Lieber Lukas,
Zitat von LukasLoko0202:Mir ist durchaus bewusst, dass viele dieser Dinge meine Schuld sind und man sich auch aus solchen Situation retten kann, indem man seinen Ar. hochkriegt
Du beschreibst hier typische Symptome einer generalisierten Depression - den Gedankenkreisel um Probleme, Sorgen und Nöte, welche Dir die Lebenslust nehmen, Konzentrationsprobleme, irreale Ängste bezüglich der Zukunft,.
Okay, das fällt selbst mir als psychotherapeutischem bzw. psychiatrischem Laien nicht schwer, das zu erkennen.
Aber die gute Botschaft - so schlimm ist das nicht und vor allem gar nichts Ungewöhnliches. Du bist jung und hast alle Chancen, dass in den Griff zu bekommen.
Nur: Du selbst wirst das, so wie Du das beschreibst, nicht allein schaffen. Es genügt auch zur Zeit nicht, zu erkennen, was für Ursachen es aus der Kindheit geben könnte, Du beschreibst aber selbst anschaulich ein Beispiel eines problematischen Bezugs zu einer Lehrerin. Du beschreibst Ängste, welche in die Kindheit zurückverweisen.
Da ist ne ganze Menge bei Dir zusammengekommen, was der Aufarbeitung bedarf, damit die Lebensfreude zurückkehrt und Dir der Dauerdruck genommen wird und Du wieder gesund zu Dir selbst stehen kannst.
Ich finde es gut, dass Du hier geschrieben hast. Das ist der erste Schritt, von Dir aus, den Du gehst, um da herauszukommen.
Und der zweite Schritt sollte sein, dass Du Dich nicht als Versager siehst, nicht Dir die Schuld gibst ,weil Du Dich nicht mit dem AR. selbst aus der Sch. ziehen kannst.
Das funktioniert nicht. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Akzeptiere einfach voll und ganz diesen Zustand, den Du sehr plastisch beschrieben hast. Das bist jetzt einfach Du, das ist Dein jetziger Zustand, der Dich hilflos macht, mit Dir und der Welt, Deiner Freundin, Deinen Kollegen, Deiner Arbeit, adäquat umzugehen.
Und Deine Freundin kann Dir da auch jetzt nicht helfen, später natürlich, unterstützend. Aber nach dieser Akzeptanz dann der dritte Schritt: Hol Dir unbedingt professionelle Hilfe, die erste Anlaufstelle könnte ein Telefonat mit einem guten Hausarzt sein, der sollte damit umgehen können und kann Dich weitervermitteln, an eine tiefenpsychologische Behandlungsinstanz, ich könnte mir vorstellen, dass das für Dich das geeignete wäre, eher als eine Verhaltenstherapie, weil es in die Vergangenheit bei Dir zurückzuverweisen scheint.
Und wenn Du ein paar Monate lang Antidepressiva nehmen musst, dann ist das auch nicht schlimm. Sie bringen nur Deine Körperchemie, Dein neuro-hormonelles System wieder in Einklang, sie machen nicht süchtig, damit Du wieder aus dem Loch kommst und an den Dingen arbeiten kann. Aber dann bleib auch nicht dabei stehen, wenn es Dir wieder besser geht. Arbeite weiter mit einem Fachmann, einer Fachfrau an Deinem Thema, bis es Dir wieder gut geht.
Ich wünsche Dir alles Gute dafür. Das schaffst Du bestimmt.
Und:
Zitat von LukasLoko0202:Kennt jemand solche Zeiten, in denen man sich selbst hinterfragt?
Ja, kenne ich. Ich glaube, ich habe es erfunden.