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Bin in eine tiefe Depression gefallen

W
Seit der entgültigen Trennung von meinem Freund kurz vor Weihnachten bin ich in eine richtige Depression gefallen. Ich habe mich sogar freiwillig in eine Klinik einweisen lassen, weil ich mir echt etwas antun wollte. Acht Jahre lang war ich mit Ihm zusammen und habe immer gespürt, daß es mal ein schlimmes Ende für mich nehmen wird. Wer von euch hat sich auch schon in eine echte Abhängigkiet zu einem Menschen begeben? Der Verstand sagte mir immer, renn so schnell Du kannst, da stimmt was nicht. Aber er ist die Liebe meines Leben und ich habe alles für Ihn gegeben. Nun lebt er die schönen Seiten mit einer anderen und ich komme absolut nicht mehr klar. In mir bauen sich Ängste auf, daß ich mein Leben nicht mehr in den Griff bekomme, obwohl ich, wenn ich es neutral betrachten könnte, sowieso immer alles alleine geschafft habe. Aber mein Kopf funktioniert nicht mehr richtig und die innere Unruhe macht mich fertig und härmt mich aus. Wie soll ich nur damit umgehen, und wem geht es genauso? Wer hat es auch wieder geschafft ausw seiner Depression herauszukommen?

Fühle ich so wertlos und benutzt und abgeschoben. Das schlimmste ist die Einsamkeit und zu wissen, daß ich für Ihn immer da war, als er arbeitslos war und auch in ein tiefes Loch fiel und und und.
Ich habe gedacht, wenn es mir schlecht geht ist er auch für mich da, aber dann kam der Satz von Ihm Ich bin nicht der Mann , der jetzt für Dich da sein kann.

29.01.2005 19:49 • x 1 #1


I
Liebe Wolke,

weggeworfen zu werden, keinen Lohn für all die Liebe zu bekommen, die du in der Zeit eures Zusammenseins gegeben hast, ist sehr schwer zu verstehen, geschweige denn zu verkraften. Dass du dir in deinem Kummer professionelle Hilfe genommen hast, finde ich sehr gut. Aber auch für dich gilt,
dass dir im Endeffekt nur du und die ZEIT helfen können.
Es ist soooo verdammt schwer mit dieser Trauer, Wut, ja mit diesem ganzen Gefühlsmix umzugehen. Es ist die absolute Ausnahmesituation, in der alles im Körper rebelliert. Das würde man seinem ärgsten Feind nicht wünschen.
Dieser Mann, dem du alles gegeben hast, für den du viel mehr Gefühle investiert hast als von ihm zurückgekommen sind, ist der es wirklich wert, das du so tief fallen mußt? Bestimmt nicht, denn du willst genau wie ich für deinen Partner alles geben, aber dürfen wir nicht so egoistisch sein, dieses auch zurückbekommen zu wollen. Doch das dürfen wir.
Leide, heule, rede mit jedem, der nicht bis drei auf dem Baum ist, schütte dein Herz hier aus. Wir helfen dir bestimmt, und du wirst sehen, es geht langsam bergauf.
Im Moment bist du ganz weit unten, aber du hast hier viele Leidensgenossen, die mit dem gleichen Rucksack die schwere Bergwanderung antreten müssen.
Allein das Lesen in diesem Forum sollte dir etwas Mut machen,
denn ein bißchen ist an dem Spruch dran Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Auch dir wünsche ich ganz viel Kraft für die bevorstehende Bergwanderung und melde dich ruhig öfter.

Sei umarmt von

Ingma

30.01.2005 11:38 • #2


A


Bin in eine tiefe Depression gefallen

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G
Liebe Wolke,

mir geht es genauso. Auch ich wurde einfach ausgetauscht, nachdem er sein Leben wieder in Griff und ein neues Selbstbewußtsein entwickelt hatte.
Es tut so elend weh... jetzt, nach 3 Monaten entwickelt sich bei mir sogar langsam eine Art Manie...ich versuche herauszufinden wer sie ist, wo sie arbeitet und wohnt. Und ich weiß, daß es falsch ist. Aber diese bohrenden Gedanken kommen immer und immer wieder, dabei ist mir klar, daß er es NICHT wert ist, aber mein Verstand hat noch keinen Einfluß auf mein Herz.

Dieses Forum hilft mir immer sehr meinen Kopf wieder gerade zu rücken, es sind viele Menschen hier die schon ein Stück weiter sind als wir, die das selbe durchgemacht haben, verzweifelt waren und doch wieder Freude am Leben gefunden haben.
Ingma hat Recht- die Zeit ist das einzige, worauf wir vertrauen können. Und es WIRD besser. Bis dahin gilt es durchzuhalten, den Schmerz zulassen aber dabei dafür sorgen, daß er nicht unser ganzes Leben bestimmt.

Ja, es ist ein Ausnahmezustand, deswegen gelten auch andere Regeln. Alles was dazu beiträgt, daß es uns besser geht, ist erlaubt. Manchmal habe ich das Gefühl, ich mache mich zum Affen, wenn ich alleine an einer Kneipentheke wie bestellt und nicht abgeholt sitze...aber danach bin ich stolz, DASS ich es gemacht habe, sollen die Leute doch denken was sie wollen.
Suche Dir Leute, denen Du die Ohren blutig reden kannst, schreib Briefe, führe Tagebuch, melde Dich zu VHS-Kursen an, geh' zu Single-Parties, schreib hier im Forum- egal, aber öffne der Verzweiflung und dem Schmerz die Tür, daß sie nach außen fliesen können. Es hilft, versprochen.

Viel Kraft für Dich
Gytha

30.01.2005 12:21 • #3


E
Hallo wolke,

auch ich bin zur zeit in einer tiefen depression. ich möchte nicht über den grund reden,es hat auch etwas mit einer trennung zu tun.
mein körper wehrt sich gegen alles. ich habe nicht mehr unter kontrolle.
jetzt überlege ich,ob ich mich auch einmal in eine psychosomatische klinik anmelde.
ich habe wirklich schlimme depressionen. dir geht es nicht alleine so.
ich rate dir,gehe in so eine klinik. ich glaube die hilft einem ganz gut.
ich wünsche dir alles gute!

30.01.2005 13:44 • #4


W
Vielen, vielen Dank an Euch beide für Eure tröstenden Worte und die Umarmung
Es tut so gut mit Leidensgenossen zu sprechen, da die Menschen in meiner Umgebung nicht verstehen können, daß es einfach nicht besser wird und ich mich ewig in dieser Schleife der negativen Gedanken bewege. Aber ich funktioniere einfach nicht mehr so normal wie früher.

Es stimmt, eigentlich muß ich den Schmerz akzeptieren, mich aber nicht von Ihm beherrschen lassen. Und das ist zur Zeit meine größte Aufgabe und zehrt mich aus. Ich gehe viel weg und unter Leute, es kostet mich unheimlich Kraft dieses zu tun und richtige Erleichterung bringt es auch nicht, aber wenigstens habe ich mich gegen mich selber gewehrt und irgendwie ist es doch jedes mal wie ein kleiner Sieg.

Und ich verstehe dich sehr gut liebe Gytha, alles über sie wissen zu wollen. Diesen Drang verspüre ich auch. Aber eigentlich mache ich mich dann nur wieder ganz klein und wertlos, weil ich denke sie ist besser als ich und kann ihm noch mehr geben. Aber es liegt nicht an mir. Ich kann stolz sein, so lieben zu können. Es liegt an dem armseligen Gegenüber, und er wird sich in seiner Struktur nicht ändern und mit ihr das gleiche machen.
Mich hat er ausgetauscht, da ich Kinder habe von denen er nichts wissen wollte, da er mit Kindern überhaupt nichts anfangen kann. Sie kann keine bekommen, und kann somit dann nur für ihn dasein. Aber auch da wird etwas sein, daß ihm lästig ist und er wird sich wieder aus der Verantwortung ziehen und den einfachen Weg wählen.

Ich wünsche Euch auch viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Eure Wolke



30.01.2005 14:21 • #5


E
Ich weiß nicht, ob eine Klinik das Beste ist. Vielleicht reicht erst mal eine Therapie und eine leichtes Antidepressivum. Ich habe eine grauenhafte Beziehung hinter mir, zu Schluss hat er mich verprügelt (wohl gemerkt, wir waren beide Akademiker und gehören zur sogenannten Mittelschicht). Die Zeit danach habe ich mir Vorwürfe gemacht, habe mir die Schuld gegeben, er mir im übrigen auch.
Geholfen hat mir eine sehr gute Neurologin mit einem Antidepressivum (Gladem) und für schwerst Nächte mit einem Schlafmittel. Gleichzeitig habe ich eine Gesprächstherapie begonnen. Jetzt 1,5 Jahre später (die Medikamente habe ich über ein Jahr genommen) geht es besser.
Vielleicht ist das auch ein Weg für Dich

30.01.2005 19:14 • #6


W
Die Klinik war wirklich nicht das richtige für mich, dort habe ich mich nur noch viel mehr abgemacht, weil die Leute durch Medikamente ruhig gestellt waren und überhaupt keinen eigenen Antrieb mehr hatten. Die Gespräche mit Therapeuten waren auch ziemlich selten. Dadurch habe ich mich da wieder in eine Angst hineingesteigert, so schnell nicht wieder rauszukommen, weil ich mich ja Selbstmord gefährdent gezeigt hatte.
Jetzt beginne ich auch eine Gesprächstherapie und hoffe sehr den richtigen Therapeuten gefunden zu haben.
Antidepressiva nehme ich schon seit Beginn meiner Beziehung zu diesem Mann ein, die Dosis wurde nur erhöht.
Ist das nicht schrecklich. Wenn ich das so niederschreibe wird mir erst richtig bewusst, wie ungesund doch meine Liebe zu ihm für mich war. Und ich habe mir das immer zurechtgeredet. Was ist nur los mit mir? Ich habe sein ständiges Verlaß mich nicht, ich brauche Dich als Liebesbeweis für mich gewertet. Was habe ich nur für ein geringes Selbstwertgefühl. Hoffe durch die Therapie mich selber besser verstehen zu können.

30.01.2005 19:57 • #7


E
Hallo Wolke,

auch wenn es Dir im Moment sehr schlecht geht, sei froh, das er gegangen ist.
Ich hatte erst nach 27 Jahren die Kraft dazu, denn mein Mann wäre nie gegangen.
Ich habe zwei Klinikaufenthalte, der letzte war 3 Monate, hinter mir. Außerdem mache ich seit 6 Jahre Therapie, und nehme seit 8 Jahren Antidepressiva. Du siehst also wie Dein weiterer Weg hätte aussehen können.
Wir haben 3 Kinder die uns immer noch verbinden, deshalb werde ich nie frei sein. Trotzdem versuche ich mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Mein Mann hat mich auch ersetzt. Und es geht mir wie Dir, ich weis, das er es mit dieser Frau genauso machen wird wie mit mir. Weshalb sollte ich auf so eine Beziehung eifersüchtig sein. ;D
Tu was für Dich. Mach die Therapie und Du wirst sehen, das Du ohne ihn viel besser dran bist.
Und wenn es Dir schlecht geht findest Du hier immer jemanden der für Dich da ist.

Ich umarme Dich
Wuppi

30.01.2005 23:41 • #8


E
Ja, die Frage ist nach dem warum. Warum hast Du Dich auf so etwas eingelassen? Warum gibst du Dir nicht mehr wert?(Die gleichen Fragen habe ich mir auch gestellt).

Mit was in Deinem Leben bist Du zufrieden/unzufrieden?

31.01.2005 08:07 • #9


W
Schlimm empfinde ich für mich, da0 die klaren Momente , in denen ich alles mit meinem Kopf und Verstand analysieren kann so selten sind. Diese Unruhe in mir und diese Ängste, die sich in mir aufbauen, machen mich verrückt.
Am schlimmsten ist es am Morgen bzw., in der Nacht, wenn ich schweißgebadet aufwache , falls ich überhaupt mal schlafen kann.
Ich habe einfach Angst vor der Zukunft. Ich hatte mein Leben so sehr auf Ihn ausgerichtet. Und nun ist da die freie Zeit, die ich nicht ausfüllen kann. Und ich denke nur an die schönen Momente, die ich zurück will und nicht an die vielen, vielen schlimmen. Aber sicher ist dieser Zustand auch normal und ich muß ihn nur aushalten können und euch ist es bestimmt auch so gegangen.
Es ist ja nicht so, daß ich den ganzen Tag alleine rumsitze, ich gehe auch den ganzen Tag arbeiten, wobei ich nicht weiss wo ich die Kraft dazu hernehme. Aber ich schaffe es irgendwie. Trotzdem kommt auch hier die Angst, wenn ich das nicht mehr packe noch mehr abzurutschen. Ein Teufelskreis. Wo sind nur die positiven und leichten Gedanken, die einem weitertragen?

31.01.2005 08:30 • #10


E
Versuch es erst mal mit einer Gesprächstherapie. Dann schau langsam weiter. Kleine Schritte tun

31.01.2005 18:36 • #11


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