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Beziehung nach Trennung - kann das wieder werden?

C
Hallo zusammen. Da ich gerne viel Input habe, und solche Themen wie meine hier an der Tagesordnung sind, dachte ich, ich erfreue euch mit meiner Deppenstory hier mal.

Umstände
Wir sind heute 25(ich), und 23(sie). Habe sie im Nov '10 kennengelernt, sind im Dez zusammengekommen, haben 6 Monate lang eine Fernbeziehung geführt (die sehr schön war, da die Wochenenden doch immer mit Engagement verbracht wurden, kein in der Bude hocken, wir haben sehr viel unternommen). Im Aug '11 ist sie mit ihrer Ausbildung fertig geworden und in meine Stadt gezogen, anfangs dann in meine kleine Wohnung mit mir zusammen - eigentlich übergangsweise. Auch hier stellte sich die Zeit und Nähe als außerordentlich schön dar, was mich ein wenig verunsichert hat. Ich hätte jedem anderen Menschen in dieser Zeit höchstwahrscheinlich den Kopf abgerissen, aber zu zweit in meiner 30qm Wohnung zu sein war ganz und gar nicht anstrengend.

S. gesehen war es so, dass ich meist die ersten Moves machen musste, aber sie das Ganze dann (nach kurzer Zeit wenn sie mal zuvor nicht in Stimmung war) sehr genossen hat. Befriedigt wurde sie regelmäßig (eigentlich immer).

Dann habe ich mal einen Aushang an meiner Uni gesehen zu einer sehr gut gelegenen, günstigen 2zi Whg.. Ab dem Zeitpunkt der Aussicht auf diese Wohnung fing es bei uns zu kriseln an, wir haben uns doch vermehrt angefangen zu streiten. Ich wegen Mist, sie wollte nicht nachgeben, wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt. Zwar haben wir uns in der meisten Zeit wieder vertragen, und es stellte sich alles wieder ein, jedoch hat sie sich dann irgendwann distanziert. Körperkontakt nahm ab, die Freude den anderen zu sehen nahm ab, Streit wegen Belanglosigkeiten nahm zu. Wir waren beide schnell genervt. Dazu kam noch, dass ich mich dann auch häufiger richtig aufgeregt habe, was nicht hätte sein müssen. Zwar wollte sie Fehler nicht einsehen, aber ich hätte nicht derart ausrasten müssen. Mein Handy flog hier mal an die Wand, an der anderen brüllte ich sie mit halt's maul! / fresse / shut the *beep* up an, und das tut mir ausgesprochen Leid. Ich weiß nicht was in mich Gefahren ist, oder anders: ich weiß es schon. Ist ein wenig kaputtes Beziehungsverhalten meiner Eltern, was ich wohl adaptiert habe, und was dann in den Momenten, in denen ich sowieso schon gereizt bin, rauskommt. Bin dazu auch inzwischen in Psychotherapie.

Jedenfalls war es dann so, dass sie sich nie getraut hatte, mit jemandem über meine Vorwürfe zu reden, weil sie sich nicht eingestehen hätte können, dass da was dran sein könnte (bzgl ihrer Fehler). Hat sich dann alles irgendwann so angestaut, dass sie bei nem Wochenende bei ihrer Mutter alles rausgelassen hat, die Beziehung als Unfunktional ansah, die s.uelle Anziehung weg war und sie das alles nicht mehr wollte.. Ihre Mutter gab ihr den Rat, eine Pro/Con liste für die Beziehung zu machen, die Pro Seite war länger, die Con gravierender.

Dann war es so, dass eines Abends, als wir zum Bahnhof gingen, sie wegen einer winzigen Kleinigkeit derart überreagierte, dass ich sie fragte was denn los sei - so kenne ich sie gar nicht. Da kam die geballte Wut heraus, ich musste mir die Rede geben, in der mein Kreislauf ein wenig versackte. Ich hasse solche Situationen, bei denen man weiß, dass das kein gutes Ende gibt. Das war das Ende.

Wir sind nach Hause gegangen, ich habe meine Sachen gepackt und bin für den Abend zu nem Freund. Das konnte ich mir dann doch nicht mehr antun. Ich war einige weitere Tage nicht mehr zu hause, bin dann aber wieder dort hin.. Außer einem hey gab es nicht viel. Ich habe meine Pflichten hier erledigt, Müll rausgebracht etc, abgewaschen und bin wieder gegangen. Das wiederholte sich, sie stand dann irgendwie betrübt in der Küche mit nassen Haaren, schaute auf den Boden und wirkte ein wenig Hilflos. Bin da auch nicht drauf eingegagen. Sie fuhr dann ein Wochenende zu einer Freundin nach Heidelberg, ich habe ihr eine lange eMail zuvor geschrieben. Es haben sich doch Umstände geändert, mir sind viele Dinge klar geworden, und ich bin fest entschlossen diese für mich zu ändern (Familie und meine Aggression). Ich habe versucht, sie davon zu überzeugen, dem Ganzen eine Chance zu geben. Nachdem sie aus Heidelberg zurück war, war es jedoch eher ein schön dass du das machen willst etc blabla, ändert aber nichts.. Hat mich natürlich noch mehr aus der Bahn geworfen das Ganze. Dazu kam noch, dass sie sich zu neuen Männern hingezogen fühle.

Hatten in letzter Zeit dann doch wieder vermehrt Kontakt, was mit der Wohnung hier wohl unvermeidlich ist. Die Zeit an sich war wirklich schön, und wir haben uns wieder sehr gut verstanden, diese besondere Connection, die uns ausmachte, war noch vorhanden. Habs auch mal drauf angelegt wieder mit ihr zu shakern wie früher, sie zu necken etc. Sie ist auf alles eingestiegen und hat auch selbst was iniitiiert, sagte dann aber nachher auf Anfragen etwas wie nur weil du das gemacht hast, nein hat keinen s.uellen charakter, nein keine gefühle (in kurzform). Whatever. Auch wenn wir uns am letzten Abend vor unserem Kontaktabbruch (ich ziehe aus der gemeinsamen Wohnung aus) noch gegenseitig massiert haben, und sie das wirklich zu genießen schien, sagte sie auch hierbei den gleichen Mist.

Wir haben uns nach der Trennung besser kennengelernt, als in den letzten 6 Monaten, die wir zusammen waren würde ich behaupten. Alles was wir angesprochen haben, waren Dinge, die man mitunter leichtfertig ändern kann. Wir wussten beide, dass die Enge uns nicht gut tat - die Änderung der Beziehungssituation lag vorwiegend auch daran, dass sie nicht mehr Gast bei mir war, sondern wir gleichberechtigte Partner in einer Wohnung waren - dauerhaft, und nicht übergangsweise. Das tat der Beziehung zwischen uns ganz und gar nicht gut. Das große Problem an der Sache ist wohl, dass sie sich eine Partnerschaft mit mir (zum aktuellen Zeitpunkt) nicht vorstellen kann. Dieses Gefühl für den anderen ist wohl gone.

Meine Überlegungen hierzu:

Ob sie wirklich das Top-Weib war, kann ich aus meiner momentan emotionalen Lage nicht wirklich gut distanziert beurteilen. Ein direkter Anschluss an unsere Beziehung wäre auch falsch, denn das Gefühl ist bei mir auch verloren gegangen. Es ist mehr ein - ich möchte das Ganze von neuem Aufbauen, aber erst wenn ich glaube, dass ich mich davon etwas losgelöst habe. Dass sie noch keine Sehnsucht nach mir verspürt hat wie soll man jemanden vermissen, der immer noch um einen rum ist? Daher verziehe ich mich vorerst hier. Time will tell, und wenn Gras über die Sache gewachsen ist, und man nichtmehr allzu emotional geschädigt ist, kann man sich ja mal wiedersehen - auf einen Caffee, Drink, whatever. Am Schwierigsten ist es wohl für mich, dass ich genau weiß, dass man erst an nächsten Partnern sieht, was einem fehlt und das Ganze Narben in mein Herz reisst.

a) komplett abschließen
b) weiterleben und schauen ob man das wirklich so gesehen hat, nach monaten ggf. neuaufnahme versuchen
c) hier und jetzt alles probieren (fände ich sinnlos, sie würde sich noch mehr distanzieren imo)

Zur Frage ob da neue Männer seien: Nein, keiner. Ja, weiß ich sicher. Techtelmechtel o.ä. hat sie auch abgelehnt. Dass ich mich mit meiner Exfreundin wieder getroffen habe, hat sie auch eifersüchtig gemacht (nein, ich habe nichts getan.). Ich habe einfach derzeit Redebedarf, und weiß dass mich ein ONS nicht glücklich macht. Sie findet mich noch immer s.y (bin relativ gut gebaut), aber nicht mehr s.uell anziehend aka würde mit mir schlafen wollen (wo wir wieder beim Gefühl wären).

Weitere Fragen beantworte ich natürlich gerne.

Freue mich auf eure Antworten.

06.08.2012 14:43 • #1


sanne
Hi,

du gehst sehr gut an die Sache ran. Kompliment. Traurigkeit ok aber nicht den Kopf verlieren. Das gefällt mir.

Du hast schon den wesentlichen Punkt genannt:

Ob sie wirklich das Top-Weib war, kann ich aus meiner momentan emotionalen Lage nicht wirklich gut distanziert beurteilen.

Genau, du kannst es nicht beurteilen. So wie du es momentan siehst, glaube ich sogar, Sie ist nicht das Top Weib. Ich würde sagen, bleibe noch etwas auf Distanz und zwar solange, bis du keine Motivation mehr hast dir über Sie Gedanken zu machen. Dann siehst Du sie wieder so wie sie ist. Wenn du Sie dann noch als top ansiehst, würde ich kämpfen. Vorher abwarten, bis du selbst weisst was du willst. zum Thema loslassen gibts hier einen ganz netten Artikel https://www.trennungsschmerzen.de/Hilfe/loslassen.html Vielleicht hilft der dir etwas. So wie es mit dem See geschrieben wurde, solltest du in der nächsten Zeit vorgehen.

06.08.2012 15:08 • x 1 #2


A


Beziehung nach Trennung - kann das wieder werden?

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C
Klingt solide. Frage mich nur wann das soweit sein wird dass ich wieder Klarheit habe. Besonders hart ist es, wenn ich mich mit anderen Frauen ablenken möchte. Ich werde einfach nur mad like *beep*. Dazu kommt, dass mein Hirn es nicht lassen kann mir aus dem nichts Bilder von ihr mit anderen Kerlen im Bett vor die Augen zufeuern. Sie ist weissgott kein leichtes Mädchen, aber sowas passiert nunmal irgendwann. Habe seit letztem Freitag Kontaktsperre.

07.08.2012 15:13 • #3


C
Heute wieder ganz schlimm. War bei meiner ersten Psychotherapie-Session und hab verschiedene Male aus dem Nichts nicht sprechen können, als Fragen zB zur Beziehung kamen. Mir schoss Wasser in die Augen und war erstmal für ne Minute außer Gefecht..

Ich bin jetzt erstmal verstummt und wieder traurig darüber, was geschehen ist. Die Selbstvorwürfe plagen mich bis zum geht nicht mehr. Je öfter ich dann ins Gesicht von Leuten gehauen bekomme vergiss sie, das wird nichts mehr. Es schmerzt wie nichts anderes..

08.08.2012 14:07 • #4


M
hallo crymeariver,
ich drücke dir die daumen, daß du bald klarer siehst. stecke gerade in der gleichen situation.
du sagst, daß ihre gefühle zur zeit gone sind. die können wiederkommen, wenn sie nur verschütt sind. ich hatte mal eine beziehung zu jemandem, der sich am ende soo an mich geklammert hat, daß ich die schnauze voll hatte ud das ganze beendet habe (mit den worten: ich will dich in diesem leben nie wieder sehen). mittlerweile, 2 jahre später (kontakt wieder seit 1 jahr und 3 monaten circa) sind wir super gut befreundet und waren sogar im urlaub. und wäre er älter, könnte ich mir durchaus wieder etwas vorstellen.
denke, du machst das richtig mit der kontaktpause. vielleicht merkt sie, was sie verloren hat. und vielleicht merkst du auch, daß du kein interesse mehr an ihr hast - sollte sie je zurückwollen. das gibt es auch häufiger.
ich denke, wenn du dir eh nicht sicher bist, ob sie das top-weib war, dann war sie es nicht dich haben schließlich auch dinge gestört. klar, ich weiß, das sieht man hinterher anders und istr der meinung, man hat sonstwen verloren. ist aber meist ein trugschluß, auf den ich grad auch reinzufallen scheine...

08.08.2012 16:06 • #5


C
Es ist eher kognitiv, da ich auch nicht auf den Kopf gefallen bin. Ich merke ja, dass ich emotional gebrochen bin, und da kann ich nunmal nichts klar beurteilen, das ist mein Wissen. Bei jedem objektiv würde ich sagen... - ICH KANN NICHTS OBJEKTIV BEURTEILEN DERZEIT.

Ich weiß nur, dass erst Zeit verstreichen muss, bis die Sicht wieder klar wird. Und in dieser kann ich einfach absolut aktiv an dieser Sache nichts tun. Ich hasse es, passiv zu sein.

08.08.2012 16:19 • #6


M
ja, passivität ist schlimm. geht mir grad auch so. in der einen minute denke ich so, in der anderen anders un beurteilen kann ich gar nichts... aber wer weiß, wie wir das in einem halben jahr sehen!?!?

08.08.2012 16:24 • #7


L
Die Geschichte klingt mir sehr vertraut, zumindest die Anfänge.
Ich werd dir nur wenig Hilfe sein können, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde, jedoch noch nicht so weit fortgeschritten. Ich denke aber ich kann das noch recht neutral einschätzen und zumindest teilweise als Außenstehender betrachten.
Vllt. helfen ja meine Gedanken dazu, deine Sichtweise des Ganzen gerade zu rücken.

Zitat von CryMeARiver:
Hallo zusammen. Da ich gerne viel Input habe, und solche Themen wie meine hier an der Tagesordnung sind, dachte ich, ich erfreue euch mit meiner Deppenstory hier mal.

Umstände
Wir sind heute 25(ich), und 23(sie). Habe sie im Nov '10 kennengelernt, sind im Dez zusammengekommen, haben 6 Monate lang eine Fernbeziehung geführt (die sehr schön war, da die Wochenenden doch immer mit Engagement verbracht wurden, kein in der Bude hocken, wir haben sehr viel unternommen). Im Aug '11 ist sie mit ihrer Ausbildung fertig geworden und in meine Stadt gezogen, anfangs dann in meine kleine Wohnung mit mir zusammen - eigentlich übergangsweise. Auch hier stellte sich die Zeit und Nähe als außerordentlich schön dar, was mich ein wenig verunsichert hat. Ich hätte jedem anderen Menschen in dieser Zeit höchstwahrscheinlich den Kopf abgerissen, aber zu zweit in meiner 30qm Wohnung zu sein war ganz und gar nicht anstrengend.


Kenn ich. Dreiviertel Jahr Fernbeziehung (nur am WE gesehen) und dann zusammengezogen, weil ich jobmäßig in ihrer Gegend ne Veränderung bzw. Entwicklungschance geboten bekommen habe.
Für mich die erste gemeinsame Wohnung mit einer meiner bisherigen Freundinnen. Entgegen meiner vorherigen Bedenken darüber, fühlte es sich sehr angenehm an und vor allem richtig.

Zitat:
S. gesehen war es so, dass ich meist die ersten Moves machen musste, aber sie das Ganze dann (nach kurzer Zeit wenn sie mal zuvor nicht in Stimmung war) sehr genossen hat. Befriedigt wurde sie regelmäßig (eigentlich immer).

Dann habe ich mal einen Aushang an meiner Uni gesehen zu einer sehr gut gelegenen, günstigen 2zi Whg.. Ab dem Zeitpunkt der Aussicht auf diese Wohnung fing es bei uns zu kriseln an, wir haben uns doch vermehrt angefangen zu streiten. Ich wegen Mist, sie wollte nicht nachgeben, wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt. Zwar haben wir uns in der meisten Zeit wieder vertragen, und es stellte sich alles wieder ein, jedoch hat sie sich dann irgendwann distanziert.


Bis auf den letzten Punkt der Distanz war das bei mir nach dem Zusammenziehen ähnlich. Man hockte viel aufeinander und im Gegensatz zum Beginn unserer Beziehung, wo man das nur am WE und dann auch so gut wie nur intensiv intim getan hat, hatte man plötzlich Zeit, Kopf und Augen für andere Sachen und es fingen an, Dinge zu nerven, die für einen Außenstehenden vermutlich nicht zu erklären sind. Das beruht aber auf Gegenseitigkeit. Sowohl sie als auch ich haben uns dann extrem hochgeschaukelt wenn es mal ne Kleinigkeit oder eine Auseinandersetzung gab und keiner von uns hat wirklich Fehler eingesehen oder nachgegeben um die Nichtigkeit einfach aus der Welt zu schaffen. Psychoanalytisch betrachtet (und ich bin dabei kein Profi) würde ich vermuten, dass das angestauter Frust oder Unzufriedenheit ist. Das muss ja nicht zwangsläufig das Ende bedeuten oder dass man nicht zusammen passt, aber wenn man das innere Gefühl und Verlangen hat, die Beziehung muss nun 24/7 genauso ablaufen wie vorher die 2 Tage am Wochenende mit 5 Tagen Pausen zwischendrin, kann das anstrengend und damit frustrierend werden.
Das schlimmste daran ist, gemessen an der Leichtigkeit des Umgangs mit Streitigkeiten, die einem durch den Pickup-Scheiss gelehrt wird, dass man das anfangs noch gut in den Begriff bekommt. Man nimmt sie nicht ernst und Kleinigkeiten heben einen nicht an, man hat ja besseres zu tun. Sollte sie mal stinkig werden, kontert man das mit Humor, man redet ihr ruhig zu und beruhigt das Ganze damit. Das funktioniert aber nicht auf ewig. Man ist genervt von den sinnlosen ständigen Kleinigkeiten, die Grund genug sein sollen, dass jetzt angespannte Stimmung herrscht und man sich fetzt. Man reagiert ungehaltener (ich rede nicht vom Schlagen oder sonstigen extrem aggressiven Sachen), wird halt etwas lauter, streitet mit und lässt sich darauf ein. Laut Pickup-Theorie der größte Fehler den man machen kann. Aber steht man an dem Punkt, denkt man sich das kann doch jetzt nicht wahr sein? und schon ist man Opfer seiner eigenen wahren Persönlichkeit und diskutiert, zofft, wirft seinem Partner unangebrachte Sachen an den Kopf.
Ich reflektier mich nach solchen Reibereien immer selber, so gut wie möglich und solang das noch neutral machbar ist. Versuche da noch Herr über das zu sein, was da gerade passiert ist und was es für die Zukunft bedeutet (kommen nun ständig Reibereien wegen nichts? Verliert sie den Respekt? usw. usf.).
Das unvermeidliche Ergebnis, wenn man sich darauf einlässt und es immer weiter mitmacht bzw. es sich steigert, liest sich dann so (nach deinen Worten):

Zitat:
Körperkontakt nahm ab, die Freude den anderen zu sehen nahm ab, Streit wegen Belanglosigkeiten nahm zu. Wir waren beide schnell genervt. Dazu kam noch, dass ich mich dann auch häufiger richtig aufgeregt habe, was nicht hätte sein müssen. Zwar wollte sie Fehler nicht einsehen, aber ich hätte nicht derart ausrasten müssen. Mein Handy flog hier mal an die Wand, an der anderen brüllte ich sie mit halt's maul! / fresse / shut the *beep* up an, und das tut mir ausgesprochen Leid. Ich weiß nicht was in mich Gefahren ist, oder anders: ich weiß es schon. Ist ein wenig kaputtes Beziehungsverhalten meiner Eltern, was ich wohl adaptiert habe, und was dann in den Momenten, in denen ich sowieso schon gereizt bin, rauskommt. Bin dazu auch inzwischen in Psychotherapie.


Respekt dass du den Weg des Psychiaters wählst. Soweit ist es bei mir nicht und ich habe auch nicht vor es so weit kommen zu lassen. Da endet dann nämlich auch die gemeinsame Story, denn momentan steh ich (vermutlich durch die neutrale Reflexion meiner selbst nach jedem aufgetretenen Problem / Streit) noch nen Stück davon entfernt.

Zitat:
Jedenfalls war es dann so, dass sie sich nie getraut hatte, mit jemandem über meine Vorwürfe zu reden, weil sie sich nicht eingestehen hätte können, dass da was dran sein könnte (bzgl ihrer Fehler). Hat sich dann alles irgendwann so angestaut, dass sie bei nem Wochenende bei ihrer Mutter alles rausgelassen hat, die Beziehung als Unfunktional ansah, die s.uelle Anziehung weg war und sie das alles nicht mehr wollte.. Ihre Mutter gab ihr den Rat, eine Pro/Con liste für die Beziehung zu machen, die Pro Seite war länger, die Con gravierender.

Dann war es so, dass eines Abends, als wir zum Bahnhof gingen, sie wegen einer winzigen Kleinigkeit derart überreagierte, dass ich sie fragte was denn los sei - so kenne ich sie gar nicht. Da kam die geballte Wut heraus, ich musste mir die Rede geben, in der mein Kreislauf ein wenig versackte. Ich hasse solche Situationen, bei denen man weiß, dass das kein gutes Ende gibt. Das war das Ende.


Verständlich. Angestauter Frust mit ständigem Gefühls-hin-und-her durch Streit, gute Zeit, Streit usw. - Frauen sind da anfälliger als Männer. Während Männer drüber stehen und sich einfach mit anderen Dingen beschäftigen, machen sich Frauen Gedanken (und dabei finden alle Szenarien in ihrem Kopf statt).

Zitat:
Wir sind nach Hause gegangen, ich habe meine Sachen gepackt und bin für den Abend zu nem Freund. Das konnte ich mir dann doch nicht mehr antun. Ich war einige weitere Tage nicht mehr zu hause, bin dann aber wieder dort hin.. Außer einem hey gab es nicht viel. Ich habe meine Pflichten hier erledigt, Müll rausgebracht etc, abgewaschen und bin wieder gegangen. Das wiederholte sich, sie stand dann irgendwie betrübt in der Küche mit nassen Haaren, schaute auf den Boden und wirkte ein wenig Hilflos. Bin da auch nicht drauf eingegagen. Sie fuhr dann ein Wochenende zu einer Freundin nach Heidelberg, ich habe ihr eine lange eMail zuvor geschrieben. Es haben sich doch Umstände geändert, mir sind viele Dinge klar geworden, und ich bin fest entschlossen diese für mich zu ändern (Familie und meine Aggression). Ich habe versucht, sie davon zu überzeugen, dem Ganzen eine Chance zu geben. Nachdem sie aus Heidelberg zurück war, war es jedoch eher ein schön dass du das machen willst etc blabla, ändert aber nichts.. Hat mich natürlich noch mehr aus der Bahn geworfen das Ganze. Dazu kam noch, dass sie sich zu neuen Männern hingezogen fühle.


Alternativen zu dir vom anderen Geschlecht war vermutlich ihre Form der Selbstfindung wenn sie sich Gedanken um dich und ihre Gefühle zu dir gemacht hat. Liest sich zumindest so, als ob es ihr nicht egal ist und sie, ähnlich wie du derzeit, genauso verwirrt ist und nicht weiß wie oder wohin das weitergehen soll.

Zitat:
Hatten in letzter Zeit dann doch wieder vermehrt Kontakt, was mit der Wohnung hier wohl unvermeidlich ist. Die Zeit an sich war wirklich schön, und wir haben uns wieder sehr gut verstanden, diese besondere Connection, die uns ausmachte, war noch vorhanden. Habs auch mal drauf angelegt wieder mit ihr zu shakern wie früher, sie zu necken etc. Sie ist auf alles eingestiegen und hat auch selbst was iniitiiert, sagte dann aber nachher auf Anfragen etwas wie nur weil du das gemacht hast, nein hat keinen s.uellen charakter, nein keine gefühle (in kurzform). Whatever. Auch wenn wir uns am letzten Abend vor unserem Kontaktabbruch (ich ziehe aus der gemeinsamen Wohnung aus) noch gegenseitig massiert haben, und sie das wirklich zu genießen schien, sagte sie auch hierbei den gleichen Mist.


Das bestätigt ihre Unsicherheit der ganzen Situation gegenüber.

Zitat:
Wir haben uns nach der Trennung besser kennengelernt, als in den letzten 6 Monaten, die wir zusammen waren würde ich behaupten. Alles was wir angesprochen haben, waren Dinge, die man mitunter leichtfertig ändern kann. Wir wussten beide, dass die Enge uns nicht gut tat - die Änderung der Beziehungssituation lag vorwiegend auch daran, dass sie nicht mehr Gast bei mir war, sondern wir gleichberechtigte Partner in einer Wohnung waren - dauerhaft, und nicht übergangsweise. Das tat der Beziehung zwischen uns ganz und gar nicht gut. Das große Problem an der Sache ist wohl, dass sie sich eine Partnerschaft mit mir (zum aktuellen Zeitpunkt) nicht vorstellen kann. Dieses Gefühl für den anderen ist wohl gone.


Das ist die Erkenntnis, die mich (glücklicherweise?) bereits jetzt, also noch vor dem großen Showdown, ereilt hat. Dieses ständige, und wenn es noch so romantisch und gut ist, Aufeinandergehocke ist Gift für jede Beziehung. Ich gehör auch zu denen, die so viel Zeit mit dem Partner verbringen wollen, wie möglich, ohne dabei mein Gesicht oder meine Würde zu verlieren, solang man man selbst bleibt und nicht anfängt sich ihr unterzuordnen oder das komplette Leben nach ihr auszurichten, ihr sozusagen die Führung überlässt. Solang es harmoniert, warum sollte es dann verkehrt sein?
Wichtig ist dabei, finde ich zumindest, trotzdem immer das eigene Leben an erste Stelle zu setzen. Hobbies durchziehen, Freunde treffen (auch ohne sie), eigene Vorhaben planen. Denn wenn mir eins in den letzten Monaten bewusst geworden ist, dann dass das Gefühl des Vermissens, seit wir zusammengezogen sind, keine Zeit mehr hat in einem mal wieder geweckt zu werden. Die Balance ist also ausschlaggebend. Und die sollte man möglichst schon festlegen oder finden, bevor der Karren fast oder ganz in Dreck gefahren wurde. Aber die Einschätzung hast du ja schon selbst gefunden, nämlich hier:

Zitat:
Meine Überlegungen hierzu:

Ob sie wirklich das Top-Weib war, kann ich aus meiner momentan emotionalen Lage nicht wirklich gut distanziert beurteilen. Ein direkter Anschluss an unsere Beziehung wäre auch falsch, denn das Gefühl ist bei mir auch verloren gegangen. Es ist mehr ein - ich möchte das Ganze von neuem Aufbauen, aber erst wenn ich glaube, dass ich mich davon etwas losgelöst habe. Dass sie noch keine Sehnsucht nach mir verspürt hat wie soll man jemanden vermissen, der immer noch um einen rum ist? Daher verziehe ich mich vorerst hier. Time will tell, und wenn Gras über die Sache gewachsen ist, und man nichtmehr allzu emotional geschädigt ist, kann man sich ja mal wiedersehen - auf einen Caffee, Drink, whatever. Am Schwierigsten ist es wohl für mich, dass ich genau weiß, dass man erst an nächsten Partnern sieht, was einem fehlt und das Ganze Narben in mein Herz reisst.

a) komplett abschließen
b) weiterleben und schauen ob man das wirklich so gesehen hat, nach monaten ggf. neuaufnahme versuchen
c) hier und jetzt alles probieren (fände ich sinnlos, sie würde sich noch mehr distanzieren imo)


Vergiss c). Und entgegen aller Pickup-Theorien empfehle ich dir auch nicht sofort a), denn ich finde, dass dich das im Bezug auf eine neue Beziehung oder gar einen Neuanfang, nicht voranbringt.
Ich halte b), wenn er auch schmerzhaft sein kann, für den sinnvollsten Weg. Den gleichen Weg würde ich wählen, unter der Maßgabe, dass ich eine neutrale Position und Sichtweise auf das Ganze (zurückliegende) einnehmen kann, um zu reflektieren. Solltest du das Gefühl haben, gerade auch unter dem Aspekt deiner Psychiater-Sitzungen, dass du noch nicht reif bist, wieder neutral an die Sache herangehen zu können, dann wähle a).

Da ist erstmal nur meine Gedankensammlung dazu, wenig hilfreiches vermutlich, aber wenn man hier Meinungen und Ansichten im Schlagabtausch postet, entwickelt sich sowas von selbst und die Sicht der Dinge ändert sich gleich mit

10.08.2012 14:24 • x 1 #8


C
asdf bitte löschen

17.08.2012 15:58 • #9


A


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