Liebes Forum,
ich bin eigentlich angemeldete Nutzerin, möchte meinen Beitrag aber ausnahmsweise als Gast posten, da mein Mann meinen Nick kennt.
Vorab sollte ich erwähnen, dass mein Mann vor ca. 2 Jahren für ein paar Monate eine Affäre hatte. Er hatte angeblich nie vor, mich und die Kinder, zu verlassen, von seiner Affäre weiß ich jedoch, dass er ihr anderes versprochen hat.
Nachdem die Affäre aufgeflogen war und nach einer wirklich schweren Zeit, haben wir uns entschlossen, unserer Ehe eine zweite Chance zu geben. Die Affäre hat mich tief verletzt und mein Selbstbewusstsein geschwächt. Oft frage ich mich, ist er nur noch hier, weil es am bequemsten für ihn ist? Ist er vielleicht nur hier, weil die Andere ihn doch nicht wollte, als er frei gewesen wäre? Ein wirkliches Bemühen seinerseits kann ich auch nicht feststellen.
Dass er mir beispielsweise seit unserem Neustart nur ein einziges Mal gesagt hat, dass er mich liebt, obwohl er mir vor der Affäre ständig seine Liebe beteuert hat, macht mich zusätzlich unsicher. Aber da kann man natürlich nichts erzwingen und wenn ich mich sonst geliebt fühlen würde, würde mir dies auch nichts ausmachen.
Was mich aktuell gerade richtig traurig macht, und weshalb ich neutrale Personen bitte, mir ihre Meinung zu schreiben, ist folgende:
Mein Mann musste gerade für ein Seminar bei der Arbeit einen Monat lang jeden Tag aufschreiben, worauf, oder worüber er sich freut.
Der er mit der Rechtschreibung Probleme hat, sollte ich die Liste, für ihn abschreiben. Im Prinzip eine lachhafte Aufgabe und sollte auch nicht allzu ernst genommen werden.
Er hat also für jeden Tag Notizen gemacht. Hat z.B. aufgeschrieben: Ich freue mich auf mein Frühstück, auf den Kegelabend (war frei erfunden), auf die Taufe in der Verwandschaft (war auch gelogen, denn er hatte keine Lust mich dorthin zu begleiten, da dies meine Verwandschaft war) bzw. hat z.B. geschrieben, ich freue mich auf meine Arbeitskollegen. Er hat sich 30 Tage lang über alle möglichen teilweise frei erfundenen Dinge gefreut. Nur ich komme in dieser Liste nicht vor. Wir hatten in diesem Zeitraum Hochzeitstag, er hätte z.B. darüber schreiben können, aber ich bleibe in dieser Liste unerwähnt. Er hat zwar einmal geschrieben: Ich freue mich über meine Familie, aber die Familie ist riesengroß, ist es wirklich übertrieben, wenn ich traurig bin, dass ich so gar keine eigene Erwähnung finde?
Ich habe ihm, als ich die Liste abgetippt habe, gesagt, dass ich etwas enttäuscht bin, dass ich zwischen Arbeitskollegen, Frühstück oder Freunden und Bekannten so gar keine Erwähnung finde, da ist er aufgestanden, wortlos ins Bett gegangen und spricht seitdem spricht mehr mit mir und straft mich mit Nichtachtung. Das ist übrigens immer seine Art bei Konflikten. Er wird laut oder straft mich mit Nichtachtung. Solange, bis er selbst keine Lust mehr auf das Schweigen hat.
Findet ihr es nachvollziehbar, dass ich enttäuscht war? Oder übertreibe ich?
Vielen Dank im Voraus für evtl. Antworten.
22.03.2018 17:30 •
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