Hallo Matercorde,
Zitat:Mich interessiert eher die Erfahrung von anderen Betroffenen, wie er sich nun verhalten könnte. Denn in gut 10 Jahren bin ich nun das erste Mal selbst gegangen. Und nicht er. Natürlich nur um irgendwann wiederzukommen.
ja, er wird es wie gehabt versuchen. Du kannst da aber heraus kommen, indem Du (innerlich) aus den Kämpfen aussteigst. Er muss bei Dir emotional ins Leere laufen, keine Energie, keine Argumentationen, keine Bitten oder Versuche, ihn von irgend etwas zu überzeugen- auch nicht, dass er krank ist. Denn so bekommt er noch immer Aufmerksamkeit. Statt sozusagen allein auf seine Leiden zurück geworfen zu sein, hat er jemanden im Außen, der ihm sagt Sieh doch ein, dass Du krank bist! Solange Du das in irgend einer Weise vermittelst, oder auch den Wunsch, er möge sich ändern, etwas einsehen, wird er wahrscheinlich nicht von Dir ablassen.
Stell Dir bsw. vor, Du seist schwer süchtig. Solange Du Menschen um Dich hast, die diesbezüglich mit Dir am Problem arbeiten, kämpfen etc., ist Dein Problem nach Außen verlagert. Erst wenn Du alleine auf Deiner Sucht hockst, bist Du allem Schmerz ausgesetzt. Angenehmer ist es da noch wenn andere das für einen übernehmen.
Es muss innerlich eine klare Trennung zwischen Dir und ihm geben. Wenn Du Dich langfristig nicht mehr in seine Probleme involvierst, wirst Du uninteressant für ihn.
Da er aber die gegenteilige Erfahrung mit Dir gemacht hat, wird er es weiter versuchen- bis er mehrmals erfahren hat, dass er von Dir keine Energie, auch nicht in Form von Gegenwind, Erklärungen...bekommt. Dazu gehört bsw. auch, ihm nicht noch einmal zu erklären, warum Du Dich nun getrennt hast, wenn er wieder kommen sollte.
Er darf keinerlei emotionale Resonanz mehr von Dir bekommen (nicht einmal Angst vor ihm). So könntest Du ihn loswerden. Mit den gemeinsamen Kindern ist es um ein vielfaches schwieriger, ist aber möglich. Ich kenne eine Frau, die es geschafft hat. Allerdings muss man natürlich permanent seine Gefühle beherrschen und das ist angesichts all der Ungerechtigkeiten (teilweise über die Kinder ausgetragen) eine große Herausforderung. Meine Freundin hat sich deswegen unterstützend einen Therapeuten gesucht und dort Raum für ihre Gefühle gehabt.
Wenn Dir das gelingt, wird er automatisch das Interesse verlieren.
Alles Gute für Dich