Beziehungsende durch überfordernde Lebenssituation

K
Hallo an alle Forumteilnehmer,

ich leide z. Zt. unter einer Trennungssituation, die auf irgendeine Art und Weise gar keine ist. Zum Thema:
Ich lernte meinen Freund über ein Diskussionsforum rund um Thema Sorgerecht kennen. Im Laufe der Zeit haben wir uns verliebt, er lebte damals aber noch in einer Beziehung. Ich habe ihm gesagt, daß er sich für eine Frau entscheiden muß, denn hinter dem Rücken eine Liebesbeziehung mit ihm zu führen, das wollten wir beide nicht. Also trennte er sich von ihr. Im Verlauf der letzten drei Monate hatten wir eine sehr schöne Zeit, wir hatten beide das Gefühl, auf einer Wellenlänge zu sein, wir liebten uns von ganzem Herzen. Er ist Wochendendvater von zwei Kindern (8 und 7 Jahre), ich bin kindbetreuuende Mutter eines 5-jährigen Kindes. Unsere Kinder haben sich immer gut verstanden, es gab nur die üblichen Schwierigkeiten z. B. in punkto Spielzeugteilen.

Als ich meinen Freund kennenlernte stand bei ihm eine Gerichtsverhandlung vor dem Familiengericht an. Die Mutter seiner Kinder möchte in einen 400 KM entfernten Ort umziehen, er hat (wie auch der Richter erkannt hat) berechtigte Angst, daß er seine Kinder verliert, da die Kindesmutter bereits mehrfach den Umgang verweigert hat und einen vernünftige, den Bedürfnissen der Kinder entsprechende Umgangsregelung schwer zu finden ist. Bzgl. der Kinder ist die Situation nach wie vor so, daß die Mutter ein auf die Stadt begrenztes Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, daß heißt, sie kann nicht mit den Kindern umziehen, bis ein Gutachten zur Regelung der elterlichen Sorge erstellt wurde. Einer zwischenzeitlichen Beschwerde der Mutter gegen diese Begrenzung beim OLG wurde nicht entsprochen.

Vor 5 Wochen beendete mein Freund dann ganz plötzlich unsere Beziehung, er hatte Angst, daß wir mit unseren Vorstellungen bzgl. der Kinder nicht übereinstimmen. Inzwischen weiß er, daß ihn eine Panik auf Grund der ungeklärten Situation mit den Kindern überfallen hat, und bereut die Trennung von mir zutiefst, vor allen Dingen, daß er uns keine Gelgenheit geben hat zum Gespräch. Jetzt stecken wir beide in so einer Sackgasse, aus der wir nicht herauskommen, obwohl wir beide es wollen. Leider hat er sich nach der Trennung von mir wieder in die Arme der Ex-Freundin gestürzt, er sagt selber, weil er nicht allein sein konnte. Diese Freundin wurde im Gutachten als seine Lebensgefährin befragt. Er muß jetzt nach außen hin diese Beziehung aufrechterhalten, denn ein erneuter Frauenwechsel könnte Nachteile für ihn als Vater haben, die Mutter hat bereits nach der Trennung von mir auf diese Thema eingehackt (nicht so ganz zu Unrecht).

Er will jetzt warten, bis das Gutachten fertig ist, solange kann er mit mir nur wenig Kontakt haben, weil er ihn emotional nicht aushält, da er die Gefühle mir gegenüber nicht leben kann. Er sagt, daß alles ihn zu mir ziehe, und weiß gleichzeitig, was er der anderen im Prinzip antut.
Ich will dabei nicht vor die Hunde gehen. Ich will zwar auf ihn warten, aber gibt es wirklich noch eine Perspektive für uns?
Biite helft mir
Kinderkram

26.02.2005 16:18 • #1


E
Hallo Kinderkram,

wenn ich dass so lese, dann muß ich dir sagen, dass ich in so einer Situation, mich gegen eine Beziehung entschieden habe. Frage dich mal, ob du so ein Leben wirklich für die nächsten Jahre leben kannst und willst. Natürlich ist es schwierig, wenn die Kinder noch klein sind und selbst wenn sich alle ganz toll verstehen, so ist es kein Garant, dass es so bleibt.

Was mir auffällt, ist die Tatsache, dass dein Freund scheinbar zu den Leuten gehört, die selber nicht lange alleine leben können. Da frage ich dich mal ganz direkt, ob du mit so einem Menschen auch wirklich eine längjährige Beziehung führen kannst und willst.

Willst du wirklich so lange warten, bis er wieder frei ist und dann bereit ist, sein Leben mit euch zu teilen?

Es ist schön zu lesen, dass du dir im Vorfeld kritische Gedanken zu der Thematik machst. Ich an deiner Stelle, würde mich nicht auf so eine Beziehung einlassen.

Ist eben alles nicht so einfach, aber ich würde nicht nur meinem Herzen folgen, sondern auch meinem Verstand.

Gruß

26.02.2005 16:59 • #2


A


Beziehungsende durch überfordernde Lebenssituation

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E
Hallo Kinderkram,

Deine Geschichte erinnert mich an meine Geschichte, nur daß ich in der Position der sogenannten Ex-Freundin war. Mein Ex hat über Internet eine Beziehung angefangen, hinter meinem Rücken geführt und als es sicher mit der Neuen war, mich abserviert. Ich glaubte doch tatsächlich , er liebe mich wirklich, welch Trugschluss! :(

Da Dein Ex genau wie meiner, nicht allein sein kann, rate ich Dir , ihn schnellstens zu vergessen. Überleg mal, wie arm dieser Mensch sein muss, und wie unehrlich er seiner jetzigen Freundin gegenüber ist. Willst Du auch irgendwann in so einer Position stecken? Wenn er zurückkommen sollte, was glaubst Du, wann er hinter Deinem Rücken mit einer anderen etwas anfängt?

Vielleicht interpretiere ich hier etwas falsch, aber Dein Ex ist es meiner Meinung nach nicht wert.

Gruß
Albi

27.02.2005 18:42 • #3


E
Für mich wikt es irgendwie so, dass Dein Feund ziemlich viele Frauen an sich bindet, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weisen: Die Muter der Kinder kann nicht ohne weiteres umziehen, weil er ein Recht an den Kindern hat. Die Exfreundin kann nicht losgelassen bzw. informiert werden, weil das dem Recht an den Kindern schaden könnte. Du kannst keine endgültige Klärung haben und keinen offiziellen Status, weil erst das Gutachten abzuwarten ist. Diese vielen Abhängigkeiten machen mich irgendwie misstrauisch. Warum sollen insgesamt 5 Menschen (Mutter der Kinder, zwei Kinder, Freundin und Du) alle ihr Leben nach den Wünschen, Ängsten und Bedüfnissen nur eines Menschen, nämlich Deinem Feund, ausrichten? Ich will nicht infragestellen, dass Dein Freund in einer emotional extrem belastenden Situation ist und auch seine Gefühle nicht infragestellen. Trotzdem gibt es keinen Grund, warum sich alle, Frauen und Kinder, ausschließlich auf seine Situiation einstellen sollten. Ich empfinde das als nicht ausgeglichen. Und in Bezug auf eine Beziehung längerer Dauer oder sogar einem gemeinsamen Leben ist das in meinen Augen keine wirklich konstruktive Ausgangsbasis. - Viele Grüße und alles Gute: Gästin

27.02.2005 20:55 • #4




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