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Beziehung und Trennung mit einer depressiven Person

P
Hallo zusammen,
gibt es hier Leute die Erfahrungen mit Beziehungen und Trennung mit einer depressiven Person haben? In diesem Fall ging es sich um eine Posttraumatische Belastungsstörung, um es konkret auf den Punkt zu bringen.

Insgesamt waren wir nur 10 Monate zusammen. Die Auffälligkeiten und Probleme haben sich schon beim kennenlernen bemerkbar gemacht. Sie hat immer Tage gehabt wo sie sich extrem zurückgezogen hat. Am Anfang war es sehr schwer einzuschätzen, womit dass zu tun hat. Einen Tag war der Kontakt ganz normal, einen Tag später konnte alles komplett anders sein und ich habe fast den kompletten Tag nichts gehört. Da kamen natürlich Gedanken ob da noch jemand anderes im Spiel ist, oder ob sie sich nicht sicher ist.
Ich habe nach relativ kurzer Zeit von ihrer Erkrankung und auch den Gründen die dazu geführt haben erfahren. Ich habe allerdings nie einen Weg gefunden damit umzugehen, da ich mich nie auf irgend etwas verlassen konnte und es auch immer kurzfristig zu Absagen kommen konnte.In Bezug auf geplante Dinge die wir unternehmen wollten, Familientreffen etc.
Wir haben so nie einen wirklichen Alltag zusammen hinbekommen. Das einzige was immer funktioniert hat waren Urlaube, Kurztripps und wegfahren im Allgemeinen. Es waren auch extreme Stimmungsschwankungen dabei wenn wir mehrere Tage zusammen waren, wahrscheinlich weil da keine Möglichkeit zur Flucht bestand. In dieser Beziehung gab es eh nur schwarz oder weiß. Entweder war es total schön, oder der absolute Horror.

Die Beziehung ist jetzt seit 5 Wochen beendet, wobei seit 2 Wochen absolut kein Kontakt mehr besteht, was eigentlich erst das richtige Ende bedeutet. Vorher waren immer noch gewisse Hoffnungen mit im Spiel.
Der Kopf weiß das eine Beziehung mit einer solchen Person nur sehr schwer bis gar nicht möglich ist, gerade in Bezug auf Zukunftsplanung, Familienplanung usw. Trotzdem fällt das loslassen sehr schwer. Von den Gefühlen war es die bisher intensivste Beziehung, obwohl es nur realit kurz war. Mir wird nach der entgültigen Trennung immer mehr bewusst in welchen Strudel ich da mit reingezogen wurde und wie sehr ich die Freude an anderen Dingen verloren habe. Trotzdem fällt es sehr schwer da raus zu kommen. Im Moment ist eine große Leere da. Es war eigentlich die ganze Zeit ein Kampf und hat wahnsinnig viel Kraft gekostet.

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht

08.06.2018 22:57 • #1


poesine
Hallo,
ich befinde mich aktuell in einer Beziehung mit einem depressiven Partner.
Er war vor Jahren diesbezüglich in psychotherapeutischer Behandlung und danach war auch erstmal gut.
Allerdings seit einem Jahr ist die Depression zurück und so extrem, dass er 6 Wochen in einer Tagesklinik war, seit Februar krankgeschrieben ist und jetzt eine Reha beantragen möchte.
Mich hält er aus allem raus. Redet wenig und schon gar nicht über sich.
Ich kann damit nicht umgehen, weil ich nie weiß ob es ihm gut geht oder nicht.
Meldet sich tagelang nicht.
Wie jetzt auch. Seit Montag nicht geschrieben oder gesprochen. Selbst unser Monatsjubiläum wurden von uns beiden nicht erwähnt. Ich hab erst gestern dran gedacht.
Heute kam dann ein: Vermisse dich und liebe dich inklusive passender Smileys.

Ich hab ihn (als ich endlich und spät von seiner Erkrankung erfahren hab) immer unterstützt, wollte die Starke sein und hab mich dabei völlig vergessen.
Meine Kraft ist aufgebraucht. Ziemlich unpassend so 2 Wochen vor meiner mündlichen Prüfung.

Da hilft mir seine Aussage, dass er mich nicht belasten will und andere (seine Familie) es auch nicht interessiert wie es ihm geht. auch nicht weiter.
Gerade dieses Nichtreden ist echt schlimm.
Hab hier auch schon nach Tipps gefragt und sammel noch.

Merke nur, wenn man den Abstand verliert, raubt es einem jegliche Kraft und man läuft Gefahr selber depressiv zu werden.

08.06.2018 23:15 • x 1 #2


A


Beziehung und Trennung mit einer depressiven Person

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Vicky76
Hey Penguin.....
Ich kann dich verstehen. Mir ging es mal ähnlich.
Jeder Tag war ein Kampf und eine Qual.
Im Gegensatz zu dir , war ich richtig froh, als es vorbei war.

Aber ich kann deinen Kummer auch nachempfinden, den habe ich auch.

08.06.2018 23:16 • #3


Igluweis
@Penguin
Was war es denn für eine posttraumatische belastungsstörung? Hatte meine Ex auch, Therapie bei ihr 0 Chance, wollte sie nicht und das war der Hauptgrund warum die Ehe in die Brüche ging.
@poesine
Die Gefahr ist sehr realistisch, hatte am schluß selber eine.

08.06.2018 23:40 • #4


P
Vom Kopf her bin ich auch froh dass es vorbei ist, aber das Herz hängt halt noch dran.

08.06.2018 23:54 • #5


Igluweis
@Penguin
Dann stell dir vor, du wärst rettungsschwimmer, ob malibu oder timmendorfer Strand ist egal. Die haben immer eine Boje mit Seil dabei. Die wird dem Ertrinkenden hingeworfen, hält er sich daran fest, ist es gut, wenn nicht, Pech gehabt. Warum ist das so? Genau, der Ertrinkende hat soviel Kraft in seiner Panik, das er dich mitrunter zieht. Klar, das übliche Spiel Kopf und Herz, dazu die Fragen, was wäre wenn, hab ICH auch alles getan etc das will erst verarbeitet werden. Vor 4 Jahren kam Schwiegermutter drauf, was ihre Tochter Jahrzehnte lang verheimlicht hat. Jetzt weis sie erst, warum sie so ist, wie sie ist und das unsere Beziehung keine Chance deswegen hatte (eine Freundin von ihr war Psychologin) Übrigens meine Ex wurde vor unserem kennenlernen vergewaltigt.

09.06.2018 00:14 • #6


Gerbera2018
Zitat von poesine:
Hallo,
ich befinde mich aktuell in einer Beziehung mit einem depressiven Partner.
Er war vor Jahren diesbezüglich in psychotherapeutischer Behandlung und danach war auch erstmal gut.
Allerdings seit einem Jahr ist die Depression zurück und so extrem, dass er 6 Wochen in einer Tagesklinik war, seit Februar krankgeschrieben ist und jetzt eine Reha beantragen möchte.
Mich hält er aus allem raus. Redet wenig und schon gar nicht über sich.
Ich kann damit nicht umgehen, weil ich nie weiß ob es ihm gut geht oder nicht.
Meldet sich tagelang nicht.
Wie jetzt auch. Seit Montag nicht geschrieben oder gesprochen. Selbst unser Monatsjubiläum wurden von uns beiden nicht erwähnt. Ich hab erst gestern dran gedacht.
Heute kam dann ein: Vermisse dich und liebe dich inklusive passender Smileys.

Ich hab ihn (als ich endlich und spät von seiner Erkrankung erfahren hab) immer unterstützt, wollte die Starke sein und hab mich dabei völlig vergessen.
Meine Kraft ist aufgebraucht. Ziemlich unpassend so 2 Wochen vor meiner mündlichen Prüfung.

Da hilft mir seine Aussage, dass er mich nicht belasten will und andere (seine Familie) es auch nicht interessiert wie es ihm geht. auch nicht weiter.
Gerade dieses Nichtreden ist echt schlimm.
Hab hier auch schon nach Tipps gefragt und sammel noch.

Merke nur, wenn man den Abstand verliert, raubt es einem jegliche Kraft und man läuft Gefahr selber depressiv zu werden.


Ich habe das auch hinter mir. Mein Mann wurde 2015 depressiv. Tagesklinik, Reha, Psychotherapie etc. Nach fast einem Jahr ging es ihm besser, er hatte sich jedoch auch sehr verändert. Ich habe das alles durchgehalten und habe mich und meine Bedürfnisse oft vergessen
Im letzten Sommer hatte er dann einige Querelen im Job und er fing wieder an, in Richtung depressive Phase zu driften. Im November meinte er dann, er wolle die Trennung, dieses Leben sei nichts mehr für ihn. Er müsse sich verändern. Januar ist er ausgezogen und bat mich ihm Zeit zu geben, um evtl einen Neuanfang für uns zu finden. Daraus wurde jedoch nichts mehr. Er ist meiner Meinung wieder depressiv und hat angeblich seit 5 Wochen eine Neue und ist bei ihr eingezogen. Er hatte jetzt auch jegliche Therapie abgelehnt.
Das Schlimme ist, als Partner bist du relativ hilflos, gerade weil die Stimmungswechsel unvorhersehbar sind und depressive Menschen gelernt haben, zu verbergen. Im Nachhinein meinte er jetzt, er hätte mich in die Therapie mit einbeziehen müssen.

10.06.2018 09:11 • #7




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