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Bin ich seine Ehefrau oder Mutter?

J
Mitten in der Nacht stelle ich mich vor, mit meinem derzeitigen Problem. Ich bin 50 Jahre alt und mit meinem zweiten Ehemann 20 Jahre zusammen. Unsere erste Begegnung war so magisch, dass wir lange davon überzeugt waren, dass uns der Himmel verbunden hat.Trotzdem ist unsere Verbindung alles andere als einfach. Die größte Schwierigkeit liegt darin, dass mein Mann kaum mit mir schlafen mag und er sich auf Grund seiner Naivität geschäftlich oft über das Ohr hauen läßt, was zu erheblichen Problemen führt. Dazu kommt, dass er nie über Gefühle sprechen mag, und mich gerne in Gesellschaft anderer Menschen unfein behandelt. Sein Problem mit mir ist u.a., dass ich wenig spontan bin, was Unternehmungen betrifft, was an meiner Erkrankung liegt. ( Bin Frührentnerin ) Ich habe in den Jahren unserer Ehe sehr viel an mir gearbeitet und er hat sich etwas mehr angepasst. Nun ist es so, dass ich langsam sehr müde bin, was die Katastrophen betrifft, die er geschäftlich verursacht und dass ich seit 19 Jahren s.uell einfach zu sehr links liegen gelassen werde. ( Ich bin nicht hässlich, pflege mich sehr uns sehe jünger aus...) Ihm reicht als köperliche Nähe meistens ein paar kurze Umarmungen und kleine Küsschen ... Nur Zungenküsse sind nicht drin. Ich mag auch nicht mehr auf ihn zukommen, ihn nicht mehr verführen, weil ich meistens einen Korb bekomme. Wenn es doch einmal S. gibt ( 8- 12x im Jahr ) dann ist er sehr kurz und er bewegt sich dabei etwa so viel wie eine G.Puppe. ( Sorry!) Ich hatte gehofft, dass mit den Wechseljahren meine Lust nachläßt, leider ist das Gegenteil der Fall...nun hungere ich ständig und vergebens.
Trotzdem sagt mein Mann immer wieder, wie sehr er mich liebt und dass ich der wichtigste Mensch in seinem Leben
bin. Er würde meine unerschütterliche Liebe schätzen, meine gute Küche und meine Weisheit und Stärke. Zudem genieße er es sehr, dass ich unser Heim mit wenig Geld schön gestalte und ihn immer alle Freiheiten lasse. Nun frage ich mich, was sieht er in mir? Bin ich vielleicht eher seine Mutter?

27.10.2015 05:50 • #1


I
guten morgen,

du sprichst mehrere bereiche an, die euch an dem jeweils anderen stören.
du weisst, was ihn stört, er was dich stört.

wie ist die aussage ich habe sehr viel an mir gearbeitet. zu verstehen?
inwiefern hat er sich angepasst?

den partner vor anderen respektlos zu behandeln, finde ich unmöglich, könnte aber einen hinweis darauf liefern, dass er auf passiv aggressive weise rache ausübt.

vielleicht fühlt er sich durch deine stärke, sowie seine geschäftspleiten entmannt?

könntest du dir vorstellen, dich s. anderswo auszuleben?

27.10.2015 11:00 • x 1 #2


A


Bin ich seine Ehefrau oder Mutter?

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J
Da ich nicht mehr in meinen Account komme, muss ich als Gast antworten.
Hallo Und danke für die Antwort. Da ich kein Freund von endlosen Ausführungen bin, werde ich versuchen, mich kurz zu fassen. Du fragst inwiefern ich an mir gearbeitet habe. Eine Beziehung lebt auch von Kompromissen und dem Entgegenkommen. Hier habe ich sehr viel getan. Auch habe ich an meinen Eigenschaften gearbeitet, die meinen Mann gestört haben....mit Erfolg. Mein Mann hat sich wiederum angepasst, wo ich nicht wirklich etwas ändern könnte. Natürlich gibt es auch Bereiche in denen wir uns gegenseitig gut tun, wo die Chemie passt. Deine Idee mit der Entmannung hat mich nachdenklich gestimmt. Obwohl ich nicht sonderlich emanzipiert bin ( lebe gerne in der klassischen Frauenrolle ) bin ich trotzdem kein kleines, stilles Mäuschen. Mein Mann dagegen hat eher ein anfälliges Selbstwertgefühl. Er fühlt sich häufig wie ein Versager, da hilft es auch nicht, dass ich ihn viel und oft lobe. Ob ich mir vorstellen könnte, dass ich mich von einem anderen Mann beglücken lassen könnte? Mittlerweile ja, auch wenn es so gar nicht meiner Natur entspricht. Ich möchte meinen Mann natürlich nicht verletzen ... Aber es kann sein, dass ich irgendwann nicht mehr nein sagen kann....denn Bewerber gibt es schon und sie scharren mächtig mit den Hufen.

27.10.2015 11:44 • #3


L
Hallo !

Ich bin zwar um einiges jünger ( 24 ) , stecke aber im Moment in so ziemlich dem gleichen Problem wie du.. ich habe eher eine starke Persönlichkeit... bin sehr direkt und habe einen Freund ( 24 ) , der sehr an Selbstzweifel leidet, wo meine direkte Art in schnell einmal verletzt hatte.. ich habe mich viel für ihn geändert, berühre ihn mit Sanftpfoten, auch bemuttern tu ich ihn nicht mehr, wie anfangs wo ich ihm jegliches Abnehmen wollte, für das er nicht gewachsen war, nun, lasse ich ihn alles alleine lassen, auch, wen er nach Hilfe förmlich schreit, stehe ich eher nur neben ihm und ermutige ihn, er freut sich immer sehr, wenn er doch etwas zusammen bringt.
Allerdings, ist er auch nicht wirklich s.uell zu beeindrucken, ihm ist es einfach nicht wichtig und so, erleben wir eher eine Freundschaftliche Beziehung... mir geht es sehr ab, verhungere direkt... aber ich weiß, ich muss ruhig sein, den desto auffordernder ich werde desto mehr tretet er zurück und fühlt sich bedrängt..mein letzter S. ist mehr als ein Monat her meine Begierde nach ihm riesen groß. ( kannte mich so eigentlich nie ).

Wie denkst du, würde dein Mann reagieren wenn du ihn fragst ob es okay wäre, mit anderen Männern S. zu haben ? Damit du gelassener wirst, deinen Druck abbauen kannst, ohne ihn zu verlassen ?

Ich weiß nur, da mein Freund von der Vorgängerin betrogen wurde ( womöglich weil ihr der S. auch abging ) hätte er garantiert etwas einzuwenden und so sitze ich ein bisschen in der Tinte.

Denkst du, es würde dir helfen, wenn du dich öfters einmal mit dir selbst beschäftigst ? Dich verwöhnst ?
Das hilft mir im Moment ein wenig und hebt mein Selbstbewusstsein ein bisschen durch die Hormone die ausgeschüttet werden.

Ich würde sagen, rede offen und ehrlich mit ihm. Sag ihm, das du s.uell noch aktiv sein möchtest, das du verstehst wenn ihn das nicht mehr so interessiert, aber es dir schwer fällt ohne diese Zärtlichkeiten zu reden, versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden, die euch beiden gerecht wird.

Wünsche euch viel viel Glück!

27.10.2015 12:04 • #4


I
hallo januarlicht,

vielleicht ist dein mann etwas oldschool und möchte selbst der s. fordernde sein bzw erlebt er dich als s. fordernd, was ihn wiederum gefühlt als schwächeren dastehen lässt.

wie war es denn anfänglich? verführte er gerne? fühltest du dich begehrt?
fühlt er sich begehrt, wenn du dich ihm s. annäherst oder betrachtet er es inzwischen als belästigung?

wenn sich in langjährigen beziehung ein ungleichgewicht eingeschlichen hat, ist es oft schwierig ohne grossen knall eine veränderung herbeizuführen.

habt ihr getrennte schlafzimmer?
eine möglichkeit wäre dies einzuführen.

wie wäre es, wenn ihr anfangt, euch zu daten?
z.B. alle 10 tage, ausserhäusig, mit der auflage keine prekären themen anzusprechen währenddessen.

wenn all das nichts bringt und du dich für ausserehelichen s entscheidest, solltest du das für dich behalten. aussagen ihm gegenüber wie hab genug anwärter besser vermeiden.

27.10.2015 12:36 • #5


A
Zitat von Januarlicht2:
Mein Mann dagegen hat eher ein anfälliges Selbstwertgefühl. Er fühlt sich häufig wie ein Versager, da hilft es auch nicht, dass ich ihn viel und oft lobe.

Ich glaube damit triffst du seinen wunden Punkt, beruflicher Misserfolg, das Gefühl versagt zu haben, ein geringes Selbstwertgefühl kann dem Mann die Lust nehmen und auch zu Versagen im Bett führen.

Du kannst noch soviel versuchen sein Selbstbewusstsein und seinen Selbstwert zu pushen, solange er das für sich selbst nicht zurückerobern kann, wird es bei ihm nicht ankommen.

Weil dir Wichtiges fehlt und du immer unzufriedener wirst, ist es auch an ihm dafür zu sorgen, das er zumindest teilweise deinen Bedürfnissen gerecht werden kann. Sofern er nicht bereit ist etwas daran zu verändern und sich nötigenfalls Hilfe holt um euer eingeschlafenes S.ualleben zu beleben würde ich ihm klarmachen, dass er damit eure Ehe riskiert weil du noch nicht bereit bist auf die Wonnen der Liebe zu verzichten.

Ich vermute ihr seid in etwa gleichalt oder er ist etwas älter, es kann sein, dass bei ihm zusätzlich auch ein körperliches Problem dahinter steckt, z.B. ein Problem mit der Prostata, welches auch zu Potenzstörungen führen kann, das müsste er dann von einem Arzt abklären lassen.

Gönnt ihr euch kleine Auszeiten vom Alltag?

27.10.2015 14:12 • #6


J
Guten Morgen! Das sind ja recht hilfreiche Antworten von Euch, vielen Dank. Und es macht mich traurig, dass es auch jüngeren Paaren so geht. Ich hoffe, für Euch gibt es auch eine Lösung. Ja, am Anfgang ist es meistens stürmisch und lustvoll in einer Beziehung. Bei uns hat es schon nach drei Monaten geendet und zwar, als mein Mann das erste Mal in unserem ersten gemeinsamen Schlafzimmer stand. Er wurde still und blass....und dann war alles vorbei ihn ihm. Ich bin seine 2. Freundin gewesen. Er wohnte vorher nie mit einer Frau zusammen. Als ich bemerkte, dass er sich s.uell zurückzog, tat ich alles dafür, um ihn wieder anzuheizen. Vergebens. Wir schlafen heute tatsächlich häufig getrennt. Ich dränge ihn auch nicht zum S. aber ich habe oft versucht, mit ihm über das Problem zu reden. Das Thema S. ist ihm sehr unangenehm. Selbst Witze über S. mag er nicht hören. Zu alt ist er nicht, zu konservativ auch nicht. Er ist drei Jahre jünger als ich. Er ist der erste Mann in meinem Leben, der mich kaum begehrt...bei den vorherigen Männern hätte ich mir ab und zu eine Verschnaufpause gewünscht. Komisch ist aber, dass er mit Unbehagen und auch mit Eifersucht reagiert, wenn er merkt, dass andere Männer sich für mich interessieren...er würde es nur nie zugeben. Ich glaube nicht, dass er mich als zu stark und dominant empfindet, wir begegenen uns eher auf Augenhöhe. Er liebt es sogar, wenn ich mal taff bin. Ansonsten bin ich eher ein harmonischer, freundlicher Mensch. Auch bin ich körperlich eindeutlich weiblich und kleide mich auch so. Ich vermute mittlerweile, dass er in frühen Jahre eine unangenehme Erfahrung gemacht hat und nicht darüber sprechen kann....Leider helfen alle Erklärungsversuche nicht, meine Unzufriedenheit zu lindern und das macht mir Sorgen. Mir graut es davor irgenwann einmal aufzuwachen und zu spüren, das die Liebe weg ist. Aber vor allen Dingen, möchte ich nicht länger auf schönen S. verzichten. 20 Jahre hungern ist genug.

28.10.2015 10:01 • #7


SilentOne78
Hallo Januarlicht,

für geringes Verlangen kann viele Gründe geben... Wir sind eben Menschen, mit einem komplexen Gehirn und kompliziertem Seelen- und Gefühlsleben, und keine Tiere, die unreflektiert ihren Trieben folgen.

Diese Gründe ans Licht zu bringen und dann auch noch daran zu arbeiten, das erfordert Mut, Geduld und die Bereitschaft von beiden Partnern, sich dem anderen zu öffnen, die Bedürfnisse, Ängste und Sorgen des anderen genau so ernst zu nehmen und als legitim zu betrachten wie die eigenen, und aufeinander zuzugehen.

Ein großes Ungleichgewicht im S.uelle Verlangen ist eine schwere Belastung für eine Beziehung, und leider eines von den Problemen, die man nicht durch aussitzen lösen kann... von allein wird da gar nichts besser. Im Gegenteil, der Frust nimmt über die Zeit nur zu, bis der Leidensdruck die Schmerzgrenze übersteigt und der Knall kommt. Das spürst Du ja jetzt schon, und Deine Sorge ist berechtigt.

Nach dem, wie Du Deinen Mann beschreibst, wird es vermutlich alles andere als einfach, ihn dazu zu ermutigen, dass ihr das Thema zusammen angeht.

Von daher wäre meine Empfehlung, dass Du Dich erst mal allein für Dich damit beschäftigst. Für mich hat sich da das Buch Intimität und Verlangen von David Schnarch als hilfreich und aufschlussreich erwiesen. Da geht es um genau dieses Thema, um mögliche Gründe und Lösungsansätze.

Vielleicht wäre das auch was für Dich - um neue Gedankenanstöße zu bekommen... Dich selbst und vielleicht auch seine Seite etwas besser zu verstehen... Dir klar zu werden, was Dir wirklich wichtig ist und was Du dafür zu tun bereit bist...

28.10.2015 11:47 • #8


A
Zitat von Januarlicht2:
Bei uns hat es schon nach drei Monaten geendet und zwar, als mein Mann das erste Mal in unserem ersten gemeinsamen Schlafzimmer stand. Er wurde still und blass....und dann war alles vorbei ihn ihm.

Das Thema S. ist ihm sehr unangenehm.

Leider helfen alle Erklärungsversuche nicht, meine Unzufriedenheit zu lindern und das macht mir Sorgen.

Aber vor allen Dingen, möchte ich nicht länger auf schönen S. verzichten.
20 Jahre hungern ist genug.
Das alles deutet darauf hin, dass ihn irgendwas angetriggert hat und er seitdem nicht mehr rausgekommen ist aus seiner Hemmung.

Erklärungen beheben ja das Problem nicht, es fehlt die Umsetzung.
Wahrscheinlich hat er irgendwann mal eine negative Erfahrung gemacht und nicht verarbeitet, denn es ist ja auffällig, dass sein Problem seit dem gemeinsamen Schlafzimmer aufgetreten ist und du es zugelassen hast, dass er sich nicht darum kümmert und sich Hilfe sucht wenn er allein damit nicht klarkommt und auch du darunter mitleiden musst.

Er scheint das so hinzunehmen weil er nichts vermisst und sich unbehaglich damit findet, dir gegenüber finde ich es unzumutbar das dann einfach so weiterlaufen zu lassen, 20 Jahre ohne Lust und Leidenschaft und wie Bruder und Schwester zu leben kann nur gut gehen wenn Beide damit zufrieden sein können.

Sprich mit ihm, mache ihm klar, dass sich etwas verändern muss weil du so nicht mehr leben und auf für dich wichtiges verzichten willst.
Biete ihm deine Unterstützung an und bestehe darauf das er sich Hilfe holt, wenn ihm seine Ehe mit dir wichtig ist, sonst bleibst du weitere 20 Jahre unzufrieden und/oder holst dir das irgendwann woanders.
Sollte er nicht bereit sein an sich zu arbeiten muss er mit Konsequenzen rechnen.

Viel Glück und alles Gute!

28.10.2015 12:46 • #9


J
Nun liege ich wieder in der Nacht wach, weil mich das Problem nicht schlafen läßt.Vielen Dank für Eure weiteren Tips, auch für den Buchtip und den Hinweis auf ein mögliches Trauma bei meinem Mann. Diese Idee hatte ich auch schon aber mein Mann verneint es...trotzdem habe ich das Gefühl, er verschweigt mir etwas. Es gab auch eine Zeit in der ich dachte, er könnte latent gleichgeschlechtlich sein. Dann war da noch die Idee, er könnte unter einem Madonna-Huren-Komplex leiden. Ader Ihr habt recht...Erklärungen lösen das Problem nicht. Es ist das verzweifelte Greifen nach Strohhalmen. Vielleicht ist es besser, ich begrabe endlich meine Hoffnungen und öffne mich für neue Erfahrungen. Tatsächlich hat er mir auch zugestanden mich auf andere Männer s.uell einzulassen....aber ich glaube, er hat große Angst davor, dass ich es auch wirklich tue. Ich kann auf jeden Fall jede Frau und jeden Mann verstehen, der bei so einem Partner fremd geht. Aber ich denke auch, dass in den meisten Fällen eine Trennung anschließend unvermeidbar ist. Man wird sich einfach irgendwann fremd, wenn keine s.uellen Gefühle mehr fließen. Es grenzt schon an ein Wunder, dass ich meinen Mann immer noch liebe und begehre. Mal sehen, was Fortuna noch für mich geplant hat. Ich wünsche Euch allen ein zauberhaftes Wochenende mit vielen schönen Gefühlen und sinnlichen Herbstküssen!

30.10.2015 02:54 • #10


A


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