danke für diesen Artikel Kathi. Da steckt viel drin. Ich werde den Artikel nochmal in Ruhe lesen ... Was mich spontan berührt hat, ist der immer-wieder-neu-Gedanke. Es ist möglich, so zu leben, so zu lieben... jeden Morgen zu erwachen und den Menschen neben sich ganz neu, ganz anders zu sehen und zu entdecken. Wir alle ändern uns - entwickeln uns - tagtäglich haben wir neue Gedanken und Gefühle. Wenn wir uns dessen bewusst werden, dann wird uns unser Partner niemals schon völlig erkannt oder langweilig erscheinen. Gerade in dieser täglichen Entwicklung liegt auch der springende Punkt. Wir können nicht davon ausgehen, dass das Band der Liebe zwischen zwei Menschen morgen oder übermorgen noch ganz genau so strukturiert ist wie das gestern oder heute der Fall war. Und das vor Augen geführt heisst es, ich fange jeden Tag neu an, ich gewinne meine Liebe, ich bemühe mich darum, jeden Tag neu, eben weil sie nicht auch nicht stehenbleibt bleibt mir gar nichts weiter übrig, wenn ich sie behalten will. Und gerade das ist ja auch wunderschön. Ich habe schon lange keine Lust mehr, ständig neue Menschen kennenzulernen um dort vielleicht zu finden, was ich woanders vermisst habe. Ich habe irgendwann mal angefangen mich zu fragen, warum ich es woanders vermisse. Auch wenn es auf den ersten Blick oder auch auf den zehnten vielleicht nicht so aussieht, als ob ein Traum mit einem Partner in Erfüllung gehen kann. Vor dem Abhaken muss ich mich fragen, habe ich ihm meinen/diesen Traum überhaupt wirklich versucht nahezubringen? Habe ich mich mit diesem Menschen beschäftigt, bin ich auf ihn eingegangen oder habe ich nur erwartet, dass er meine Träume liest und mir alles auf einem Silbertablett serviert? Ich denke, das heisst, *sich aufeinander beziehen* und es will gelernt sein. Vielleicht müssen wir dafür auch erst durch die Hölle gehen und Liebe verlieren, ehe wir dazu wirklich imstande sind, das zu erkennen und danach zu leben.
*Beziehung* und *sich aufeinander beziehen* - ich möchte eine Beziehung haben, die von zweiterem lebt. Trotz der Gefahren (Scheinsicherheit, Alltag, Routine, Erblindung), die in dieser mit dem Status *Beziehung* oder *Ehe* belegten Liebe lauern - ich möchte gerne wieder heiraten und ích träume davon, diesen einen Menschen zu finden, immer wieder neu zu finden, mit dem ich dann auch als Omi Hand in Hand durch die Strassen bummele und der mir dann immer noch zärtlich die faltige Stirn küsst ....
Ich glaube daran, weil ich glaube, es funktioniert, wenn wir das *aufeinander - beziehen* an keinem Tag vergessen.
Liebe Grüsse,
Gia
08.12.2002 20:36 •
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