.2021 14:56 • #62


A


Bindungsängste vs Verlustängste

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B
Zitat von gabehcuod:
Allerdings haben Dinge, die noch in der vorsprachliche Phase versaubeutelt werden, im Nachgang die umfangreicheren Folgen im Erwachsenenalter.

Ich weiß von meiner Mutter, dass sie auf Bedürfnisse des Säuglings nicht richtig einging. Klar, Kind wird gewickelt und gefüttert und warm gehalten. Aber nur alle 4 Stunden. Also nach Programm. Artikuliert der Säugling zwischendurch Bedürfnisse, hat er Pech gehabt. Von einem Baby lässt man sich nicht auf der Nase rumtanzen, meinte meine Mutter und darauf war sie stolz.
Es gab da so ein Buch daheim. Die Mutter und ihr erstes Kind oder so ähnlich von einer Frau Haarer. Danach hat sie sich gerichtet. Das Titelbild sehe ich noch verschwommen vor mir.

03.12.2021 15:17 • x 1 #63


Hola15
Vielleicht kannst du leichter hinschauen, wenn du es dir nicht als horrendes Defizit vorstellst, sondern als Prägungen die dein Bild von dir und der Welt gestaltet haben. Es müssen nicht immer "große Verletzungen" gewesen sein. Die Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben können auch so dazu führen, dass wir in dem einen oder anderen Lebensbereich eher dysfunktional reagieren. Ich glaube so ganz frei davon ist niemand. Es gilt nur herauszufinden welche Prägungen wie gewirkt haben und wie wir es besser machen können. Und auch zu respektieren, dass jede erlernte Verhaltensweise einen Sinn hatte um sich selbst zu schützen, Sicherheit zu erlangen und Bindung aufrechtzuerhalten.

03.12.2021 15:31 • #64


B
Zitat von Hola15:
Es müssen nicht immer große Verletzungen gewesen sein. Die Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben können auch so dazu führen, dass wir in dem einen oder anderen Lebensbereich eher dysfunktional reagieren. Ich glaube so ganz frei davon ist niemand.

Große Verletzungen wären Missbrauch, Gewalterfahrungen, Misshandlungen, seelischer Terror ... Aber viele kleine hinterlassen eben auch Spuren.
Und ja, ich bin mir auch sicher, dass keiner ganz ungeschadet durch die Kindheit kommt.

Aber auch das Wesen spielt eine Rolle: was ein robustes Kind leicht wegstecken kann, ist für ein sensibles Kind schon ein Horror.

03.12.2021 15:48 • x 1 #65


G
Zitat von Begonie:
Aber viele kleine hinterlassen eben auch Spuren.

Zitat von Hola15:
Es müssen nicht immer große Verletzungen gewesen sein.

Es sind in der Tat eher die vielen kleinen wiederholten Mini-Bindungstraumata, die dann in Summe eine Komplexe PTBS ausmachen.

Zitat von Begonie:
einer Frau Haarer.

Das ist schwarze Pädagogik reinsten Wasser, instrumentalisiert von der NS-Ideologie.

03.12.2021 16:03 • #66


ElGatoRojo
Zitat von Begonie:
Die Mutter und ihr erstes Kind oder so ähnlich von einer Frau Haarer. Danach hat sie sich gerichtet.

Noch um 1960 der Klassiker. Beim zweiten Kind hat meine Frau da nie mehr hineingresehen.

03.12.2021 16:07 • #67




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