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Bin grade verzweifelt

N
Liebe @krümellena,

das ist aber auch wirklich gemein, was Dir passiert ist. Das muss man auch mal sagen! Du hast allen Grund dazu, dass Du vollkommen von der Rolle bist, denn Deine Zukunft, die Du Dir vorgestellt hast, ist Dir genommen worden und das von jetzt auf gleich. Wie schrecklich! Allerdings heisst das nicht, dass Du die Zukunft nicht doch noch verwirklichen kannst und Du kannst auch nicht sagen, ob sie wirklich so rosig geworden wäre, wenn er sich nicht getrennt hätte. Ich sage immer gern: gewonnen und verloren wird zwischen den eigenen Ohren. Alles, was Du Dir jetzt vorstellst, passiert vor allem in Deinem Kopf. Und diese Gedankenspirale wird durch das Checken des online-Status getriggert. Am besten ist es, wenn Du damit aufhören kannst. Das erfordert viel Disziplin, die ich auch nicht immer aufbringen kann. Aber ich versuche es. Wenn ich dann mal einen schwachen Moment habe, wirft mich dieser wieder zurück. Binde Dir ein Haargummi ums Handgelenk und schippse daran, wenn Dich der Drang überkommt. Du kannst so, auf längere Zeit, Dein Gehirn etwas trainieren, nicht nachsehen zu wollen.

Ich habe mir eine Woche Urlaub genommen und bin zu Freunden gefahren, das tut mir sehr gut!

Ich wünsche Dir viel Kraft und schreibe, schreibe, schreibe - das hilft!

20.10.2020 10:03 • #16


K
Danke Niuata,

Es geht mir Tag für Tag schlechter statts besser... Also was ich versuche fühlt sich so sinnlos an. Jede Nacht kaum Schlaf, nur Alpträume mit der Hoffnung alles war nur ein schlechter Traum. Gerade so schaffe ich es das nötigste um mich um meine Tochter zu kümmern. Aber jeder Gedanke kreist darum. Mit fast 40 vor so nen Trümmerhaufen zu stehen, hätte ich nicht gedacht. Es tut so weh, ich versteh es einfach nicht... Keiner der uns zusammen kannte, kann es verstehen.

20.10.2020 10:23 • #17


A


Bin grade verzweifelt

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E
Zitat von Krümellena:
Mit fast 40 vor so nen Trümmerhaufen zu stehen

Und das ist der falsche Ansatz. Du stehst nicht vor einem Trümmerhaufen. Du hattest Pläne und Träume mit diesem Mann und Du musst jetzt schmerzhaft umdenken. Das Trümmerhaufen-Bild finde ich grundsätzlich schwierig - wie viele Menschen leben in einer Scheinidylle, deren echtes Scheitern alles andere als ein 'Trümmerhaufen' wäre. Sieh es als Ende eines Weges, der teilweise nur in Träumen zu Ende gedacht war. Jetzt ist da eine unerwartete Mauer, aber Du findest einen Weg für Dich - ob drumherum, drüber oder mit Gewalt entscheidest Du.
Du hast eine Tochter und bist auch eine Weile ohne Partner gut klargekommen und das schaffst Du auch wieder. Schnapp Dir Dein Kind, geht an die frische Luft, spielt etwas zusammen. Dabei musst Du nicht einen auf fröhliche Mama machen - auch Mamas darf es mal schlecht gehen.
Kinder kommen mit der Trennung eines neuen Partners der Eltern erstaunlich gut klar - vor allem wenn es nicht so lange war. Ich hab das bei meinen Kindern erlebt, die sehr an der Partnerin meines ExMannes hingen (die Beziehung ging 5 Jahre), aber als sie weg war, war es wie 'aus den Augen aus dem Sinn'. Hat sie Kontakt zum leiblichen Vater?

20.10.2020 11:50 • x 1 #18


K
Danke für deine Worte. Ich versuche alles und doch ist es so unheimlich schwer und tut so weh und ist so unbegreiflich für mich. Alles erinnert mich an ihn, jeder Ort, jede Zeit. Und ja ich habe bereits alles sichtliche entfernt.

Ja meine Tochter hat immer regelmäßigen Kontakt zu ihrem Vater, ich hatte gehofft er kann ihr jetzt eine Stütze sein, nur ist es dort gerade noch schlimmer weil ihre kleine Halbschwester um ihr Leben kämpfen werden muss.

20.10.2020 11:57 • x 1 #19


M
Das klingt alles furchtbar. Fühl dich ganz doll gedrückt!

Es wirkt vielleicht erst einmal so als würde es jeden Tag schlimmer und nie mehr gut. Das kann aber daher kommen, dass du allmählich aus der Schockstarre erwachst und Schritt für Schritt das Ausmaß erkennst und in der Realität ankommst. Du hast auf Wolken geschwebt und dich weit von deinem früheren Ich und Ort gewähnt und bist plötzlich und ohne Vorwarnung gefallen. Der Schock und die Erkenntnis wieder dort zu sein wo man vor ihm war - das ist grausam. Dazu der hämmernde Satz, dass Frauen ab 40 eher vom Blitz getroffen werden, als eine dauerhafte Partnerschaft zu finden. Das ist Quatsch, ich habe meinen Mann nach einer dramatischen Trennung mit 45 Jahren unverhofft kennengelernt und wir sind seit 11 Jahren glücklich verheiratet. Also das Alter ist egal.

Du könntest dich jetzt an die Zeit vor ihm erinnern und an die Dinge, die du und deine Tochter damals gemacht haben. Hattet ihr früher bestimmte Rituale oder hast du für euch zwei besondere Sachen gekocht? Such dir Fotos von damals und knüpf in Gedanken an die Frau an, die du damals warst. Die muss auch toll gewesen sein, sonst hätte er sich nicht verliebt.

Richte deine Gedanken gezielt an die Zeit vor ihm und suche dort das Schöne. Das wird dich ablenken von dem Gefühl alles verloren zu haben, denn das hast du nicht. Du bist trotz des schrecklichen Ereignisses ein ganzer Mensch und deine Tochter ist gesund. Darauf konzentriere dich und fang an euer gemeinsames Leben zu zweit wieder aufzunehmen und zu feiern.

20.10.2020 22:37 • x 2 #20


K
Er hat heute über WhatsApp gefragt, ob er fragen darf wie es uns geht.... Das hat mich wieder aus der Bahn geworfen... Ich zitterte, ich bin vollkommen unruhig, mir ist schlecht...
Ich weiß nicht ob ich antworten soll... Einerseits würde ich ihm gern alles sagen was ich fühle, wie es mir geht, dass ich es nicht verstehe... Andererseits hab ich Angst vor seiner Antwort oder keiner Antwort.... Mich macht das so wahnsinnig.... Der Gedanke Kreisel nur um ihm... Gleichzeitig hab ich mitbekommen, dass er seine Küche verkauft... Also sitzt er bald wieder bei ihr... In seiner alten ehewohnung...

21.10.2020 19:13 • #21


A
Fühl dich gedrückt. Schlimm, was du durchmachen musst. Es wird aber besser. Willst du dir vom Arzt/Psychiater ein Beruhigungsmittel holen vielleicht? Würde ich an deiner Stelle tun (hab ich auch gemacht, als ich vor Jahren einen sehr schlimmen Liebeskummer hatte).

Du musst jetzt stark sein, für deine Tochter. Es gibt keine Alternative. Lass sie nicht fallen!

Mir hat damals Opipramol geholfen (https://de.wikipedia.org/wiki/Opipramol ), das ich ein paar Monate lang eingenommen hatte. Ich konnte damit schlafen; gefühlsmässig war ich wie ein Roboter -- einfach Ruhe auf dem Herzen, Null Emotionen; und ich konnte sogar mit dem Medikament gut für Klausuren lernen und mein Studium erfolgreich abschliessen.

21.10.2020 19:34 • #22


A
Wenn du das Gefühl hast, dass du noch etwas sagen möchtest, dann fände ich es okay zu antworten. Wenn er noch einmal hört was sein Weggang bei euch auslöst und was er hinterlässt, dann ist dieser Teil als Information dann bei ihm und er muss damit klar kommen. Ich würde ihm dann auch eine Sprachnachricht schicken, auf der du ihm möglichst gefasst antwortest - deine Trauer wird er trotzdem hören. Damit entlässt du ihn nicht aus der Verantwortung, die er auch für euch hatte.

Es geht dabei nicht um Rache oder einen Versuch ihn umzustimmen, aber oft wird durch Schweigen oder eine zeitversetzte WA es dem andern zu leicht gemacht. Ihr habt die glückliche Zeit geteilt, da ist es nur far auch den Schmerz über die Trennung zu teilen.

Wenn du dich mit dem Schweigen besser fühlst, dann antworte ihm nicht oder nur kurz, dass du nicht in der Lage bist ihm zu antworten.

22.10.2020 10:09 • x 2 #23


K
Ich habe mir überlegt, dass ich ihm einen Brief schreiben werde, wo alles reinkommt... Wie schön es mit uns war, wie seht wir uns geliebt haben, was für gemeinsame Träume wir hatten, dass ich das nicht verstehen kann, dass ich keine Antwort auf das Warum habe, dass er uns keine Chance gegeben hat, dass ich es nicht verstehen kann dass er einfach zu ihr zurück geht, wie es mir geht.... Alles.... Und dem werde ich ihm geben, ob das nun eigentlich gut ist oder nicht keine Ahnung.... Ich komm aus dem Loch nicht raus... Es ist jetzt 1,5 Wochen her.... Es geht mir nicht besser...

22.10.2020 10:30 • #24


A


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